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Marie Marcks
Marie Marcks (* 25. August 1922 in Berlin; † 7. Dezember 2014 in Heidelberg) war eine deutsche Karikaturistin.
Leben
Ihr Vater war Architekt, die Mutter Grafikerin und Kunstlehrerin. Ihr Onkel war der Bildhauer Gerhard Marcks. Nach ihrer Gymnasialzeit auf dem reformpädagogischen Internat Birklehof in Hinterzarten (Schwarzwald) und einer Ausbildung an der Kunstschule der Mutter studierte Marie Marcks noch während des Zweiten Weltkrieges einige Semester Architektur in Berlin und Stuttgart. Nach Abbruch des Studiums arbeitete sie als selbstständige Kunstschaffende in Heidelberg.
Anfang der 1960er Jahre begann sie, politische Karikaturen zu veröffentlichen. Dabei beschäftigten sie vor allem Themen aus dem gesellschaftspolitischen und feministischen Bereich. Damit wurde sie eine der bedeutendsten Karikaturistinnen der Bundesrepublik Deutschland. Marie Marcks veröffentlichte zahlreiche Bücher, regelmäßig Karikaturen in weit verbreiteten Publikationen wie der Süddeutschen Zeitung[1], dem Stern, dem Spiegel, Titanic und Vorwärts sowie autobiografische Aufzeichnungen aus dem Familienalltag.
Ihre Bilder, schwarz-weiß oder mit Buntstift, sind oft mit Sprechblasen oder Untertexten zu Momentaufnahmen einer Entwicklung(-sgeschichte) konzentriert. Detailreichtum und Wortwitz sind typische Merkmale. Marcks bezog häufig eine dezidierte Position in politischen Tagesfragen kommunaler oder bundesweiter Politik.
Marcks war zeichnerisch eine Weg- und Zeitgenossin der viel jüngeren Franziska Becker und Claire Bretécher. In ihren Bildern tauchen immer wieder Hinweise auf die zeitgenössische Kunst auf. Und sie war auch mit über 90 Jahren noch mit spitzer Feder "unterwegs". Ihr Nachlass wurde 2013 mithilfe der Kulturstiftung der Länder vom Wilhelm-Busch-Museum angekauft.[2]
Sie war Mutter von fünf Kindern und lebte in Heidelberg.
Auszeichnungen
- 1988 Barbara-Künkelin-Preis der Stadt Schorndorf
- 2002 Göttinger Elch
- 2004 Karikaturpreis der deutschen Anwaltschaft
- 2008 Deutscher Karikaturenpreis
Werke
- Weißt du, daß du schön bist?, 1974, Werner Raith Verlag, Starnberg, ISBN 3-92112-162-0
- Ich habe meine Bezugsperson verloren, 1974, Frauenbuchverlag Weismann Verlag, München, ISBN 3-921121-74-4.
- Immer ich!, 1976, Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, ISBN 3-49920-109-7.
- Alle dürfen, bloß ich nicht, 1976, Frauenbuchverlag Weismann Verlag, München, ISBN 978-3-921040-40-9.
- Vatermutterkind, 1977, Quelle & Meyer, Heidelberg
- Krümm dich beizeiten!, 1977, Quelle & Meyer, Heidelberg, ISBN 3-49400-916-3
- Euch geht’s zu gut!, 1978, Frauenbuchverlag Weismann Verlag, München, ISBN 3-921040-81-7
- Die paar Pfennige, 1979, Rowohlt Verlag, Reinbek b. Hamburg
- Schöne Aussichten, 1980, Elefantenpress, Berlin, ISBN 3-88520-031-7
- Reinbeker Bilderbogen, 1980, Rowohlt Verlag, Reinbek b. Hamburg
- Nudeln mit Tomatensoße, 1981, Beltz & Gelberg Verlag, Weinheim
- Wie Hans groß und stark wurde, 1981, Beltz & Gelberg Verlag, Weinheim
- Es war einmal ein Mädchen, 1981, Beltz & Gelberg Verlag, Weinheim
- Sachzwänge, 1981, Wilhelm Heyne Verlag, ISBN 3-45335-611-X
- Sichelmond und Sterne, 1981, Beltz & Gelberg Verlag, Weinheim
- Roll doch das Ding, Blödmann!, 1981, Frauenbuchverlag Weismann Verlag, München, ISBN 3-92104-097-3
- Darf ich zwischen Euch?, 1982, Diogenes Verlag, Zürich, ISBN 3-25700-315-3
- Wer hat dich, du schöner Wald…, 1983, Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, ISBN 3-49920-326-X
- Marie, es brennt!, 1984, Frauenbuchverlag Weismann Verlag, München, ISBN 3-88897-108-X
- O glücklich, wer noch hoffen kann, aus diesem Meer des Irrtums aufzutauchen, 1985, Elefantenpress, Berlin, ISBN 3-88520-155-0
- Vergiß nicht, meine Blumen zu gießen!, 1985, dtv, München, ISBN 3-42310-471-6
- Die Unfähigkeit zu mauern, 1987, Frauenbuchverlag Weismann Verlag, München, ISBN 3-88897-126-8
- Schwarz-weiß und bunt, 1989, Verlag Antje Kunstmann, München, ISBN 3-88897-138-1
- Lemminge, M. M.'s systematische Frühwarnungen, 1990, Fischer Verlag, Frankfurt am Main, ISBN 3-596-28366-3
- Prost, die Herren!, 1992, Verlag Antje Kunstmann, München, ISBN 3-88897-067-9
- Wohnen in besonderen Lebenslagen, 1993, AWO Neckar-Odenwald, Mosbach
- Faxen mit Marie Marcks, 1994, Walter Podszun, Brilon, ISBN 3-86133-122-5
- Kalender von März bis Februar, Gleichstellung von Frauen und Männern. Wenn du nicht Teil der Lösung bist, bist du Teil des Problems. 1994, Ministerium für Frauen, Arbeit, Gesundheit und Soziales
- Else Marcks-Penzig, 1995, Typographische Gesellschaft München
- Marie, es brennt!, 1995, Verlag Antje Kunstmann, München, ISBN 3-88897-151-9
- Du siehst nie, was ich für dich tue!, 1997, Verlag Antje Kunstmann, München, ISBN 3-88897-186-1
- Sternstunden der Menschheit – von Marie Marcks. Karikaturen der letzten 50 Jahre. Hrsg. v. Thomas Werner. Anlässlich einer Ausstellung im Kurpfälz. Museum der Stadt Heidelberg. 2000, Edition Braus im Wachter Verlag, ISBN 3-926318-73-2
- Hast du jetzt den Überblick?, 2002, Verlag Antje Kunstmann, München, ISBN 3-88897-316-3
- Niemand welkt so schön wie du!, 2005, Verlag Antje Kunstmann, München, ISBN 3-88897-409-7
- Meister der komischen Kunst: Marie Marcks, 2011, Verlag Antje Kunstmann, München, ISBN 3888977177
Einzelausstellungen
- 1979 München, Galerie CCC
- 1980 Bonn, Kunstverein
- 1981 München, Kunstverein
- 1982 Heidelberg, Kunstverein
- 1983 Paris, Goethehäuser; Paris, „le roi des aulnes“; Bremen, Gerhard-Marcks-Haus; München, Galerie Bartsch & Chariau; Graz, Afro-Asiatisches Institut; Gelsenkirchen, Revierpark; Wien, Österreichische Gesellschaft für Kunst und Kulturpolitik
- 1986 Mannheim, Stadtbücherei; Duisburg, Stadtbibliothek; Hamburg, Literaturzentrum
- 1987 Brandenburg/Havel, Dommuseum
- 1988 Salzburg, Museumspavillon
- 1989 Speyer, Feuerbachhaus; Goethe-Institut Melbourne; Goethe-Institut Auckland
- 1991 Bordeaux, Salon de Livre; Riga, Universität / Goethe-Institut
- 1992 München, Gasteig; Goethe-Institut Houston, Chicago, Columbia, Cincinnati, St. Louis, Kansas City, Atlanta, Boston, New York, Montreal
- 1993 Bevern, Schloss Bevern; Wolfsburg, Städtische Galerie; Prag, Goethe-Institut
- 1994 Dortmund, Museum für Kunst- und Kulturgeschichte
- 1995 Baden-Baden, Kulturamt; Brandenburg/Havel, Dommuseum; Mannheim, Reissmuseum
- 1997 Grimma/Leipzig, Denkmalschmiede Höfgen; Ahrweiler, Foyer der Kreisverwaltung
- 2000 Hamburg, Museum der Arbeit; Heidelberg, Kurpfälzisches Museum; Konstanz, Kulturzentrum am Münster
- 2001 Halle/Saale, Ratshof
- 2002 Göttingen, Altes Rathaus; Berlin, Willy-Brandt-Haus
- 2003 Neuburg/Inn, Schloss Neuburg; Schrobenhausen, Schloss Schrobenhausen
- 2004 Berlin, Bundesrechtsanwaltskammer; Hannover, Wilhelm-Busch-Museum; Rotenburg, Rathaus
- 2005 Tegernsee, Olaf-Gulbransson-Museum
- 2008 Pirmasens, Altes Rathaus; Wiesbaden, Frauenmuseum
- 2011 Luckau, Museum für Humor und Satire
- 2012 Frankfurt, caricatura museum frankfurt (9. August - 11. November 2012)
Weblinks
- Website von Marie Marcks
- Literatur von und über Marie Marcks im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Susanne Mayer: Immer an den Ketten gerasselt. In: Die Zeit, Nr. 26/1986
- Laudatio auf Marie Marcks anlässlich der Verleihung des Karikaturpreises der Bundesrechtsanwaltskammer am 9. September 2004
- Deutsche Karikaturistin Marie Marcks gestorben, ORF.at, 8. Dezember 2014.
Einzelnachweise
- ↑ Paul Katzenberger: „Ab heute sagen wir Penis“, bei Süddeutsche.de, 25. August 2012.
- ↑ Andreas Platthaus: Marie Marcks gestorben. faz.net, 7. Dezember 2014, abgerufen am 7. Dezember 2014
Personendaten | |
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NAME | Marcks, Marie |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Karikaturistin |
GEBURTSDATUM | 25. August 1922 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 7. Dezember 2014 |
STERBEORT | Heidelberg |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Marie Marcks aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |