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Mixolydischer Modus
Mixolydischer Modus, kurz Mixolydisch bezeichnet ursprünglich eine Oktavgattung des altgriechischen Systema Téleion, später im mittelalterlichen System der Kirchentöne den siebenten Ton oder tetrardus authenticus[1][2] (gekennzeichnet durch den Ambitus g-g1, die Repercussa d und die Finalis g).
Heute wird (etwa im modalen Jazz) darunter oft nur noch eine modale Tonleiter mit der gleichen Intervallstruktur verstanden.
Da die dritte Stufe der mixolydischen Tonleiter eine große Terz zum Grundton bildet, hat sie einen durähnlichen Charakter. Zwischen der dritten und vierten sowie der sechsten und siebenten Stufe liegt ein Halbtonschritt, die anderen Intervalle sind Ganztonschritte. Charakteristisch ist die im Gegensatz zur Dur-Tonleiter kleine Septime.
Die Tonart G-Mixolydisch enthält die Stammtöne der westlichen Musik, denen auf Tasteninstrumenten die weißen Tasten entsprechen.
Geschichte
Die mixolydische Tonleiter entstand im antiken Griechenland, hieß dort jedoch zunächst hypophrygisch (oder auch hyperlydisch, iastisch oder ionisch), während als mixolydisch der spätere lokrische Modus bezeichnet wurde.
Erst im frühen Mittelalter kam es durch ein Missverständnis zur Verwechslung der Modi. Das Mixolydische wurde in der christlichen Kirchenmusik des Mittelalters verwendet. Das Ethos dieser Tonart steht in diesem Brauchtum für den Charakter von Lob, Bitte oder Dank.[3]
Mixolydisch beinhaltet den im Blues verwendeten Tonikaakkord mit kleiner Septime. Deshalb spielt die Tonleiter in der Blues- und Rockmusik eine große Rolle.
In der Klezmer-Musik tritt sie unter der Bezeichnung „Adonoy Moloch“ auf.[4]
Der mixolydische Modus entspricht dem indischen Raga Khamaja und der äthiopischen Skala ambassel.
Verwendung
Klassische Musik
Der Modus wird von einigen Komponisten gezielt in der klassischen Musik eingesetzt, um bestimmte Wirkungen zu erzielen. Ein Beispiel in der weltlichen Chormusik sind die Drei Madrigale nach Worten des jungen Werthers von Arnold Mendelssohn.
Hörbeispiel und bildliche Darstellung
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ Siehe Luigi Agustoni/Johannes Berchmans Göschl: Einführung in die Interpretation des Gregorianischen Chorals, Band 1: Grundlagen, Kapitel 1.3.2: Die acht Modi des Oktoechos, Gustav Bosse Verlag, Kassel (1995)
- ↑ Neben der korrekten Schreibweise authenticus findet sich in der Literatur auch recht häufig die Falschschreibung authentus.
- ↑ Markus Bautsch: Über das Ethos der Kirchentöne, abgerufen am 23. November 2014
- ↑ Lazare Saminsky: Music of the Ghetto and the Bible, S. 30
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Mixolydischer Modus aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |