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Omer Bartov
Omer Bartov (* 1954 in Israel) ist Professor für europäische Geschichte und deutsche Studien an der Brown University in Providence, Rhode Island, USA. Bartov gilt als einer der weltweit führenden Historiker im Forschungsbereich Völkermord[1] und ist Autor zahlreicher Bücher zur Thematik.
Jugend und Ausbildung
Omer Bartov wurde 1954 in Israel geboren und ist dort aufgewachsen. Nach Beendigung seiner schulischen Ausbildung absolvierte er das israelischen Militär und wurde im Jahre 1973 zum Offizier befördert. Nach vier Jahren quittierte er den Militärdienst und begann ein Geschichtsstudium an der Universität Tel Aviv, das er im Jahre 1979 summa cum laude abschloss. Anschließend setzte Bartov sein Studium am St Antony’s College in Oxford fort, dass er 1983 mit der Promotion über den deutschen Krieg gegen die Sowjetunion beendete.
Forschung und Lehrtätigkeit
Nach Abschluss seines Studiums lehrte Bartov zunächst an den amerikanischen Universitäten in Princeton und Harvard. Danach wechselte er 1985 als Alexander-von-Humboldt-Stipendiat an das Militärgeschichtliche Forschungsamt nach Freiburg, wo er auf Manfred Messerschmidt traf. Die Zusammenarbeit mit Messerschmidt und vor allem dessen Studie Die Wehrmacht und der NS-Staat prägten Bartov in seiner weiteren Arbeit.[2] Heute forscht und lehrt Professor Bartov an der Brown University, Rhode Island.
Seine eigene Forschungstätigkeit konzentrierte Bartov zunächst ebenfalls auf die Gleichschaltung der deutschen Wehrmacht im Dritten Reich, ehe er sich mit den Kriegsverbrechen der Wehrmacht in Osteuropa beschäftigte. Später untersuchte er Verbindungen zwischen den Auswirkungen des Ersten Weltkrieges und den rassistischen Verbrechen im Zweiten Weltkrieg sowie die Geschichte und die Hintergründe des Holocaust.
Bartov arbeitete[3] an einem Projekt (Arbeitstitel Buczacz: The Life and Death of a Multiethnic Town) mit dem Ziel, gruppendynamische Prozesse zu analysieren, die ethnisch motivierten Gräueltaten zu Grunde liegen. Den Ort Butschatsch wählte er als Forschungsobjekt, da hier unter anderem das nationalsozialistische Deutschland und später ukrainische Nationalisten ethnische Säuberungen begingen. 2007 erschien sein Buch Erased: Vanishing Traces of Jewish Galicia in Present-Day Ukraine.
Stipendien und Auszeichnungen
Aufgrund seiner wissenschaftlichen Leistungen erhielt Omer Bartov diverse Stipendien und Auszeichnungen. Dies waren unter anderem:
- Ernennung zum Mitglied der American Academy of Arts and Sciences (2005)
- Stipendiat am Zentrum für erweiterte Verhaltensforschung in Stanford, Kalifornien
- Berlin-Preis-Stipendiat der American Academy in Berlin (2007)
- John-Simon-Guggenheim-Stipendiat (2003–2004)
- Stipendiat des Radcliffe-Instituts, Harvard-Universität (2002–2003)
- Forschungsstipendium der National Endowment of the Humanities (1996–1997)
- Fraenkel Prize in Contemporary History des Instituts für Zeitgeschichte (1995)
- Directeur d'études am Maison des Sciences de l'Homme, Paris (1990)
Veröffentlichungen (Auswahl)
- The Eastern Front, 1941–1945. German troops and the barbarisation of warfare. 2. ed., Basingstoke, Hampshire: Palgrave, 2001. ISBN 0-333-94944-7
- Historians on the Eastern Front – Andreas Hillgruber and Germany's Tragedy, Seiten 325–345 im Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte, 16. Ausgabe, 1987.
- Murder in our midst. The Holocaust, industrial killing, and representation. New York; Oxford: Oxford Univ. Press, 1996. ISBN 0-19-509847-1
- Hitlers Wehrmacht. Soldaten, Fanatismus und die Brutalisierung des Krieges (Originaltitel: Hitler's Army von Karin Miedler und Thomas Pfeiffer). Rowohlt TB, Reinbek bei Hamburg 1999, ISBN 3-499-60793-X.
- Mirrors of Destruction. War, genocide, and modern identity. Oxford: Oxford Univ. Press, 2000. ISBN 0-19-507723-7
- Germany's War and the Holocaust. Disputed histories. Ithaca, NY: Cornell Univ. Press, 2003. ISBN 0-8014-8681-5
- The Holocaust as ‚Leitmotif‘ of the Twentieth Century. In: Zeitgeschichte. 31. Jahrgang, Nr. 5, (2004), S. 315–326.[4]
- The ‚Jew‘ in Cinema. From ‚The Golem‘ to ‚Don't touch my Holocaust‘. Bloomington, Ind.: Indiana Univ. Press, 2005. ISBN 0-253-21745-8
- Erased. Vanishing Traces of Jewish Galicia in Present-Day Ukraine. Princeton, NJ: Princeton Univ. Press, 2007. ISBN 978-0-691-13121-4. Paperback (2015) ISBN 978-0-691-16655-1.
- Anatomie eines Genozids – Vom Leben und Sterben einer Stadt namens Buczacz (Originaltitel: Anatomy of a Genocide: The Life and Death of a Town Called Buczacz. Simon & Schuster, New York 2018. 400 s. ISBN 1-4516-8453-3, ISBN 978-1-4516-8453-7). Suhrkamp Verlag, Berlin 2021, ISBN 978-3-633-54309-0.[5]
Weblinks
- Literatur von und über Omer Bartov im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Website von Bartov an der Brown University
- Interview mit Bartov in der amerikanischen Zeitung Forward
- Anatomy of a Genocide: The Life and Death of a Town Called Buczacz Ukraine, Omer Bartov (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ http://www.brown.edu/Departments/German_Studies/people/facultypage.php?id=1106970215
- ↑ http://www.konservativ.de/wma/ow_dokum.htm
- ↑ http://www.brown.edu/Departments/German_Studies/people/facultypage.php?id=1106970215
- ↑ Volltext als PDF verfügbar bei ANNO – Historische österreichische Zeitungen und Zeitschriften online ANNO – AustriaN Newspapers Online
- ↑ Süddeutsche Zeitung: "Eine Stadt der Toten". Abgerufen am 8. April 2021.
Personendaten | |
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NAME | Bartov, Omer |
KURZBESCHREIBUNG | israelischer Historiker und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 1954 |
GEBURTSORT | Israel |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Omer Bartov aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |