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Maria Albin Boniecki

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Maria Albin Bończa-Boniecki (* 1908; † 1995) war ein polnischer Bildhauer. Als Überlebender des Konzentrationslagers Majdanek emigrierte er 1957 in die USA.

Leben

Jugend

Bonieckis Vater war polnischer Patriot und wurde nach Sibirien deportiert, als Boniecki fünf Jahre alt war. Seine Mutter entschied sich, mit den Kindern nachzuziehen. Die Umstände nach der Russischen Revolution ermöglichten es, dass Boniecki mit seinen Geschwistern entkommen konnte. Unter großen Schwierigkeiten gelangten sie 1921 zurück nach Polen.

Boniecki studierte an der Akademie der Schönen Künste Warschau und schloss sein Studium 1929 ab. Vor dem Krieg gestaltete er viele Skulpturen, herausragend vor allem das Werk Die Geburt des Gedanken, das im Nationalmuseum Warschau ausgestellt ist.[1] Er wurde als Dauermitglied der Nationalen Kunstgalerie Zachęta, einer der bedeutendsten Institutionen für zeitgenössische Kunst in Polen aufgenommen.[1][2]

Zweiter Weltkrieg

Nach dem Ausbruch des Krieges schloss sich Boniecki der polnischen Heimatarmee Armia Krajowa an. 1939 arbeitete er als freiwilliger Sanitäter,  1940 bis 1942 war er Mitglied der Gegenspionage im zweiten Unterbezirk Warschaus unter dem Pseudonym "Adam".[3]

Er wurde im Oktober 1942 von der Gestapo verhaftet und im berüchtigten Warschauer Pawiak-Gefängnis eingesperrt und verhört.[3] Danach wurde er in das Konzentrationslager Majdanek verlegt.[2] Obwohl er ein Opfer von Experimenten der Nazis wurde und unter den fürchterlichen Bedingungen im Lager litt, schuf Boniecki weiterhin Skulpturen aus allem, was sich fand, um seine Mithäftlinge zu ermutigen und im Durchhalten zu bestärken. Hier sind vor allem die Schildkröte und die Säule mit drei Adlern zu nennen, die als erstes Denkmal auf dem Lagergelände in Majdanek an ermordete Häftlinge erinnerte.

Zu seinen sehr symbolischen Plastiken gehören:[4]

  • Der Frosch (Brunnen)
  • Die Schildkröte[3]
  • Mausoleum mit drei Adlern (auch bekannt als Säule mit drei Adlern)[3]
  • Die Robbe mit Fisch
  • Die Schildkröte
  • Der Schrein

Als sich ihm im Konzentrationslager Majdanek mit der zynischen Aktion der Lagerleitung Verschönere dein Heim die Möglichkeit bot, schlug er dieser die Schaffung einer Stele mit drei Adlern vor, die die Adler als deutsches Symbol interpretierte. Bonieckis Intention war dagegen die Symbolisierung der Freiheit Polens, der Kameradschaft und des Sieges. In die Stele wurde heimlich menschliche Asche aus dem Krematorium des Lagers eingebracht.[4]

Das Mausoleum mit den drei Adlern wurde nach dem Krieg zerstört und 1962 auf Anweisung der polnischen Regierung und gegen den Willen von Boniecki von Stanisław Strzyżyński rekonstruiert. Die Rekonstruktion wird in der Gedenkstätte Majadanek präsentiert.

Zur gleichen Zeit der Schaffung der Säule war Boniecki Leiter der Abteilung V der Wachlarz, einer Abteilung der Armia Krajowa, und sammelte im Lager für Vertreter der polnischen Exilregierung.[5] Die Informationen wurden kontinuierlich in das und aus dem Lager geschmuggelt.

Mit Hilfe der Armia Krajowa entkam Boniecki 1944 und nahm seine Spionagetätigkeiten wieder auf, anstatt ins Ausland zu fliehen. Er nahm am Warschauer Aufstand teil und wurde wieder gefasst.[2] Er passierte die Internierungslager Lamsdorf, Groß-Born und letztlich Sandbostel. Dort wurde er von britischen Einheiten befreit.

Nach dem Krieg

Boniecki zog nach Paris, wo er seine Frau Krystyna Boniecki (geb. Binental) traf, die ebenfalls eine Künstlerin war. Gemeinsam fuhren sie mit dem Plastizieren und der Malerei fort und entwickelten pädagogisches Spielzeug für Kinder, darunter ein fühlbares Alphabet für Blinde.[6][7]

1957 zog das Paar nach Denver, USA, und wurde 1964 eingebürgert. Später zogen sie nach Tulsa im US-Bundesstaat Oklahoma.[2]

Einzelaustellungen

  • "Polish Masters Exhibitions", National Art Museum in Warsaw
  • "Polish Artists Exhibitions", National Art Gallery in Warsaw
  • City Hall in Polish Silesia, Bielsko-Biala
  • "Exhibition of Polish Artists Association in Paris", Polish Seminary in Paris
  • "Esposizione Internazionale di Arte Sacra", Pontificia Academia del Pantheon, Rome
  • International House, Denver, Colorado
  • Englewood State Bank, Englewood, Colorado
  • "Millennium of Poland", Colorado University, Boulder, Colorado
  • Creative Art Gallery, Denver, Colorado

Dauerkunstwerke im öffentlichen Raum

  • Die Schildkröte, Museum und Gedenkstätte Majadanek (originaler Beton)
  • Säule mit drei Adlern, Museum und Gedenkstätte Majadanek (Rekonstruktion)
  • Die Eidechse, Museum und Gedenkstätte Majadanek (originaler Beton)
  • St. Francis D'Assises, Museum in Rom (Skulptur, Bronze)
  • Annunciation, Polnische Kirche in Rom (Skulptur, Bronze)
  • Tribute to General Marquis de Lafeyette, Civic Center Park, Denver, Colorado (Gedenktafel, Bronze)
  • St. Francis D'Assises, Museum in Rom (Skulptur, Bronze)
  • Die Robbe, vor dem Kinderkrankenhaus in Lublin (Brunnen, Bronze)

Militärische Auszeichnungen

  • Cross of Valor (London, 1942)
  • Cross of Valor (1944)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Camden, Marian Louise (1983-1-9).
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Scheiner, Sid (1961-12-07) "Englewood State Bank to Sponsor Art Exhibit by Talented Refugee Couple".
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 Rosen, Philip & Apfelbaum, Nina (2002).
  4. 4,0 4,1 Boniecki, Maria Albin (1961-07-13)
  5. Marszałek, Józef (1987)
  6. Le Guevel, F (Januar 1955).
  7. "French Couple New to Denver Turn Out Kit to Help Blind See". (1958-6-21).

Weblinks


Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Maria Albin Boniecki aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.