Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Perm (Stadt)
Stadt
Perm
Пермь
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Liste der Städte in Russland |
Perm (russisch Пермь) ist eine Stadt in Russland mit Vorlage:Metadaten Einwohnerzahl RU-PER Einwohnern (Stand Vorlage:FormatDate: Ungültiger Wert ("0-0-0") für das Datum! ).[1] Die Stadt liegt im Uralvorland an der Kama, etwa 1150 Kilometer Luftlinie ostnordöstlich von Moskau.
Ab 1980 war Perm die östlichste Millionenstadt Europas, verlor diesen „Titel“ jedoch im Verlauf des Jahres 2003 mit dem Sinken der Einwohnerzahl unter die Millionenmarke an die baschkirische Hauptstadt Ufa. Zum 1. Januar 2012 stieg die (berechnete) Einwohnerzahl wieder auf 1.000.679.[2]
Geschichte
Perm wurde nach Kupfererzfunden 1723 von Wassili Tatischtschew gegründet. Der Name der Stadt ist finnischen Ursprungs und war ursprünglich eine Landschaftsbezeichnung (vgl. Groß-Perm). Der Name ist aus dem Wepsischen abgeleitet und bedeutet „fernes Land“. Die Siedlung profitierte insbesondere von der Lage des am 1763 angelegten Sibirischen Trakts, eine der ersten großen West-Ost-Achsen Russlands, die von Moskau über Perm nach Sibirien führte. 1780 erhielt Perm das Stadtrecht; 1781 wurde es Hauptstadt einer Statthalterschaft, des späteren Gouvernements Perm. Von 1781–98 und 1807–31 war hier der Hauptsitz der uralischen Hüttenindustrie ansässig. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts galt Perm als das bedeutendste Handelszentrum des Urals. Ermöglicht wurde diese Entwicklung durch den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur. Seit 1846 bestanden regelmäßige Schifffahrtverbindungen zwischen dem Zentrum des Landes und Perm, dem größten Kama-Hafen. Seit 1878 existierte eine Schienenverbindung nach Jekaterinburg, seit 1905 auch nach St. Petersburg. Perm wurde auch als das Tor in den Ural und nach Sibirien bezeichnet. Ein berühmter Besucher der Stadt im 19. Jahrhundert war Alexander von Humboldt. 1916 wurde hier die erste Hochschule des Urals gegründet. Perm war im 19. Jahrhundert Verbannungsort für politische Häftlinge wie z. B. den Staatsmann Michail Michailowitsch Speranski (1812–14) sowie die Schriftsteller Alexander Iwanowitsch Herzen (1835) und Wladimir Galaktionowitsch Korolenko (1880–81).
Im 20. Jahrhundert entwickelte sich Perm zu einem bedeutenden Industriezentrum, vorrangig der Schwerindustrie, während die übrige städtische Entwicklung vernachlässigt wurde. Nach der Eingemeindung (1938) von Molotow, wie der heutige Stadtteil Motowilicha seit Verleihung des selbstständigen Stadtrechts 1931 hieß, hieß auch die ganze Stadt zwischen 1940 und 1957 Molotow (Молотов; nach Wjatscheslaw Molotow).
In Perm befand sich das Kriegsgefangenenlager 207, Molotow, für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs.[3] Später in der Nachkriegszeit gab es ein großes Gulag-Lager. Das Molotow-ITL (Besserungsarbeitslager) bestand von Oktober 1950 bis April 1953. Die maximale Insassenzahl im Lager betrug 12.300 Personen, die beim Bau eines erdölverarbeitenden Werks, im Straßen-, Industrie- und Zivilbau eingesetzt wurden.[4]
Bis 1991 war Perm wegen seiner Rüstungsbetriebe eine für Ausländer ohne Sondergenehmigung geschlossene („verbotene“) Stadt. Die Durchfahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn war jedoch möglich. Mit den politischen und wirtschaftlichen Transformationen seit Beginn der 1990er Jahre erfolgte im Ural – wie auch in anderen polyzentrischen Verdichtungsgebieten – eine funktionale Spezialisierung der großen Zentren. Perm konnte in diesem Rahmen seine Position als Industriezentrum leicht ausbauen. Aus einer kriminologischen Studie aus dem Jahr 2008 ging hervor, dass Perm die höchste Kriminalitätsrate Russlands besaß.[5]
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | Einwohner |
---|---|
1897 | 45.205 |
1939 | 306.134 |
1959 | 629.118 |
1970 | 850.324 |
1979 | 999.157 |
1989 | 1.090.944 |
2002 | 1.001.653 |
2010 | 991.162 |
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Klima
Das Klima in der Stadt Perm ist durchwegs kontinental. Die Durchschnittstemperatur in der Stadt Perm ist höher als in der Umgebung, da sich die Großstadt wärmefördernd auswirkt.
