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Moritz Bleibtreu
Moritz Johann Bleibtreu[1] (* 13. August 1971 in München) ist ein deutscher Schauspieler österreichischer Abstammung.
Leben
Moritz Bleibtreu wurde 1971 als Sohn österreichischer Eltern in München geboren. Seine Mutter war die Schauspielerin Monica Bleibtreu (1944–2009), sein Vater der Schauspieler Hans Brenner (1938–1998). Bleibtreus Großvater war der Schriftsteller Renato Attilio Bleibtreu. Seine Urgroßmutter Maximiliane Bleibtreu, ihre Schwester Hedwig Bleibtreu sowie deren Eltern Amalie Bleibtreu und Sigmund Bleibtreu waren ebenfalls Schauspieler. Moritz Bleibtreu ist durch seinen Vater der Halbbruder der Schauspielerin Cilli Drexel. Er hat einen 2008 geborenen Sohn.[2]
Bleibtreu wuchs im Hamburger Stadtteil St. Georg auf. Schon als Kind stand er vor der Kamera, so vor allem in der von seiner Mutter und Rainer Boldt geschriebenen Kinderserie Neues aus Uhlenbusch mit Hans-Peter Korff, der zu dieser Zeit mit Monica Bleibtreu verheiratet war. Es folgte eine weitere Rolle in Boldts Ich hatte einen Traum, wiederum mit Korff. Seine dritte Rolle hatte er 1986 an der Seite seiner Mutter im Fernseh-Dreiteiler Mit meinen heißen Tränen. Die Schule verließ er mit dem Realschulabschluss (Gesamtschule) in der elften Klasse – wegen Nichterscheinens erhielt er keine Bewertung mehr. Er ging anschließend nach Paris, wo er eineinhalb Jahre als Au-Pair arbeitete und Französisch lernte. Nach einem weiteren Jahr in Italien ging er nach New York, wo er Schauspielunterricht nahm. Er setzte seine Karriere mit 21 Jahren am Schauspielhaus in Hamburg fort. Es folgten Rollen in kleineren Fernsehproduktionen. 1993 spielte er in Schulz & Schulz 5 eine Nebenrolle, die schon seine große Wandelbarkeit zeigte.[3]
In den 1990er Jahren spielte er einige große Fernsehrollen. 1998 entschied er für sich, „keine Fernsehfilme mehr zu machen, weil Kino eine aktive Form des Zuschauens ist, Fernsehen hingegen eine passive“.[4][5] Vor allem durch seine Kinofilmrollen in Knockin’ on Heaven’s Door, Lola rennt, Das Experiment und Der Baader Meinhof Komplex wurde er bekannt. Mit dem Filmemacher Fatih Akın drehte er die Filme Im Juli, Solino, Soul Kitchen und Chiko. 2001 erhielt er den Deutschen Filmpreis als bester Hauptdarsteller für Im Juli und Das Experiment. Für die Hauptrolle in Oskar Roehlers Elementarteilchen wurde er 2006 mit dem Silbernen Bären als bester Darsteller der Berlinale ausgezeichnet. Gelegentlich wirkt der Schauspieler in größeren Nebenrollen internationaler Koproduktionen mit. Auch in Kinderfilmen war Moritz Bleibtreu zu sehen, unter anderem 2004 in dem dänischen Film Der Fakir.
Bleibtreu, der in Reinbek bei Hamburg lebt,[6] wurde im November 2008 Vater eines Jungen.[7]
Die Bleibtreustraße in Berlin, auf die er im Zusammenhang mit seinem Nachnamen immer wieder angesprochen wird, ist nach dem Schlachtenmaler Georg Bleibtreu benannt, der ein entfernter Vorfahre ist.[8]
Seit Anfang 2010 ist eine Wachsfigur von Bleibtreu bei Madame Tussauds in Berlin ausgestellt.[9]
Im Juni 2013 erregte Bleibtreu Aufmerksamkeit, als er mit Alexandra Maria Lara, Joko Winterscheidt, Christian Ulmen, Elyas M’Barek, Cro, Jürgen Vogel und anderen in einem Werbespot einer Fast-Food-Kette auftrat. Bleibtreu rechtfertigte sich damit, dass er sich mit dem Spot den Luxus ermögliche, klein-budgetierte Filme zu drehen und er außerdem das beworbene Produkt (Cheeseburger) gelegentlich selbst konsumiere.
Im Februar 2015 war er nach 17 Jahren wieder in einer TV-Produktion zu sehen. In der Mini-Serie Schuld nach Ferdinand von Schirach spielte er die Rolle des Strafverteidigers Friedrich Kronberg.
Filmografie (Auswahl)
- 1982: Neues aus Uhlenbusch (Fernsehserie)
- 1986: Mit meinen heißen Tränen (Fernseh-Dreiteiler)
- 1993: Schulz & Schulz (Fernsehserie)
- 1994: Unschuldsengel (Fernsehfilm)
- 1994: Einfach nur Liebe
- 1995: Stadtgespräch
- 1995: Kinder des Satans (Fernsehfilm)
- 1995: Kabel und Liebe (Fernsehfilm)
- 1996: Die Gang (Fernsehserie)
- 1996: Der kalte Finger
- 1996: Das erste Mal (Fernsehfilm)
- 1997: Knockin’ on Heaven’s Door
- 1998: Lola rennt
- 1998: Liebe deine Nächste!
- 1998: Das Gelbe vom Ei (Fernsehfilm)
- 1999: Luna Papa
- 2000: Fandango – Members Only
- 2000: Im Juli
- 2000: Taking Sides – Der Fall Furtwängler
- 2001: The Invisible Circus (Videotitel Deadly Shadows)
- 2001: Lammbock – Alles in Handarbeit
- 2001: Das Experiment
- 2002: Solino
- 2004: Germanikus
- 2004: Bärenbrüder (Synchronsprecher)
- 2004: Agnes und seine Brüder
- 2004: Der Fakir
- 2004: Basta – Rotwein oder Totsein (C(r)ook)
- 2005: Vom Suchen und Finden der Liebe
- 2005: Durch die Nacht mit … Moritz Bleibtreu und Oliver Pocher (Fernsehreihe)
- 2005: München (Munich)
- 2005: The Keeper: The Legend of Omar Khayyam
- 2006: Elementarteilchen
- 2006: Der steinerne Kreis (Le Concile de Pierre, DVD-Titel: Liu San – Wächter des Lebens)
- 2007: Free Rainer – Dein Fernseher lügt
- 2007: Das Haus der Lerchen
- 2007: Chiko
- 2007: The Walker
- 2008: Female Agents – Geheimkommando Phoenix
- 2008: Speed Racer
- 2008: Ein Leben für ein Leben – Adam Resurrected
- 2008: Der Baader Meinhof Komplex
- 2009: Lippels Traum
- 2009: Soul Kitchen
- 2010: Zeiten ändern dich
- 2010: Jud Süß – Film ohne Gewissen
- 2010: Jerry Cotton
- 2010: Goethe!
- 2010: Rapunzel – Neu verföhnt (Tangled, Synchronsprecher für Zachary Levi als Flynn Rider (Sprache))
- 2010: Engel des Bösen
- 2010: Gegengerade – Niemand siegt am Millerntor
- 2011: Mein bester Feind
- 2011: 360
- 2012: Die vierte Macht
- 2012: Schutzengel
- 2013: Quellen des Lebens
- 2013: World War Z
- 2013: Vijay und ich – Meine Frau geht fremd mit mir
- 2013: Inside Wikileaks – Die fünfte Gewalt (The Fifth Estate)
- 2013: Die schwarzen Brüder
- 2014: Nicht mein Tag
- 2014: Stereo
- 2014: Nur noch 60 Sekunden (Musikvideo von Celo & Abdi feat. SSIO)
- 2014: The Cut
- 2015: Die Frau in Gold (Woman in Gold)
- seit 2015: Schuld nach Ferdinand von Schirach (Fernsehserie)
- 2015: Rico, Oskar und das Herzgebreche
- 2015: Die dunkle Seite des Mondes
- 2015: Kill Your Friends
- 2016: Blockbustaz (Fernsehserie)
- 2016: Das kalte Herz
- 2017: Es war einmal in Deutschland …
- 2017: Lommbock
- 2017: Nur Gott kann mich richten
Auszeichnungen
- 1997: Deutscher Filmpreis – Bester Nebendarsteller für Knockin on Heaven's Door
- 1997: Ernst-Lubitsch-Preis für seine Rolle in Knockin' On Heaven's Door
- 1999: Jupiter – Bester deutscher Darsteller für Lola rennt
- 1999: Deutscher Shooting Star des europäischen Films
- 2000: DIVA-Award
- 2001: Berliner Bär (B.Z.-Kulturpreis)
- 2001: Deutscher Filmpreis – Bester männlicher Schauspieler für seine Hauptrolle in Im Juli
- 2001: Nominiert für den Publikumspreis des Europäischen Filmpreises als Bester Darsteller für Das Experiment
- 2002: Jupiter – Bester deutscher Darsteller für Das Experiment
- 2002: Seattle International Film Festival – Golden Space Needle als bester Darsteller in Das Experiment
- 2005: Goldene Romy – Beliebtester Schauspieler
- 2006: Silberner Bär auf den Internationalen Filmfestspielen Berlin für die beste Hauptrolle in dem Film Elementarteilchen
- 2006: Goldene Romy – Beliebtester Schauspieler
- 2009: Nominierung für den Europäischen Filmpreis als Bester Darsteller für Der Baader Meinhof Komplex
- 2010: Preis für Schauspielkunst des Festival des deutschen Films
- 2011: Nominierung für den Österreichischen Filmpreis als Bester männlicher Darsteller für Jud Süß – Film ohne Gewissen
- 2017: Ehrung mit einem Stern auf dem "Walk of Fame" des Oldenburger Filmfestes
Dokumentarfilm
- Als Schauspieler geboren – Moritz Bleibtreu. Dokumentarfilm, Deutschland, 2011, 43 Min., Buch und Regie: Ulrike Bremer, Produktion: arte, Erstsendung: 26. August 2012 bei arte, Inhaltsangabe von ARD mit Fotos.
Literatur
- Moritz Bleibtreu im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Weblinks
- Moritz Bleibtreu in der Internet Movie Database (englisch)
- Biographie mit Vier-Wochen-Fernseh-Vorschau von Prisma
- Literatur von und über Moritz Bleibtreu im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- [ Moritz Bleibtreu] bei filmportal.de
Einzelnachweise
- ↑ Sat.1 Frühstücksfernsehen – Zu Gast: Alexandra Neldel und Moritz Bleibtreu (vom 9. Dezember 2010, Zeitmarke 0:30)
- ↑ Interview über Vaterrolle - Moritz Bleibtreu: Erziehe mein Kind gar nicht aus: BZ-Berlin, 24.April 2014
- ↑ Durch die Nacht mit Moritz Bleibtreu und Oliver Pocher. In: avanti media, 7. Juni 2005
- ↑ Warum Bleibtreu nur Kino macht. In: dpa / ntv.de, 8. November 2007, Interview
- ↑ Meike Fries: „Wer zahlt schon GEZ?“ In: Zeit online, 19. November 2007, Interview
- ↑ Interview im "Stern", abgerufen am 13. Oktober 2013
- ↑ Moritz Bleibtreu ist Vater geworden. In: bild.de, 1. Dezember 2008
- ↑ (Link nicht mehr abrufbar), radioeins, Sendung vom 8. September 2013
- ↑ Moritz Bleibtreu bei Madame Tussauds. In: Madame Tussauds, 2010
Personendaten | |
---|---|
NAME | Bleibtreu, Moritz |
ALTERNATIVNAMEN | Bleibtreu, Moritz Johann (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 13. August 1971 |
GEBURTSORT | München, Deutschland |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Moritz Bleibtreu aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |