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Mascha Bruskina

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Mascha Bruskina

Marija (Mascha) Borisowna Bruskina (russisch Мария Борисовна Брускина; geboren 1924 in Minsk; hingerichtet am 26. Oktober 1941 ebenda) war eine sowjetische Partisanin im Deutsch-Sowjetischen Krieg, die im Alter von 17 Jahren durch die deutsche Wehrmacht öffentlich hingerichtet wurde.

Leben

Mascha Bruskina war Mitglied der Jugendorganisation Komsomol und der Pioniere. Ihre Schulzeit, in der sie durch hervorragende Leistungen auffiel, endete im Juni 1941.

Masha Bruskina auf dem Weg zu ihrer Hinrichtung

Nach der Besetzung von Minsk durch deutsche Soldaten im Sommer 1941 musste sie als Jüdin zunächst im Ghetto leben. Um es verlassen zu können, färbte sie ihre Haare blond und gab sich als Nichtjüdin aus. Sie schloss sich einer Widerstandsgruppe an und meldete sich freiwillig als Krankenpflegerin in einem Lazarett für verwundete sowjetische Soldaten. Um einer Gruppe von Offizieren die Flucht aus der Stadt zu ermöglichen, schmuggelte sie Zivilkleidung, Medikamente, Frontberichte und eine Kamera zur Herstellung gefälschter Personaldokumente ein. Um den 14. Oktober 1941 wurde sie denunziert und von den Deutschen verhaftet. Obwohl sie im Gefängnis gefoltert wurde, gab sie keine Informationen über die Widerstandsgruppe preis. In dem Wissen, dass sie hingerichtet werden würde, schrieb sie aus der Haft einen Brief an ihre Mutter mit der Bitte, ihr gute Kleidung zu schicken, damit sie ein würdevolles Aussehen bewahren könne. Durch die Bestechung eines Wärters gelang dies.

Am 26. Oktober 1941 wurde Bruskina zusammen mit zwei männlichen Partisanen, Kirill Trus und Wolodja Schtscherbazewitsch, gefesselt durch die Straßen von Minsk zu ihrer Hinrichtungsstätte geführt. Dabei musste sie ein Schild mit der wahrheitswidrigen Aufschrift „Wir sind Partisanen und haben auf deutsche Soldaten geschossen“ in deutscher und russischer Sprache um den Hals tragen. Das Kommando über die öffentliche Hinrichtung durch Erhängen, die von einem unbekannten Angehörigen der Litauischen Hilfspolizei fotografisch dokumentiert wurde, hatte ein Offizier der 707. Infanterie-Division der deutschen Wehrmacht.[1] Sie wurde als Erste der Gruppe zum Galgen geführt. Dort leistete sie symbolischen Widerstand, indem sie den Zuschauern demonstrativ den Rücken zukehrte. Zur Abschreckung der Bevölkerung wurden die Leichen drei Tage lang zur Schau gestellt. An diesem Tag wurden in Minsk insgesamt 12 Partisanen in vier Gruppen exekutiert. Es wird angenommen, dass dies die ersten öffentlichen Hinrichtungen nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion waren.

Nachwirkung

Masha Bruskina: Local German authorities decided on a public hanging to make an example of Bruskina, along with two other members of the resistance, 16-year-old Volodia Shcherbatsevich and World War I veteran Kiril Trus. They were hanged on Sunday, October 26, 1941, in front of “Minsk Kristall” a yeast brewery and distillery plant. Before being executed, she was paraded through the streets with a plaque around her neck which read (in both German and Russian): “We are partisans and have shot at German troops,” although they had actually not. They walked calmly and Masha did not look around. The officer threw a rope on the crossbar and made a loop. Masha was the first one led to the gallows. Pyotr Pavlovich Borisenko witnessed the execution: “When they put her on the stool, the girl turned her face toward the fence. The executioners wanted her to stand with her face to the crowd, but she turned away and that was that. No matter how much they pushed her and tried to turn her, she remained standing with her back to the crowd. Only then did they kick away the stool from under her.” Masha fought and struggled fiercely in the noose, far longer than her compatriots did. And, despite her fierce resolve, lost control of both her bladder and bowels and soiled herself badly in front of the entire crowd of onlookers. After hanging for three days, she was taken down and before her burial her body was traditionally washed by local people and members of her family. For decades after the war, Bruskina was officially referred to only as “the unknown girl,” allegedly due to antisemitism from Soviet authorities. Her name was not acknowledged on the memorial plaque at the execution place. However, in 2009, a new plaque was placed with the inscription: “Here on October 26, 1941 the Fascists executed the Soviet patriots K. I. Truss, V. I. Sherbateyvich and M.B. Bruskina.” Masha was first recognized in the 1960s, as most of her family and friend had been killed in the Minsk ghetto. A monument for Bruskina was erected in HaKfar HaYarok in Israel and a street was named after her in Jerusalem.
Gedenkstein am Ort der Hinrichtung in Minsk

Nach dem Krieg wurden Fotos ihrer Hinrichtung in zahlreichen Veröffentlichungen abgedruckt und auch in Ausstellungen gezeigt, allerdings wurde ihr Name nicht genannt. Sie wurde auch nicht posthum ausgezeichnet. Einige Historiker argumentieren, dass es für die sowjetische Führung eine Rolle gespielt habe, dass sie Jüdin war und statt ihr die kurze Zeit später hingerichtete russische Partisanin Soja Kosmodemjanskaja zur Heldin aufgebaut werden sollte. Der Name von Mascha Bruskina wurde erst 1968 publik, nachdem die Filmemacher Lew Arkadiew und Ada Dikhtiar mehrere Augenzeugen befragt hatten und so ihre Identität herausfinden konnten. Von staatlicher Seite wurde diese jedoch lange angezweifelt. Bis ihr Name auf einem Gedenkstein am Ort der Hinrichtung angebracht wurde, dauerte es noch bis Juli 2009. Eine weitere Gedenkstätte befindet sich in dem israelischen Jugenddorf HaKfar HaYarok, des Weiteren ist in Jerusalem eine Straße im Stadtteil Pisgat Ze’ev nach ihr benannt.

Die Künstlerin Nancy Spero schuf 1996 das Kunstwerk Masha Bruskina/Vulture Goddess, eine Collage auf Papier.[2]

Einzelnachweise

Literatur

  • Nechama Tec, Daniel Weiss: A historical injustice: The case of Masha Bruskina. In: Holocaust and Genocide Studies 11.1997,3. 366–377. doi:10.1093/hgs/11.3.366
  • Irina Mukhina: Masha Bruskina (1924–1941). In: Bernard A. Cook (Hrsg.): Women and War: A Historical Encyclopedia from Antiquity to the Present, Vol. 1, ABC-CLIO, Santa Barbara 2006, ISBN 1-85109-770-8. S. 88f.

Weblinks

 Commons: Mascha Bruskina – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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