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Naturreligion

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Schamane während einer Zeremonie am Feuer bei Kyzyl, Tuva, Russland

Naturreligion ist eine veraltete Bezeichnung für die Religionen der meist schriftlosen „Naturvölker“.

Parallelausdrücke zu Naturreligion sind: „Primitivreligionen“, „archaische Religionen“, „Stammesreligion“, „Elementarreligion“, was allerdings wertende Ausdrücke Angehöriger anderer Glaubensrichtungen sind. Der Begriff „Naturreligion“ wird heute in der Ethnologie wegen seiner Ungenauigkeit nicht mehr verwendet. Stattdessen werden „Naturreligionen“ begrifflich unterschieden, z. B. als Schamanismus, Animismus etc.

Unterschiede zwischen „Naturreligionen“ und Buchreligionen

Naturreligionen unterscheiden sich im Wesen der Religion nicht von den Buch- oder Hochreligionen. Der Anhänger einer Naturreligion glaubt sich von höheren, übermenschlichen Mächten abhängig und ordnet sich ihnen ebenso unter wie der Gläubige einer Hochreligion.

Es gibt jedoch Unterschiede, die den Begriff rechtfertigen: Einer Natur- oder Stammesreligion fehlt meist eine Heilige Schrift, Überlieferungen finden mündlich statt. Im Allgemeinen sind Naturreligionen mit den (einfachen) Sozialstrukturen gekoppelt. Das höchste Wesen ist häufig stammesbezogen. Oftmals üben die Clan-Ältesten auch Priesterfunktionen aus. Die Geister sind verabsolutierte Urahnen oder Naturprinzipien und -Phänomene, z. B. Gestirne. Die Gottheiten werden in stärkerem Maße von der Wirtschaftsform geprägt (Jäger - Herr der Tiere; Ackerbauern - weibliche Erdgottheiten; Hirten - Himmelsgott).

Zusammenfassend gibt es folgende Unterschiede:

  • keine Heilige Schrift
  • kein universaler Anspruch (da auf die eigene Gemeinschaft bezogen)
  • oft keine religiösen Institutionen (wie Berufs-Priester, Kloster etc.)
  • oftmals Koppelung der Gottheiten an die Sozialstrukturen (Stamm, Clan, etc.)
  • andere Arten von theologischer Reflexion
  • Ahnenverehrung bzw. Ahnenkult
  • oft Tabu statt Sünde

Vorstellung vom Göttlichen

Je nach Wirtschaftstyp werden andere Naturkräfte personalisiert:

  1. Die Wildbeuter kennen vor allem einen Herrn oder eine Herrin der Tiere, der/die ihnen das Jagdwild zuführt.
  2. Die Ackerbauern verehren die Mutter Erde, die ihre Pflanzen gedeihen lässt.
  3. Die Hirten sehen einen Himmelsgott als ihre wichtigste Gottheit; er schickt Regen und macht die Weiden grün.
  4. Komplexe Kulturen, wie Stadtkulturen mit ausgeprägter Arbeitsteilung, benötigen auch ein komplexes Pantheon.

Die Vorstellung von einem obersten Gott als dem Schöpfer des Universums findet sich zwar in vielen Gesellschaften; diese obersten Gottheiten spielen jedoch in den verschiedenen Kulturtypen eine unterschiedliche Rolle nach der Erschaffung der Welt. Bei Jägern und Sammlern und anderen nicht-staatlich organisierten Völkern ziehen sich die obersten Götter nach Vollbringung ihrer Schöpfungstat zurück. Der Mensch hat sich an eine Reihe geringerer Götter und Mächte zu wenden, wenn er um Beistand bittet. In geschichteten Gesellschaften beginnt der oberste Gott hingegen die geringeren Götter zu beherrschen und wird zu einer aktiven, in das Leben der Welt und der Menschen eingreifenden Gestalt.

Eine sehr alte Religionsform ist der Totemismus, der meist auf einer Verehrung für Totemtiere beruht und in ein Verwandtschaftssystem eingebettet ist. Der Totemismus ist meist bei Jägern und Wildbeutern anzutreffen.

Eine spätere Form der Naturreligion ist der Animismus. Hierbei handelt es sich um den Glauben an die Beseeltheit der gesamten Natur, das Göttliche ist immanent (in der Welt, in der Natur). Dies wird als Gegensatz zu einer Gottesauffassung der Hochreligionen gesehen, bei der Gott ausschließlich transzendent ist (außerhalb der Welt, z. B. im Himmel). Diese Form der Religiosität ist wie die Ahnenverehrung vor allem in Ackerbaukulturen anzutreffen.

Naturreligion ist nicht gleichbedeutend mit Animismus, hier wird fälschlicherweise angenommen, bei „Naturvölkern“ gebe es außer der Verehrung für die beseelte Natur grundsätzlich keine höchsten Götter. Meist sind die höchsten Götter Ahnen des eigenen Stammes oder Clans. Zu einem eigentlichen Monotheismus kommt es in Naturreligionen jedoch nicht.

Bestandteil vieler Naturreligionen sind Hexerei, Zauberei und Magie, etwa bei der Bewältigung von Krankheiten oder wenn man z. B. glaubt, ein Nachbar habe einen bösen Fluch auf einen ausgesprochen. Der Zugang zur Religion ist meist pragmatisch: man verehrt nur solche Kräfte, die helfen können und helfen wollen. Die Verehrung einer übermenschlichen Macht um ihrer Größe oder Heiligkeit willen ohne egozentrische Hintergedanken ist kaum oder nur ansatzweise vorhanden.

Eine wichtige Rolle spielen in vielen Naturreligionen auch die sogen. „Kulturheroen“. Dies sind „Urheberwesen“, „Urzeitwesen“, von denen sowohl die Kulturelemente, als auch die Institutionen und die Menschen selbst abstammen. Diese mythischen Urzeitwesen spielen z. B. bei den Aborigines eine große Rolle und zwar neben der Verehrung für die Natur und bestimmte Kleintiere.

Religiöse Experten

Für die Kommunikation zwischen Mensch und Göttlichem wurden unterschiedlichste Vorstellungen entwickelt (z. B. Trance, Schamanismus etc.). Es ist davon auszugehen, dass ab einer gewissen Entwicklungsstufe Spezialisierungen stattgefunden haben: Menschen mit besonderen Gaben und Befähigungen zur Kontaktaufnahme und Interaktion mit der geistigen Welt übernahmen spezielle Rituale und Handlungen wie z. B. beim Schamanismus oder der Magie. In sehr einfachen Gesellschaften gibt es keine Unterscheidung zwischen „Laie“ und „Spezialist“. Man tritt mit den Göttern oder numinosen Mächten ohne schamanistische oder priesterliche Vermittler in Beziehung. Dazu dienen verschiedene Prozeduren wie Fasten, Isolation, Einnahme halluzinogener Substanzen oder Visionen. Die unmittelbare Erfahrbarkeit der geistigen spirituellen Welt innerhalb der Natur (unabhängig von einem religiösen Lehrgebäude oder einer göttlichen Offenbarung) stellt einen wichtigen Ausgangspunkt für die menschliche Religiosität dar.

Beim Schamanen kann man bereits von einem „Teilzeitspezialisten“ sprechen, der mit den numinosen Mächten im Auftrag einer Gruppe in Verbindung tritt. Nicht selten übernehmen bestimmte Berufsgruppen wie z. B. Schmiede auch religiöse Funktionen, vor allem wenn es um Zauberei und Magie geht. Erst in komplexeren Gesellschaften gibt es berufsmäßige Priester.

Entwicklung der Naturreligionen

Naturreligiöse Erfahrungen gehören zu den ältesten spirituellen Erfahrungen der Menschheit. Sobald der Mensch die geistige und seelische Entwicklungsstufe erreicht hatte, die ihm Erkenntnisse und Erlebnisse über die Auseinandersetzung mit seiner rein physischen Umwelt hinaus erlaubten, entstand eine Spiritualität, die geprägt war durch das unmittelbare Erleben der in der Natur waltenden Kräfte und Mächte.

Wildbeuter

Bis vor etwa 12.000 Jahren lebte die gesamte Weltbevölkerung als Wildbeuter, d. h. Jäger und Sammler. Heute gibt es nur noch wenige Ethnien, die sich lediglich durch Jagen, Fischen und Sammeln ernähren, wie z. B. die Pygmäen. Es handelt sich um eine aneignende Wirtschaftsweise; die Natur wird nur wenig oder gar nicht verändert. Das gemeinsame Element der Wildbeuterreligionen ist ein übermenschliches Wesen, das die Jagdbeute und bisweilen auch die andere Nahrung zuführt. Auch die meisten Riten haben mit der Jagd zu tun, oft wird das Töten des Wilds in Tänzen simuliert. Die Felsbilder aus der Steinzeit stellen ein anschauliches Dokument dar. Auch die Verehrung von Totems steht in Zusammenhang mit Wildbeuterkulturen (Totemismus), wie bei den Aborigines. Die Fruchtbarkeit der Erde spielt noch keine Rolle, weshalb es auch keine Fruchtbarkeitsgötter und keinen ausgeprägten Ahnenkult gibt. Die Geisterwelt ist überschaubar, im Mittelpunkt des Interesses steht der Herr der Tiere.

Ackerbaukulturen

Für Ackerbaukulturen ist der Animismus typisch. Animistische Kulturen erleben sich als Bestandteil der belebten und beseelten Natur. Pflanzen, Tiere, Steine, Berge, Wettererscheinungen, Sonne, Mond und vieles andere wurden als Wesen begriffen, die ein höheres Sein oder eine höhere Macht repräsentierten, Kräfte, mit denen der Mensch in direkter Verbindung stand. Das Leben und Überleben in der Natur, die Abhängigkeit vom jahreszeitlichen Zyklus führten zu einem sehr engen Bezug, zu einer Einheit des Menschen mit seiner Naturumgebung.

Agrarische Kulturen sind ganz auf die Periodisierung der Zeit eingestellt. Für sie läuft Zeit nicht linear, sondern zyklisch ab: die Jahreszeiten, das Werden und Vergehen der Pflanzen, Tiere und Menschen. Die Erde rückt in den Mittelpunkt des Interesses. Zur religiösen Weltsicht gehören Muttergestalten, die durchweg göttlichen Charakter haben.

Ansatzweise gibt es den Ahnenkult auch schon bei Wildbeutern; auch die Hirtenkulturen kennen ihn. Nirgends aber ist er so intensiv entwickelt wie bei gerade bei den Ackerbauern. Dazu trägt auch die Sesshaftigkeit bei.

Wesentliche Unterschiede gibt es jedoch zwischen einfachen Pflanzern und Körnerbauern.

Weltbild der einfachen Pflanzer

Die einfachen Pflanzer bauen Knollengewächse wie Maniok mit sehr einfachen Mitteln an (Grabstock). Zu ihrem Weltbild gehören Urzeitwesen, die in der Ethnologie Dema-Gottheiten genannt werden, wie z. B. bei den Marind-anim auf Neuguinea. Das Eigentümliche an diesen Dema-Gottheiten ist, dass sie von Menschen getötet, zerstückelt und begraben werden. Aus den Leichenteilen entstehen die Nahrungspflanzen,[1] vor allem die Knollenpflanzen und Palmen. Wenngleich es diese Gottheiten nicht bei allen einfachen Pflanzervölkern gibt, ist die Vorstellung, dass aus Töten Leben entsteht, vor allem in einfachen Pflanzerkulturen zu finden (vgl. Kannibalismus, Kopfjagd, Keltischer Kopfkult).

Weltbild der Körnerbauer

Eines der ältesten Getreidezentren ist Jericho, wo für die Zeit um 10.000 v. Chr. das erste domestizierte Getreide nachgewiesen wurde. Im Gegensatz zum Zerstückelungsmotiv bei den Pflanzern ist das Saatraubmotiv das beherrschende Mythenthema: Ein Kulturheros oder Urahn, in Tier- oder Menschengestalt, begibt sich in den Himmel zum Schöpfergott und stiehlt Getreidesamen. Er gibt diesen den hungernden Menschen oder pflanzt ihn selbst in die Erde. Ein typisches Merkmal der Körnerbauerkulturen sind die Getreidegöttinen (z. B. Demeter), die die Fruchtbarkeit des Getreides gewährleisten.

Hirtennomaden

Nomadische Hirtenkulturen sind fast ausnahmslos patriarchalisch organisiert (Beispiele: Mongolen, Massai, Nenzen). Wie die Frau von jeher mit der Pflanze zu tun hatte, so der Mann mit dem Tier. In Hirtenkulturen sind Frauen oft von religiösen Funktionen ausgeschlossen oder dürfen generell nichts mit dem Vieh zu tun haben. Siedlungen werden sehr häufig verlegt. Fruchtbarkeitsgottheiten sind bei Hirten weitgehend unbekannt, da sie unnötig sind. Hirten identifizieren oft Gott und Himmel.

Komplexe Kulturen

Es entwickelten sich religiöse Systeme, bei denen der Bezug zu den zugrunde liegenden Naturkräften jedoch noch spürbar ist. Nahezu überall verbreitet war (ist) eine zentrale Sonnengottheit, die die Leben spendende und alles erhaltende Kraft der Sonne repräsentiert. Mond-, Meer-, Wettergottheiten fehlen bei kaum einer späteren Religion bis in die Neuzeit hinein. Ernte- und Fruchtbarkeitsgottheiten stellen auch bei modernen religiösen Systemen immer noch den Bezug zur Naturverehrung her, der auch in den weitverbreiteten Jahreskreisfesten seinen Ausdruck findet.

Nachdem aus den für alle erfahrbaren spirituellen Kräften und Wesen vergleichsweise abstrakte Gottheiten geworden waren, kam es zu einer zunehmenden Ritualisierung. Aus dem Menschen, der in einer Sphäre und Ebene mit den ihn umgebenden Mächten gelebt hatte, wurde der Gläubige. Von den eigentlichen höheren Kräften getrennt, bedurfte der einfache Gläubige der Unterstützung von Priestern und Tempeldiensten, um seine spirituellen Bedürfnisse und Angelegenheiten zu regeln.

Die Hochkulturen (der Ägypter, Griechen, Assyrer, Phönizier etc.) ergänzten die spirituellen Vorstellungen um wichtige Aspekte ihrer (z. T. städtischen) Kultur: Gottheiten für Stadt, Krieg, Handel, Justiz entstehen. Der griechisch-römische Götterpantheon spiegelt nicht mehr die Natur, sondern die (entwickelte) menschliche Gesellschaft wider.

Kontakt mit Weltreligionen

In weiten Teilen der Erde übernahmen viele Ethnien mehr oder (meist) minder freiwillig äußere Strukturen von Weltreligionen (Christentum, Islam, Buddhismus). Unter dieser strukturellen Oberfläche lebten speziell in ländlichen und abgeschiedenen Gegenden die alten Traditionen weiter oder wurden in die Hochreligion integriert. Bekannteste Beispiele sind hier die Indios der Anden, die unter der formalen christlichen Oberfläche ihre alten religiösen Traditionen weiter pflegen, die christlich heidnischen Mischkulte der Karibik oder Volksgruppen in Indien, wo die Lehren der drei dort herrschenden Hochreligionen (Buddhismus, Hinduismus, Islam) für viele kleine Volksgruppen nur den Rahmen darstellen, in dem sich die eigenen naturreligiösen Traditionen bewegen und Voodoo, eine Mischform aus Katholizismus und einer westafrikanischen Religion, die während der Versklavung der Afrikaner entstand.

Gottheiten aus Naturreligionen setzen sich in manchen Aspekten fort zu den Göttern der verschiedenen Kulturen der Antike, die wiederum Entsprechungen in Attributen von Heiligen der katholischen Kirche finden (Erdmutter - Isis/Diana - Marienkult, Flussgötter - Sankt Christophorus, etc.).

Esoterische Sichtweise

In der Esoterik wird unter Naturreligion primär die Verehrung der Natur verstanden.

Naturerfahrung ist stets nicht rein profan, sondern hat einen Bezug zum Göttlichen. Durch spezielle kultische und magische Handlungen nimmt der Mensch dabei tiefergehenden Kontakt zu den ihn umgebenden Wesen der Natur auf. Neben der alltäglichen Naturerfahrung, die jeweils untrennbar auch mystische, spirituelle Erfahrung war, entwickelten sich Formen besonderen Erlebens, vor allem in rituellen Tänzen, Trancezuständen unter der Wirkung von Fasten, Schlafentzug, psychotroper Substanzen und anderem.

Neonaturreligiöse Strömungen im Westen

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Die unmittelbare spirituelle Naturerfahrung hat auch den abendländischen (christlichen) Menschen immer wieder erfasst. Die naturreligiös beeinflussten Johann Wolfgang von Goethe und Francis Bacon sind hierzu prominente Beispiele. Ausgehend von der Naturbegeisterung und Naturmystik der Romantik (Novalis u. a.) entwickelten sich innerhalb der bürgerlich-aristokratischen Eliten des 19. Jahrhunderts neonaturreligiöse Strömungen, zunächst in Form einer vermeintlichen Wiederentdeckung des keltischen Erbes (Druidentum) und seiner Rekonstruktion in England und Frankreich.

Die Industrialisierung mit ihren negativen Folgen führte als Gegenbewegung zu den Naturbewegungen des beginnenden 20. Jahrhunderts, die erstmals breitere Bevölkerungsschichten erfassten. Naturerfahrung und Naturmystik spielten in der Wandervogelbewegung und ähnlichen Strömungen eine große Rolle. Diese Ansätze vermengten sich in Deutschland zum Teil mit der nationalistischen Blut-und-Boden-Ideologie und führten zu den kultischen Verfälschungen durch den Nationalsozialismus.

In skandinavischen Ländern rekonstruierten Sinnsuchende weitgehend unabhängig davon einen vermeintlich "alten" Kult. So kam es zur Bildung neogermanisch-religiöser Gruppen. In den USA begeisterten sich auch Menschen der eingewanderten Völker für die religiösen Traditionen der Ureinwohner.

Der Mensch des 20. Jahrhunderts erlebte eine fortschreitende Zerstörung der Natur und entfremdete sich in seinen Lebensweisen in bis dahin nie gekanntem Maße von den natürlichern Abläufen. Diese Entfremdung von den eigenen Grundlagen führte zu Gegenbewegungen mit einem ausgeprägten „Zurück zur Natur“-Impuls, der seinerseits wiederum eine vermehrte naturspirituelle Erfahrung in Gang setzte.

In einer Zeit, in der die „kulturelle Leitreligion des Westens“ (Christentum) für viele Menschen ihre Strahlkraft weitgehend eingebüßt hat, ist die Bereitschaft zu neuen religiösen Erfahrungen hoch. So kennt die moderne Gesellschaft zahlreiche naturreligiöse Strömungen, die grob in Gruppen eingeteilt werden können wie:

Literatur

  • Walter Hirschberg (Hrsg.): Neues Wörterbuch der Völkerkunde. Dietrich Reimer, Berlin 1988.
  • Josef Franz Thiel: Religionsethnologie, Grundbegriffe der Religionen schriftloser Völker. Dietrich Reimer, Berlin 1984.

Einzelnachweise

  1. [1] (PDF-Datei; 647 kB) Mückler, Herrman: Kult und Ritual in Melanesien, S. 170

Siehe auch

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