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Paul Josef Diamant
Paul Josef Diamant (geboren 1887 in Wien, Österreich-Ungarn; gestorben 1966 in Jerusalem) war ein österreichisch-israelischer Zionist und Familienforscher.
Leben
Paul Josef Diamant war ein Sohn eines Wiener Advokaten und einer Pressburger Bürgerstochter. Er besuchte ein humanistisches Gymnasium, studierte in Wien und wurde sowohl in Jura als auch 1929 in Philosophie promoviert, die philosophische Dissertation hatte das Thema Sphragistik und Heraldik bei Juden. Er arbeitete als Rechtsanwalt und nebenher auch als Gutsverwalter und auch als Verleger des Buches William Hickling Prescott Eroberung von Mexico und Eroberung von Peru, Wien 1899[1].
Diamant war ein Anhänger des Zionismus und war seit der Mittelschule in zionistischen Gruppen aktiv und Mitgründer der Jugendzeitschrift Unsere Hoffnung. Er war Delegierter beim Zionistischen Kongress 1911 und 1913. Diamant gründete 1913 ein Archiv für jüdische Familienforschung, Kunstgeschichte und Museumswesen, von dem nur zwei Jahrgänge erschienen. Er gehörte zu den Gründern des zionistischen Tagblatts, der Wiener Morgenzeitung der Jüdischnationalen Partei und des zionistischen Wochenblatts Der Judenstaat. Von 1914 bis 1918 war er Soldat im Ersten Weltkrieg im 4. Dragonerregiment und war stolz, dass in dem Verband sogar ein Enkel Kaiser Franz Josephs als Leutnant Dienst tat.
In der Österreichischen Ersten Republik leitete Diamant 1920 die zionistische Wahlpropaganda bei den Parlamentswahlen. 1923 war er im ersten Erscheinungsjahr Herausgeber der Zeitschrift Menorah in Wien. Diamant hielt sich nun häufig in Palästina auf. Im Jahr 1925 war er in Paris Mitgründer der von Wladimir Jabotinsky geleiteten revisionistischen Partei. Seit den arabischen Pogromen von 1929 war er in Palästina illegal tätig, unterstützte die Untergrundarmee Irgun Zwai Leumi und half 1938 bei der Flucht von europäischen Juden und ihrer illegalen Einwanderung nach Palästina. Nach dem Anschluss Österreichs 1938 lebte Diamant dauerhaft in Palästina, seit 1939 kultivierte er in Moza bei Jerusalem ein eigenes kleines Landgut. 1948 war das Gut zeitweilig von arabischen Kämpfern besetzt.
Diamant war auch in Palästina und Israel weiterhin literarisch und wissenschaftlich tätig. Er schrieb über 150 Aufsätze und Broschüren, meist jüdisch-politischen und jüdisch-historischen Inhalts, darunter eine Studie über Theodor Herzls Vorfahren (1935) und eine Abhandlung über den Humanisten Paulus Weidner von Billerburg.
Schriften (Auswahl)
- Paulus Weidner von Billerburg (1525–1585), kaiserlicher Leibarzt und Rektor der Universität. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. 13/14 (1933).
- Theodor Herzls väterliche und mütterliche Vorfahren. Jerusalem : Bamberger & Wahrmann, 1934
- Minna Diamant 1815–1840, ihre Freunde und Verwandten : Ein Briefwechsel aus der Biedermeierzeit. Hrsg., mit Vorrede u. Anm. vers. von Paul J. Diamant. Tel Aviv : Olamenu, 1964
Literatur
- Paul Josef Diamant, in: Armin A. Wallas (Hrsg.): Eugen Hoeflich. Tagebücher 1915 bis 1927. Wien : Böhlau, 1999 ISBN 3-205-99137-0, S. 757
- Isabella Gartner: Menorah : jüdisches Familienblatt für Wissenschaft, Kunst und Literatur (1923–1932). Materialien zur Geschichte einer Wiener zionistischen Zeitschrift. Würzburg : Königshausen & Neumann, 2009 ISBN 978-3-8260-3864-8 Innsbruck, Univ., Diss., 1997
Weblinks
- Diamant, Paul J., bei DNB
- Paul Josef Diamant, kurze Autobiografie, 1950
Einzelnachweise
- ↑ William Prescott: Werke in deutscher Sprache, bei DNB
Personendaten | |
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NAME | Diamant, Paul Josef |
KURZBESCHREIBUNG | österreichisch-israelischer Zionist und Familienforscher |
GEBURTSDATUM | 1887 |
GEBURTSORT | Wien, Österreich-Ungarn |
STERBEDATUM | 1966 |
STERBEORT | Jerusalem |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Paul Josef Diamant aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |