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Mautner Markhof Feinkost
Mautner Markhof Feinkost GmbH | |
---|---|
Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1841 (ursprünglich); 1998 (aktuelle Gesellschaft)[1] |
Sitz | Österreich, Wien |
Leitung | Michael Durach Stefan Durach[1] |
Branche | Lebensmittelindustrie |
Website | www.mautner.at |
Die Mautner Markhof Feinkost GmbH (Eigenschreibweise: MAUTNER MARKHOF Feinkost GmbH) ist ein österreichischer Lebensmittelbetrieb mit Sitz in Wien-Simmering. Gegründet wurde der ursprünglich als Brauhaus betriebene Kleinbetrieb im Jahr 1840 (offiziell: 1841) von Adolf Ignaz Mautner, der 1872 zu Ritter von Markhof nobilitiert wurde. Das Familienunternehmen blieb bis rund 160 Jahre im Besitz der Familie Mautner Markhof und wurde 2002 von der deutschen Develey Senf & Feinkost GmbH übernommen. Nach wie vor ist Mautner Markhof in Österreich Marktführer bei Senf, Essig, Kren und Sirup. Eingetragene Marken sind unter anderem der Kremsersenf und der Hesperidenessig.
Geschichte
Mautner Markhof AG
Der aus der alten böhmischen Brauerfamilie Mautner, mit rund 200-jähriger Brautradition, stammende Adolf Ignaz (1801–1889) betrieb bereits in seinem Geburtsort, der Kameralherrschaft Smiřice, eine verhältnismäßig große Brauerei. Nachdem er nach Wien übersiedelte pachtete er 1840 das heruntergekommene Brauhaus St. Marx im heutigen 3. Bezirk. Als Gründungsjahr des Unternehmens wird 1841 angegeben. 1846 schrieb Adolf Ignaz weltweit Geschichte als es ihm gelang, ein Verfahren zu entwickeln, das die Hefeerzeugung unabhängig von der Bierproduktion ermöglichte. Somit gilt er als der Erfinder der Presshefe. Im Jahr 1857 kaufte Mautner um 275.000 fl (Gulden) vom Bürgerspitalfond der Gemeinde Wien das Brauhaus, 1861 wurde das Grundstück in Simmering erworben und eine Filiale für Hefe, Spiritus und Spirituosen errichtet.
1913 wurde das Sortiment von „nur“ Bier, Hefe und Alkohol auf Feinkostprodukte erweitert. Die geschäftlichen Aktivitäten erstreckten sich fortan auch auf die Erzeugung von Essig und Senf. 1927 erfand Mautner Markhof den Hesperidenessig, der eine Mischung aus Weingeistessig, Weinessig sowie Apfelsaft ist, und baute die Produktion kontinuierlich aus.
Nach dem 2. Weltkrieg entwickelte sich das Unternehmen zu einem großen Industriebetrieb und die Produktpalette wurde um Kren und Sirup erweitert.
Mautner Markhof Feinkost GmbH
2001 zogen sich die Mautner Markhofs aus dem Unternehmen zurück und das neue Management leitete den Zusammenschluss mit dem bayerischen Familienunternehmen Develey Senf & Feinkost ein, welches ebenfalls über eine lange Tradition im Senf- und Feinkostgeschäft verfügt. Anfang 2002 wurde Mautner Markhof um 36 Millionen Euro an Develey verkauft.[2] Deren schon seit Dezember 1998 in Wien bestehende Tochtergesellschaft Develey Austria Vertriebs-GmbH war die annehmende Gesellschaft. Mit 1. Februar 2002 wurde die um das Mautner-Firmenvermögen erweiterte Develey-Tochter in Mautner Markhof Feinkost GmbH umfirmiert.[1] Trotz der neuen deutschen Eigentümer blieb die nunmehrige Mautner Markhof Feinkost weiterhin ein eigenständiges österreichisches Unternehmen und der Produktion in Wien.
Mit bekannten Traditionsprodukten wie dem „Estragon Senf“ oder dem „Hesperiden Essig“ und mit einer aufgestockten Anzahl von 140 Mitarbeitern erwirtschaftete Mautner Markhof Feinkost einen Jahresumsatz von 38 Millionen Euro im Jahr 2008 und erlebte einen neuen Aufschwung.[2][3] Mit Produktinnovationen wie dem „MorgenZauber“ Sirup[4] und dem „X Hot Senf“ zählt das Unternehmen zu den Themen- und Innovationsführern der österreichischen Feinkostbranche. Seit Juli 2010 ist Mautner Markhof Feinkost Leitbetrieb in Österreich.[5]
Mautner Markhof AG (MMAG)
Nach der Übernahme des Unternehmens und der Marke Mautner Markhof durch Develey versuchte Manfred Leo Mautner Markhof, Sohn von Manfred Mautner Markhof junior einen Neustart und gründete eine neue Mautner Markhof AG (MMAG) um wieder in die Feinkostbranche einzusteigen (u. a. durch Übernahme des Feinkostunternehmens Spak und des Fischerverarbeitungsunternehmens Ozean), sowie zum Einstieg in die Immobilienbranche. Der Versuch misslang, im Dezember 2008 wurde von der MMAG beim Handelsgericht Wien ein Antrag auf Konkurseröffnung eingebracht, da das Unternehmen überschuldet war und ein angestrebter stiller Ausgleich scheiterte. Von den damaligen Verbindlichkeiten von rund 27,9 Millionen Euro waren circa 80 Gläubiger betroffen.[6]
Da zwischen den beiden Unternehmen keinerlei wirtschaftliche Verbindung bestand, hatte die Insolvenz der Mautner Markhof AG keine Auswirkung auf die Develey-Tochter Mautner Markhof Feinkost GmbH.
Weblinks
- Website der Develey-Tochter MAUTNER MARKHOF Feinkost GmbH
- Eintrag über Mautner, Adolf Ignaz, Ritter von Markhof im: Austria-Forum, dem österreichischen Wissensnetz - online (auf AEIOU)
- Eintrag über Mautner Markhof, Unternehmerfamilie im: Austria-Forum, dem österreichischen Wissensnetz - online (auf AEIOU)
- Eintrag über Mautner Markhof AG im: Austria-Forum, dem österreichischen Wissensnetz - online (auf AEIOU)
- H. Meißner: Mautner von Markhof, Adolf Ignaz. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 6, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1975, ISBN 3-7001-0128-7, S. 165 f. (Direktlinks auf S. 165, S. 166).
- Josef Mentschl: Mautner v. Markhof, Adolf Ignaz Ritter (österr. Adel 1872). In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, S. 453 f.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Mautner Markhof Feinkost GmbH. Eintrag in firmenabc.at. Abgerufen am 19. November 2010.
- ↑ 2,0 2,1 WirtschaftsBlatt: Mautner Markhof startet durch: Mehr Umsatz, mehr Export, mehr Werbung. In: WirtschaftsBlatt vom 26. März 2009. Abgerufen am 19. November 2010.
- ↑ Der Standard: Krise nimmt dem Würstel nicht den Senf weg. „Bayerischer Familienbetrieb Develey fettet Produktion von Mautner Markhof auf - Exporte aus Wien wachsen“ In: Der Standard vom 26. März 2009. Abgerufen am 19. November 2010.
- ↑ Kulinarik-Klassiker neu interpretiert. In: Medianet, 26. März 2009.
- ↑ Mautner Markhof steigert Umsatz. In: Medianet, 7. Oktober 2010. Abgerufen am 19. November 2010.
- ↑ WirtschaftsBlatt: Mautner Markhof AG stolpert über Spak-Verkauf. In: WirtschaftsBlatt vom 22. Dezember 2008. Abgerufen am 19. November 2010.
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