Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Matt Ridley

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Matt Ridley (2009)

Matt (Matthew) White Ridley, 5. Viscount Ridley (* 7. Februar 1958 in Newcastle upon Tyne) ist ein britischer Peer, Politiker (Conservative Party), Unternehmer, Zoologe und Autor populärwissenschaftlicher Bücher.

Leben

Ridley ist der Sohn von Matthew White Ridley, 4. Viscount Ridley (1925–2012) und von Anne Katharine Gabrielle Lumley (1928–2006). Sein Urgroßvater war der Architekt Edwin Lutyens, sein Onkel der Politiker Nicholas Ridley. Matt Ridley ist Vater eines Sohns und einer Tochter.

Nach seinem Studium der Zoologie arbeitete Ridley von 1984 bis 1987 als Wissenschaftsredakteur beim britischen Economist, danach bis 1992 als dessen Korrespondent in den USA.[1] Von 1996 bis 2003 war er Vorsitzender des International Centre for Life. Ridley erklärt in einigen seiner Werke, wie evolutionäre Adaption die komplexen Verhaltensweisen des Menschen begründet. Große Beachtung fand in Deutschland sein Buch The Origins of Virtue.[2] Sein neustes Buch, The Rational Optimist (2010), schließt mit dem Aufruf: „Wage es, ein Optimist zu sein!“[3]

Ridley ist Klima"skeptiker".[4][5] und sitzt im Fachbeirat des einflussreichen Think Tanks Global Warming Policy Foundation, der die menschengemachte Erderwärmung bestreitet.[6] Die globale Erwärmung hält er für grundsätzlich positiv und den Schaden, der durch die Klimapolitik (z. B. Verwendung von Biomasse, Windenergie) entstehe, für größer als den Schaden durch die globale Erwärmung.[7][8] Von Klimaforschern wie Dana Nuccitelli werden sein Thesen zu dem Thema als falsch zurückgewiesen.[9] Kritisiert wird Ridley zudem für seine Kontakte zur Kohleindustrie. Ridley ist Eigentümer von Land, auf dem sich Kohleminen befinden, von denen er Pachtzahlungen erhält. 2016 warb er beim damaligen konservativen Energieminister Lord Bourne für eine neue Technik im Betrieb von Kohlekraftwerken, worauf ihm Lobbyismus für die Kohleindustrie vorgeworfen wurde. Ridley selbst bestreitet die Vorwürfe, aus eigenem finanziellen Interesse zu handeln.[6]

Von 1994 bis 2007 war Ridley Mitglied des Aufsichtsrates der Bank Northern Rock, ab 2004 dessen Vorsitzender. Im Jahr 2007 trat er von diesem Amt zurück, nachdem die Bank infolge der Subprime-Krise 2007 in Schieflage geraten war und er von Mitgliedern des Parlaments beschuldigt wurde, die Risiken in den Geschäften der Bank nicht rechtzeitig erkannt zu haben.[10]

Nach dem Tod seines Vaters 2012 erbte Ridley den Titel des Viscount Ridley. Am 6. Februar 2013 wurde er daraufhin als Erbadeliger (Hereditary Peer) in das House of Lords gewählt. Er trat dort die Nachfolge von Robert Shirley, 13. Earl Ferrers an. Als Erbe übernahm er auch Blagdon Hall, den Landsitz der Ridleys.

2011 wurde er für sein Buch "The Rational Optimist" vom New Yorker Think Tank "Manhattan Institute" mit dem mit 50.000 Dollar dotierten Hayek Prize ausgezeichnet.[11]

2012 wurde Matt Ridley in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.

Die Royal Agricultural Society of England verlieh 2015 die Bledisloe Gold Medal an Ridley for seine umfangreichen Verbesserungen der Umweltbedingungen auf dem Land von Blagdon Hall.[12]

Bücher (Auswahl)

  • Red Queen: Sex and the Evolution of Human Nature. Prentice Hall, 1994, ISBN 0-02-603340-2.
    • deutsch Eros und Evolution. Die Naturgeschichte der Sexualität. Knaur, München 1995, ISBN 3-426-26852-3.
  • The Origins of Virtue: Human Instincts and The Evolution of Cooperation. Viking Adult, 1997, ISBN 0-670-87449-3.
    • deutsch Die Biologie der Tugend. Warum es sich lohnt, gut zu sein. Ullstein, Berlin 1997, ISBN 3-550-06953-7.
  • Genome: The Autobiography of a Species in 23 Chapters. Fourth Estate, 1999, ISBN 1-85702-834-1.
    • deutsch Alphabet des Lebens. Die Geschichte des menschlichen Genoms. Claassen, München 2000, ISBN 3-546-00226-1.
  • Nature Via Nurture: Genes, Experience, and What Makes Us Human. HarperCollins, 2003, ISBN 0-06-000678-1.
  • Francis Crick: Discoverer of the Genetic Code. Eminent Lives, 2006, ISBN 0-06-082333-X.
  • The Rational Optimist: How Prosperity Evolves. Harper, 2010, ISBN 978-0-06-145205-5.
    • deutsch Wenn Ideen Sex haben. Wie Fortschritt entsteht und Wohlstand vermehrt wird. DVA, München 2011, ISBN 978-3-421-04528-7.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hütet euch vor Priestern, Dieben und Häuptlingen. auf: presse.com, 24. März 2012. (Interview)
  2. Vgl. z. B. Volker Sommer: Kratze einen Altruisten. Und siehe da, ein Heuchler blutet: Matt Ridley will uns zeigen, dass die Biologie der Tugend selbst gar keine hat. In: FAZ. 19. Dezember 1997.
  3. Optimisten brauchen diesen Text nicht zu lesen. Pessimisten sollten ihn auswendig lernen. (Memento vom 23. November 2010 im Internet Archive). In: Das Magazin. Nr. 27 vom 10. Juli 2010.
  4. Myles Allen: Matt Ridley has joined the real climate debate.. In: The Guardian, 21. Mai 2013. Abgerufen am 22. Dezember 2013.
  5. Dana Nuccitelli: Global warming is unpaused and stuck on fast forward, new research shows. In: The Guardian, 10. Dezember 2013. Abgerufen am 22. Dezember 2013.
  6. 6,0 6,1 Matt Ridley accused of lobbying UK government on behalf of coal industry . In: The Guardian, 15. Juli 2016. Abgerufen am 15. Juli 2016.
  7. climate change is good for the world, Don't panic! The scientific consensus is that warmer temperatures do more good than harm, The Spectator, Matt Ridley 19. Oktober 2013
  8. Matt Ridley: Earth to Met Office: check your climate facts.. In: The Times, 20. Mai 2013. Abgerufen am 22. Dezember 2013.
  9. Matt Ridley's misguided climate change policy, in: The Guardian, 23. Mai 2013
  10. Chairman of Northern Rock Resigns. In: New York Times. 22. Oktober 2007, abgerufen am 6. März 2019 (english).
  11. Siehe Manhattan Institute awards Matt Ridley $50,000 Hayek Prize, in: Washington Post, 27. September 2011, abgerufen 30. September 2015
  12. Adam Luke: Northumberland's Blagdon Estate landowner wins prestigious national award. In: Chronicle Live. 21. Juli 2015, abgerufen am 6. März 2019 (english).


Vorgänger Amt Nachfolger
Matthew Ridley Viscount Ridley
2012–
derzeitiger Titelinhaber
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Matt Ridley aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.