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Paul Giamatti
Paul Edward Valentine Giamatti (dʒiəˈmɑːti; * 6. Juni 1967 in New Haven, Connecticut) ist ein US-amerikanischer Schauspieler. Er ist mehrfacher Golden-Globe- und Emmy-Preisträger.
Leben
Paul Giamattis Vater, Angelo „Bart“ Bartlett Giamatti, war Professor an der Yale University und später Präsident der Universität und Commissioner der Major League Baseball. Seine Mutter, Toni Smith, war Schauspielerin. Auch Giamattis Bruder Marcus ist Schauspieler (Für alle Fälle Amy).
Paul Giamatti besuchte das Eliteinternat Choate Rosemary Hall in Wallingford, Connecticut. Nach dem Collegebesuch absolvierte er einen sechswöchigen Schauspielkurs in England, obwohl er davon ausging, dass sein Schauspielfaible sich als „Spinnerei“ erweisen würde (‚I kept telling myself: this is just a lark!‘) Einer seiner Lehrer bei diesem Kurs war der britische Schauspieler Alan Rickman, der ihn ermutigte, sein Talent zum Beruf zu machen, was nach Giamattis Aussage die erste und entscheidende Ermutigung war, die seine nachfolgende Karriere erst ermöglichte.[1]
Dennoch begann er zunächst ein Studium der Anglistik in Yale, bevor er schließlich ein Schauspiel-Studium an der Yale School of Drama absolvierte. Nach seinem Abschluss folgten zahlreiche Theater-Produktionen unter anderem am Broadway, bevor er in einigen kleinen Fernseh- und Kinorollen in den frühen 1990ern zu sehen war.
Seine erste bekannte Rolle spielte er in der Filmadaption von Howard Sterns Autobiografie Private Parts, in der Giamatti den unsympathischen Programmchef Kenny Rushton spielte. Der Radiomoderator Stern lobte Giamattis Darstellung und forderte vergebens eine Oscar-Nominierung in der Kategorie Bester Nebendarsteller. Zuvor hatten Giamattis Rollen in Filmen wie Donnie Brasco oder Geliebte Aphrodite noch nicht einmal Namen gehabt.
In der Folgezeit war er zunächst in kleineren Rollen in einigen großen Filmen wie Die Truman Show, Der Soldat James Ryan und Verhandlungssache zu sehen. Seinen Durchbruch erzielte er 1999 in dem Biopic Der Mondmann über das Leben des Komikers Andy Kaufman. Seine Filmauswahl umfasst neben Mainstream-Filmen wie Die Hochzeit meines besten Freundes, Big Mamas Haus, Planet der Affen und Paycheck – Die Abrechnung immer wieder hochgelobte Independent-Filme wie Women Love Women, Traumpaare und Storytelling.
Mit American Splendor über den Comicautor Harvey Pekar etablierte er sich als Hauptdarsteller und konnte viele Auszeichnungen für Filme wie Sideways und Das Comeback gewinnen. Für letzteren Film erhielt er 2006 sowohl eine Golden Globe Award wie Oscar-Nominierung und wurde von der Amerikanischen Schauspielgilde als bester Nebendarsteller ausgezeichnet.
2006 war er als Hauptdarsteller in M. Night Shyamalans Das Mädchen aus dem Wasser als Hausmeister und neben Edward Norton und Jessica Biel in The Illusionist als Inspektor zu sehen. Letzterer Film kam im deutschsprachigen Raum allerdings nie in die Kinos.
2008 kam sein größter Erfolg mit der Serie John Adams. Für seine Rolle erhielt er ebenso einen Golden Globe und zahlreiche andere Auszeichnungen. John Adams gilt als eine seiner besten Darstellungen.
2010 war Giamatti in der Komödie Barney’s Version in der Titelrolle des Barney Panofsky, ein Produzent seichter Fernsehserien, der sein bewegtes Leben Revue passieren lässt. Seine Darstellung brachte ihm 2011 erneut den Golden Globe, diesmal als bester Hauptdarsteller in einer Komödie oder Musical ein. 2012 arbeitete er als Voice-Actor in der Comicverfilmung von The Goon.[2] Im Jahre 2015 verkörperte Giamatti in dem Musikfilm Straight Outta Compton den weißhäutigen Manager Jerry Heller, der die vertraglichen Geschäfte der HipHop-Band N.W.A leitete, deren kommerziellen Aufstieg die Filmbiografie nacherzählt.
Paul Giamatti ist seit 1997 mit Elizabeth Cohen verheiratet und hat einen Sohn.
Filmografie (Auswahl)
- 1992: Ohne jede Reue (Past Midnight)
- 1992: Singles – Gemeinsam einsam (Singles)
- 1995: Geliebte Aphrodite (Mighty Aphrodite)
- 1995: Sabrina
- 1996: Davor und danach (Before and After)
- 1996: Sekt oder Selters (Breathing Room)
- 1997: Arresting Gena
- 1997: Donnie Brasco
- 1997: Private Parts
- 1997: Die Hochzeit meines besten Freundes (My Best Friend’s Wedding)
- 1997: Harry außer sich (Deconstructing Harry)
- 1997: Das letzte Attentat (A Further Gesture)
- 1998: Mein Uropa, der Held (Tourist Trap)
- 1998: Die Truman Show (The Truman Show)
- 1998: Dr. Dolittle (Doctor Dolittle)
- 1998: Der Soldat James Ryan (Saving Private Ryan)
- 1998: Verhandlungssache (The Negotiator)
- 1998: Safe Men
- 1999: Das schwankende Schiff (Cradle Will Rock)
- 1999: Der Mondmann (Man on the Moon)
- 2000: Women Love Women (If These Walls Could Talk 2, Fernsehfilm)
- 2000: Big Mama’s Haus (Big Momma’s House)
- 2000: Traumpaare (Duets)
- 2001: Storytelling
- 2001: Planet der Affen (Planet of the Apes)
- 2002: Lügen haben kurze Beine (Big Fat Liar)
- 2002: Thunderpants
- 2003: Confidence
- 2003: American Splendor
- 2004: Paycheck – Die Abrechnung (Paycheck)
- 2004: Sideways
- 2005: Das Comeback (Cinderella Man)
- 2006: Das Mädchen aus dem Wasser (Lady in the Water)
- 2006: The Illusionist
- 2006: Lucas, der Ameisenschreck (The Ant Bully, Stimme von Stan Beals)
- 2007: Nanny Diaries (The Nanny Diaries)
- 2007: Shoot ’Em Up
- 2007: Die Gebrüder Weihnachtsmann (Fred Claus)
- 2008: John Adams – Freiheit für Amerika (John Adams, Miniserie)
- 2009: Cold Souls
- 2009: Duplicity – Gemeinsame Geheimsache (Duplicity)
- 2009: Ein russischer Sommer (The Last Station)
- 2009: El Superbeasto (The Haunted World of El Superbeasto, Stimme von Dr. Satan)
- 2010: Barney’s Version
- 2011: Win Win
- 2011: Ironclad – Bis zum letzten Krieger (Ironclad)
- 2011: Hangover 2
- 2011: Too Big to Fail – Die große Krise (Too Big to Fail, Fernsehfilm)
- 2011: The Ides of March – Tage des Verrats (The Ides of March)
- 2012: John Dies at the End
- 2012: Cosmopolis
- 2012: Rock of Ages
- 2013: 12 Years a Slave
- 2013: Parkland
- 2013: Romeo und Julia (Romeo and Juliet)
- 2013: Das Wunder von New York (All Is Bright)
- 2013: Saving Mr. Banks
- 2013: Downton Abbey (Fernsehserie, Episode 4x09 The London Season)
- 2014: The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro (The Amazing Spider-Man 2)
- 2014: Love & Mercy
- 2014: Madame Bovary
- 2015: San Andreas
- 2015: Straight Outta Compton
- 2016: Ratchet & Clank (Stimme von Chairman Drek)
- 2016: Das Morgan Projekt (Morgan)
- 2016–2023: Billions (Fernsehserie, 72 Folgen)
- 2018: The Catcher Was a Spy
- 2018: I Think We’re Alone Now
- 2020: Rick and Morty (Fernsehserie, Episode 4x06, Stimme)
- 2021: Gunpowder Milkshake
- 2021: Jungle Cruise
- 2021: A Mouthful of Air
- 2023: The Holdovers
Auszeichnungen
Oscar
- 2006: Nominierung als Bester Nebendarsteller für Das Comeback
- 2024: Nominierung als Bester Hauptdarsteller für The Holdovers
Golden Globe
- 2005: Nominierung als Bester Hauptdarsteller — Komödie oder Musical für Sideways
- 2006: Nominierung als Bester Nebendarsteller für Das Comeback
- 2009: Bester Hauptdarsteller — Mini-Serie oder TV-Film für John Adams – Freiheit für Amerika
- 2011: Bester Hauptdarsteller — Komödie oder Musical für Barney’s Version
- 2012: Nominierung als Bester Nebendarsteller — Serie, Mini-Serie oder TV-Film für Too Big to Fail – Die große Krise
- 2024: Bester Hauptdarsteller — Komödie oder Musical für The Holdovers
Emmy
- 2008: Bester Hauptdarsteller in einer Miniserie oder Fernsehfilm für John Adams — Freiheit für Amerika
- 2011: Nominierung als Bester Nebendarsteller in einer Miniserie oder Fernsehfilm für Too Big to Fail — Die große Krise
- 2013: Nominierung als Bester Gastdarsteller in einer Dramaserie für Downton Abbey
Screen Actors Guild Award
- 2005: Nominierung als Bester Hauptdarsteller für Sideways
- 2005: Bestes Schauspielensemble für Sideways
- 2006: Bester Nebendarsteller für Das Comeback
- 2009: Bester Hauptdarsteller in einer Miniserie oder einem Fernsehfilm für John Adams — Freiheit für Amerika
- 2012: Bester Hauptdarsteller in einer Miniserie oder einem Fernsehfilm für Too Big to Fail — Die große Krise
- 2014: Nominierung Bestes Schauspielensemble für 12 Years a Slave
- 2016: Nominierung Bestes Schauspielensemble für Straight Outta Compton
- 2024: Nominierung als Bester Hauptdarsteller für The Holdovers
Independent Spirit Award
- 2003: Nominierung als Bester Hauptdarsteller für American Splendor
- 2004: Bester Hauptdarsteller für Sideways
Critics’ Choice Award
- 2004: Bestes Schauspielensemble für Sideways
- 2004: Nominierung als Bester Hauptdarsteller für Sideways
- 2005: Bester Nebendarsteller für Das Comeback
- 2013: Nominierung Bestes Schauspielensemble für 12 Years a Slave
- 2015: Nominierung Bestes Schauspielensemble für Straight Outta Compton
- 2023: Bester Hauptdarsteller für The Holdovers
Internationale Filmfestivals von Karlovy Vary
- 2023: Nominierung als Bester Hauptdarsteller für The Holdovers
Palm Springs International Film Festival
- 2024: Icon Award für The Holdovers[3]
Weblinks
- Paul Giamatti in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Sandra Oh Presents Paul Giamatti With Icon Award (Full Speech). Abgerufen am 14. Januar 2024 (deutsch).
- ↑ Quick Goon Update Goes Nowhere
- ↑ PALM SPRINGS INTERNATIONAL FILM AWARDS TO HONOR PAUL GIAMATTI WITH THE ICON AWARD | Palm Springs International Film Festival. Abgerufen am 13. Januar 2024.
Personendaten | |
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NAME | Giamatti, Paul |
ALTERNATIVNAMEN | Giamatti, Paul Edward Valentine (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 6. Juni 1967 |
GEBURTSORT | New Haven, Connecticut, USA |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Paul Giamatti aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |