Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Max Aronheim

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Max Aronheim (geb. 17. Mai 1849 in Braunschweig; gest. 8. November 1905 ebd.) war ein deutscher Jurist und Unternehmer jüdischen Glaubens.

Leben

Max Aronheim stammte aus einer bekannten Braunschweiger Juristenfamilie. Er war ein Sohn des Juristen und Politikers Adolf Aronheim und dessen zweiter Ehefrau Rosalie, geb. Simon (1827–1896). Er hatte vier Geschwister: Berthold (1850–1881), Adelheid (geb. 1853) und Richard (1859–1916) sowie den Halbbruder Felix (1849–1913), Sohn aus der ersten Ehe seines Vaters.[1]

Nach dem Studium der Rechte arbeitete er als Anwalt und Notar in Braunschweig. Von seinen Kollegen geachtet, gehörte er einige Jahre dem Vorstand der Rechtsanwaltskammer an.[2] Später war er, wie sein Vater vor ihm, Direktor der Braunschweigischen Eisenbahngesellschaft.[3]

Familie

Inselwall 4: Stolpersteine für Helene Aronheim (1858–1943), der Ehefrau von Max sowie deren Sohn Walter (1886–1950) und dessen 2. Ehefrau Lily (1895–1971), geb. Frey.

Max Aronheim heiratete die Jüdin Helene, geb. Oppenheimer (1858–1943), Tochter des Bankiers Albert Oppenheimer (1814–1897) und dessen Ehefrau Rosalie, geb. Levin (1824–1911). Die Familie bewohnte das Haus Inselwall 4. Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg durch Bombentreffer zerstört. Helene Aronheim wurde Ende März 1943 im KZ Theresienstadt ermordet.[2] Das Ehepaar Aronheim hatte vier Kinder: Hedwig, verh. Helle (1878–1945). Sie war Konvertitin und mit Karl Helle, dem Inhaber der Firma „v. Dollfs und Helle“, einem Christen, verheiratet. Kurz vor ihrer Deportation beging sie am 19. Februar 1945 Suizid in ihrer Wohnung Rosental 10.[4] Das zweite Kind hieß Adolf (1881–1943), wie sein Großvater. Er war Ingenieur, Teilnehmer am Ersten Weltkrieg, 1915 an der Ostfront schwer verwundet[5] und Inhaber des Eisernen Kreuzes II. Klasse, des Braunschweigischen Kriegsverdienstkreuzes und des Ehrenkreuzes für Frontkämpfer.[6] Adolf Aronheim war Konvertit und mit der Christin Ida, geb. Miehe, verheiratet. 1938 wurde er kurzzeitig im KZ Buchenwald inhaftiert. Kurz vor seiner Deportation vergiftete er sich. Das dritte Kind war Walter (1886–1950). Nach dem Abitur am Martino-Katharineum studierte er wie sein Vater und sein Großvater vor ihm Jura. Er arbeitete als Rechtsanwalt und Notar, lebte nach 1933 in Berlin, flüchtete dann aber mit seiner Ehefrau nach Mittelamerika und starb 1950 in Guatemala.[7] Das jüngste Kind war Gertrud, verh. Lotz (geb. 1893).[8]

Max Aronheims Grab befindet sich auf dem Jüdischen Friedhof in der Helmstedter Straße.[2]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bein: Sie lebten in Braunschweig, S. 259
  2. 2,0 2,1 2,2 Bein: Sie lebten in Braunschweig, S. 373
  3. Reinhard Bein: Ewiges Haus – Jüdische Friedhöfe in Stadt und Land Braunschweig, S. 206
  4. Mitteilung des Braunschweiger Stadtrates über die Verlegung weiterer Stolperstein im Mai 2013
  5. Verlustliste vom 28. August 1915
  6. Bert Bilzer, Richard Moderhack (Hrsg.): BRUNSVICENSIA JUDAICA. Gedenkbuch für die jüdischen Mitbürger der Stadt Braunschweig 1933–1945, In: Braunschweiger Werkstücke, Band 35, Braunschweig 1966, S. 154
  7. Bein: Sie lebten in Braunschweig, S. 206
  8. Bein: Sie lebten in Braunschweig, S. 374
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Max Aronheim aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.