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Mähen

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Getreidemahd mit der Sense
Hanggeräteträger (Spezialtraktor für die Bewirtschaftung steiler Hanglagen) mit Mähwerk im Front- und Kreiselheuer im Heckanbau
Mäher mit Sense und umgebundenem Wetzstein im Kumpf

Mähen ist das Abschneiden von Gras oder Getreide.

Wortherkunft von Mahd, Mähder

Der Begriff die (f.), regional auch das (n.) Mahd[1], das Substantiv zu ‚mähen‘, entstand um das Jahr 1300 und bezeichnet neben einem Mähgang – dem Schnitt – oder dem ganzen Erntevorgang vom Schnitt bis zum Einbringen (mhd. mâd für ‚Arbeit des Mähens‘) auch dessen Ergebnis, die Ernte.

Grünland, welches für die Mahd vorgesehen ist, wird als Wiese bezeichnet; Grünlandflächen, die für das Grasen des Vieh vorgesehen sind, nennt man hingegen Weide[2][3]. Lässt man das Vieh auf einer gemähten Wiese nachweiden, so wird die Fläche als Mähweide bezeichnet[4].

Gemäht, auch geschnitten, wird allgemein Gras, aber auch Getreide und andere Kulturpflanzen im Feldbau. Das frisch gemähte Gras, allgemein auch Futter genannt, heißt etwa tirolisch Schwade, erst wenn es getrocknet und reif zum Einbringen ist, Heu (wobei in Fachkreisen nur der erste Schnitt Heu genannt wird, der zweite allgemeindeutsch Grummet – siehe dort zu Details). Bei Getreiden heißt es Stroh.

Geschichte

Zum Mähen verwendete ursprünglich der Schnitter oder Mähder eine Sichel oder die Sichte. Erst im Mittelalter kam die viel effektivere Sense auf. Dabei musste die Klinge regelmäßig neu geschärft („gewetzt“) werden, wozu der Schnitter immer einen Wetzstein in einem Kumpf bei sich trug.

Eine Reihe technischer Erfindungen hat mechanische und motorbetriebene Mähgeräte hervorgebracht, etwa die Mähmaschine (Balkenmäher), den Rasenmäher, sowie die Mähbinder und Mähdrescher für Getreide.

Viele Grasflächen bzw. extensive Wiesen werden nur einmal im Jahr gemäht, beispielsweise nach dem Aussamen der Gräser. Golfgrüns werden bis zu 100-mal pro Jahr, d.h. im Sommer täglich, geschnitten.

Ökologische Wirkungen

Die Mahd bewirkt einen kontinuierlichen Entzug von Nährstoffen aus dem Ökosystem Wiese. Durch einen ein- bis zweimaligen Schnitt jährlich können sich die Gräser generativ vermehren. Des Weiteren verändert sich die Vegetationsstruktur zu schnittunempfindlicheren und bodenkriechenden Pflanzen hin. Schwachwüchsige Arten werden direkt gefördert. In Gegensatz zur Beweidung (Trittschäden) gibt es kaum Nebenwirkungen durch diese Form der Bewirtschaftung. Beim Ausbleiben der Mahd werden konkurrenzstarke und schnittempfindliche Arten gefördert.

Ohne regelmäßige Mahd können Wiesenfluren in Mitteleuropa nicht bestehen und werden vom Wald verdrängt, solange dieser existenzfähig ist. Die Niederschläge in Mitteleuropa genügen in jedem Fall zumindest für genügsamste Baumarten wie die Waldkiefer.[5]

Maschinelles Mähen ist ein erheblicher Stressfaktor für auf der Grünlandfläche lebende Wildtiere, da die Umweltbedingungen sich plötzlich und gravierend ändern. Besonders gefährdet sind Rehkitze beim ersten Schnitt, da sie im hohen Gras kaum zu erkennen sind und bei Gefahr instinktiv versuchen, sich noch tiefer in das Versteck zu drücken. Oft ist der Maschinenführer nicht mehr in der Lage, noch rechtzeitig anzuhalten, wenn er Jungtiere erkennt. In der Getreide- und Rapsernte besteht zwar ein vergleichbares Gefährdungspotenzial, jedoch sind die Jungtiere dann schon etwas älter und können besser flüchten. Deshalb sind für Rehwild vorbeugende Maßnahmen zur Wildrettung erforderlich.

Mahdarten

Rasenmähen

Rasenmähen (der Grünschnitt) ist eine Schnittmaßnahme im Gartenbau und dient dazu, Gras zu dichtem Wuchs anzuregen. Bestandteil des Rasenmähens kann auch eine Aufnahme des Mähgutes sein. Liegt das Mähgut zu dick, wird die Rasenfläche darunter geschädigt und es kommt zu Kahlstellen. Bei häufigen Mähgängen mit kurzem Schnitt ist eine Aufnahme des Mähgutes nicht notwendig (Mulchen).

Staffelmahd

Bei der Staffelmahd werden für eine Fläche mehrere Termine für die Mahd angesetzt, um für verschiedene Tierarten Rückzugsräume oder ein durchgängiges Nahrungsangebot sicherzustellen. Bei diesem parzellierten Mähen entstehen Mosaike von gemähten und ungemähten Flächen, welche in puncto Rückzugsräume ein Springen der Arten ermöglichen.

Für den Storch ist es beispielsweise in der Brutzeit wichtig, jederzeit Nahrung für die Brut heranschaffen zu können, welche er auf der gemähten Teilfläche gewinnen kann. Ebenfalls können Bienen von der Staffelmahd profitieren, um nicht auf einen Schlag neue ungemähte Wiesen erschließen zu müssen.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. MAHD, n. und fem. mähen und gemähtes. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. Leipzig 1854ff (http://woerterbuchnetz.de)
  2. Brockhaus in 15 Bd., Leipzig/Mannheim, 1999, Artikel Weide und Wiese
  3. Dietl / Lehmann, Ökologischer Wiesenbau, avbuch, Leopoldsdorf, 2006, ISBN 3-7040-1919-4, Seite 11 ff.
  4. Dietl / Lehmann, Ökologischer Wiesenbau, wie vorgenannt
  5. Heinz Ellenberg: Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen In: 'UTB, Stuttgart; Auflage: 5', S.26,115,116,152,153.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Mähen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.