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Matthias Fischer

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Matthias Fischer (* 1977) ist ein Aktivist in der neonazistischen Kameradschafts-Szene Süddeutschlands und Politiker der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands. Er lebt in der Nähe des fränkischen Fürth.

Leben

Matthias Fischer ist gelernter Maler, der wegen verschiedener Gewaltdelikte vorbestraft ist.

Aktivist in Kameradschaften und bei der NPD

Fischer trägt über dem linken Ohr eine Tätowierung mit dem englischen Schriftzug „Aryan Hope“ (arische Hoffnung).

Fischer hatte 1998 Kontakt zu den drei Mitgliedern des Nationalsozialischen Untergrundes.[1] Bereits Anfang der 2000er Jahre zählte Fischer zu den richtungsweisenden Aktivisten in der Nazigruppe „Nationalisten Nürnberg“. Kurze Zeit später wurde die „Fränkische Aktionsfront“ (FAF) gegründet, bei der sich Fischer, der ehemalige Schlagzeugspieler der Neonaziband Hate Society, ebenfalls im Führungskreis betätigte.[2] Er trat als presserechtlich Verantwortlicher für die Publikationen Der Landser-Zeitschriften auf, an den er beteiligt gewesen ist.

Matthias Fischer kandidierte bei der Bundestagswahl 2005 für den Wahlkreis Fürth und erreichte 2,4 Prozent.[3]

Am 15. März 2007 zeigte das ARD-Fernsehmagazin Panorama geheime Aufnahmen von einem Treffen zur Ehrung gefallener SS-Angehöriger in Budapest. An dem Treffen nahm unter anderem der damalige NPD-Bundesvorsitzener Udo Voigt teil. Bei der dazugehörenden Musikveranstaltung war es zu antisemitischen und rassistischen Ausfällen gekommen.[4] Die Mitglieder des Kaders der NPD, Norman Bordin und Matthias Fischer, waren auf den Aufnahmen mit „Heil-Hitler“-Rufen zu sehen. In einem späteren Interview bezeichnete Udo Voigt daraufhin den Hitlergruß als „Friedensgruß“, der 60 Jahre nach Kriegsende erlaubt sein sollte.

Bei der Landtagswahl in Bayern 2008 trat Fischer auf Listenplatz 2 für die NPD an. Ebenfalls 2008 versuchte er vergebens, in den Stadtrat von Fürth gewählt zu werden. Nach dem Verbot der FAF fungierte er als Kreisvorsitzender der NPD in Fürth.

Später wurde Fischer Landeschef der Jungen Nationaldemokraten (JN), der Jugendorganisation der NPD. Im Mai 2010 trat Matthias Fischer aus der NPD aus. Er legte sein Amt als Vorsitzender des NPD-Bezirksverbands Mittelfranken nieder. Der Verband galt in NPD-Kreisen "von jeher als die Herzkammer der Partei in Bayern" (Süddeutsche).[5] Fischer trat zu diesem Zeitpunkt als Hauptorganisator des monatlichen Aufmarsches der Rechtsextremisten im oberfränkischen Gräfenberg auf.

Der unterfränkische NPD-Chef Uwe Meenen, bis 2010 NPD-Landesvize, war im Mai 2010 beim NPD-Parteitag in der Nähe von Landau (Niederbayern) in einer Kampfkandidatur erneut gegen den damaligen bayerischen NPD-Chef Ralf Ollert angetreten. Bei einer ersten Kampfkandidatur war Meenen 2008 mit zwei Stimmen Unterschied an Ollert gescheitert. Die Jungorganisation der NPD warf Ollert 2010 vor, für das schwache Ergebnis bei der Landtagswahl 2010 mit 1,2 Prozent verantwortlich zu sein. Gemeinsam mit Meenen verließ ein Drittel der Delegierten den Parteitag.

Mittlerweile treten die Fürther Rechten um Fischer als »Bürgerinitiative soziales Fürth« (BiSF) auf und verteilen flächendeckend rassistische Handzettel in Fürther Stadtteilen. Selbsterklärtes Ziel der BiSF ist es, 2014 an den Stadtratswahlen teilzunehmen und mit einem Vertreter in das Fürther Stadtparlament einzuziehen.

Fischer rief mit zur bundesweit beworbenen „Nationalen 1.-Mai-Demonstration 2013“ in Würzburg auf.

Fischer hat Kontakte zu einer Reihe von bundesweit aktiven Neonazis, darunter u.a. Thomas Wulff. Fischer zählt als Aktivist der Anti-Antifa. Ungeklärt blieben die Verbindung Fischers zur rechten Terrororganisation Nationalsozialistischer Untergrund (NSU), die in Deutschland nachweislich mindestens neun Menschen aus rassistischen Motiven tötete. Fischer war als Kontakt für Nürnberg im Telefonbuch des NSU-Terroristen Uwe Mundlos verzeichnet.

Bei einer Durchsuchungsaktion des Bayerischen Landeskriminalamts (LKA) am 10. Juli 2013 gegen die Neonazikameradschaft Freie Netz Süd (FNS) wurden auch Räume von Matthias Fischer aus Stadeln (Fürth) und Norman Kempken aus Nürnberg durchsucht, wo auch mehrere Neonazis gemeldet waren.[6]

Seit vielen Jahren ist Fischer einer der einflussreichsten Aktivisten im „Freien Netz Süd“. In dieser Rolle rief er 2014 zum „Nationalen 1. Mai“ auf und forderte gemeinsam mit Tony Gentsch den Stopp der Zuwanderung, um den Zustrom der „Lohndrücker“ zu unterbinden. Die „Vertreter der Gewerkschaften“, der Sozialdemokratie und Linke griffen sie als Verräter der „deutschen Werktätigen“ an.[7]

Fischer betreibt seit 2013 mit Tony Gentsch den vom Verfassungsschutz beobachteten Final-Resistance-Versand, den Daniel Weigl 2010 gegründet hat, im Regnitzlosauer Ortsteil Oberprex.[8][9][10]

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Matthias Fischer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.