Die Winter in Perm sind meist kalt und frostig, die Durchschnittstemperaturen liegen bei −15 Grad bis −20 Grad Celsius. Durchschnittlich liegen 55 Zentimeter Schnee.
Im Sommer liegen die Durchschnittstemperaturen bei 18 bis 23 Grad Celsius; es kann aber aufgrund des vorherrschenden Kontinentalklimas an einigen Tagen auch bis zu 35 Grad Celsius warm werden.
Perm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Perm
Quelle: Roshydromet
|
Stadtbezirke (Rajony)
Rajon | Russischer Name | Namensgeber | Einwohner 1. Januar 2004 |
Einwohner 1. Januar 2009 |
---|---|---|---|---|
Dserschinski | Дзержинский район | Felix Dserschinski | 152.500 | 149.559 |
Industrialny | Индустриальный район | Industrialisierung der Sowjetunion | 159.700 | 160.403 |
Kirowski | Кировский район | Sergei Kirow | 123.105 | 125.338 |
Leninski | Ленинский район | Lenin | 56.400 | 50.670 |
Motowilichinski | Мотовилихинский район | Fluss Motowilicha, Nebenfluss der Kama | 176.000 | 179.117 |
Ordschonikidsewski | Орджоникидзевский район | Grigori Ordschonikidse | 111.300 | 112.274 |
Swerdlowski | Свердловский район | Jakow Swerdlow | 212.600 | 210.666 |
Wirtschaft und Verkehr
Lukoil, das derzeit größte Ölunternehmen Russlands, ist in Perm ansässig. In der Stadt werden Flugzeugturbinen (Perm Engine Company) industriell produziert, daneben Telefone, Textilien, Fahrräder und Motorsägen. Weiterhin gibt es große Industriebetriebe in den Bereichen Chemie, Holzverarbeitung und Elektronik.
Perm ist an die Transsibirische Eisenbahn angeschlossen und hat einen eigenen Flughafen. Wichtige Fernstraßen führen von hier nach Jekaterinburg, Kasan und Kirow. Der öffentliche Nahverkehr der Stadt wird durch die Permawtotrans durchgeführt. Sie betreibt Straßenbahn-, Oberleitungsbus- und Autobus-Linien in der Stadt.
Bildung und Kultur
Die Stadt besitzt eine Oper, ein Theater und ein berühmtes Puppentheater. Weitere kulturelle Einrichtungen in der Stadt sind die Gorki-Bücherei (etwa zwei Millionen Bücher), der staatliche Permer Zirkus (mit etwa 2.000 Plätzen), ein Planetarium und ein Zoologischer Garten.
Permer Oper
Die Oper, die neben dem Bolschoi-Theater und dem Mariinski-Theater sowie dem Theater in Nowosibirsk zu den bedeutendsten Russlands zählt, beheimatet eine international bedeutende Balletttruppe, an der zahlreiche in ganz Russland bekannte Tänzerinnen und Tänzer ausgebildet wurden bzw. unterrichten. Hier wurde sehr extravagantes und modernes Tanztheater geschaffen.
Staatliche Kunstgalerie Perm
Weiterhin existiert seit 1922 die Staatliche Kunstgalerie Perm in der ehemaligen Kathedrale der Stadt, in der vor allem wertvolle Holzskulpturen, aber auch Malerei des 15. bis 18. Jahrhunderts ausgestellt sind (unter anderem Bilder der Maler Ilja Jefimowitsch Repin, Iwan Iwanowitsch Schischkin und Iwan Nikolajewitsch Kramskoi).
Heimatmuseum
In einem großen Heimatmuseum befinden sich 360.000 Exponate aus der Geschichte der Stadt Perm, vor allem Urkunden aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
Doktor-Schiwago-Haus
Ein ländliches Anwesen nahe der Stadt diente als Vorbild für einen wichtigen Handlungsschauplatz des Romans Doktor Schiwago von Boris Pasternak. Wegen des praktisch identischen Aussehens und der Popularität des Romans ist es mittlerweile eine bekannte Touristenattraktion.
Weiterführende Bildungseinrichtungen
- Fakultät des Juristischen Instituts des Innenministeriums Russlands Perm
- Filiale der Russischen Akademie für Malerei, Bildhauerei und Baukunst
- Geisteswissenschaftliches Institut des Uralgebiets
- Institut für Ökonomie und Recht des Westuralgebiets
- Permer Filiale der Akademie für Staatsdienst des Uralgebiets
- Permer Militärinstitut für Raketentruppen
- Permer Staatliches Handelsinstitut der Staatlichen Handelsuniversität Moskau
- Staatliche Landwirtschaftliche Akademie Perm
- Staatliche Medizinakademie Perm
- Staatliche Pädagogische Universität Perm
- Staatliche Pharmazeutische Akademie Perm
- Staatliche Technische Universität Perm
- Staatliche Universität Perm
- Staatliches Institut für Kunst und Kultur Perm
Die 1916 gegründete Staatliche Universität von Perm ist die älteste Universität in der Uralregion. Die größte Bildungseinrichtung in der Stadt ist jedoch die Technische Universität mit über 11.000 Studenten.
Sport
Der Basketballverein Ural Great Perm spielte in der höchsten russischen Spielklasse, bis er nach der Saison 2008/09 aufgrund finanzieller Probleme aufgelöst wurde.[6] Seine größten Erfolge waren der Gewinn der russischen Basketballmeisterschaft in den Jahren 2001 und 2002, der Sieg im russischen Basketballpokal im Jahre 2004 sowie der Gewinn des FIBA EuroCup Challenge 2006. Heimspielstätte war der 7.000 Zuschauer fassende Universal Sports Palace Molot.
Der Eishockeyverein Molot-Prikamje Perm spielt in der zweithöchsten russischen Spielklasse.
Die junge Frauenfußballmannschaft Swesda 2005 Perm, die 2005 gegründet wurde, spielte bereits drei Jahre nach der Gründung im UEFA Women's Cup und erreichte im Frühjahr 2009 das Finale. Der 1993 gegründete Fußballverein Amkar Perm spielt seit 2003 in der höchsten russischen Spielklasse Premjer-Liga.
Städtepartnerschaft
Louisville, Kentucky (USA), seit 1994 | |
Oxford, England (Großbritannien), seit 1995 | |
Duisburg (Deutschland), seit 2007 | |
Agrigento (Italien), seit 2005 | |
Qingdao (China), seit 2003 | |
Tschernihiw (Ukraine), seit 2003 |
Söhne und Töchter der Stadt
- Witali Atjuschow (* 1979), Eishockeyspieler
- Nikolai Bardin (* 1976), Eishockeyspieler
- Wjatscheslaw Below (* 1983), Eishockeyspieler
- Wladimir Belunzow (* 1974), Komponist und Pianist
- Nikita Belych (* 1975), Politiker
- Konstantin Besmaternych (* 1988), Eiskunstläufer
- Alexander Bortnikow (* 1951), Geheimdienstfunktionär
- Georgi Burkow (1933–1990), Schauspieler
- Ildar Chairullin (* 1990), Schachspieler
- Maxim Dyldin (* 1987), Leichtathlet
- Andrei Grjasew (* 1985), Eiskunstläufer
- Alexander Guljawzew (* 1973), Eishockeyspieler
- Maxim Ichsanow (* 1985), Biathlet
- Lora Jakowlewa (* 1932), Schachspielerin
- Roman Juschkow (* 1970), Umweltaktivist und Bürgerrechtler
- Olga Lepeschinskaja (1871–1963), Bolschewistin, Revolutionärin und Biologin
- Vera Kálmán (1907–1999), Schweizer Schauspielerin
- Denis Kasionow (* 1987), Eishockeyspieler
- Natalja Korosteljowa (* 1981), Skilangläuferin
- Alexandra Kostenjuk (* 1984), Schachspielerin
- Anatoli Kusnezow (1932–2000), Schachkomponist
- Dmitri Maksutow (1832–1889), Offizier der Kaiserlich Russischen Marine und letzter Gouverneur der Russisch-Amerikanischen Kompagnie
- Albert Malgin (* 1966), Eishockeyspieler
- Dmitri Megalinski (* 1985), Eishockeyspieler
- Alexei Menschikow (* 1984), Eiskunstläufer
- Nikolai Morilow (* 1986), Skilangläufer
- Alexander Nemtin (1936–1999), Komponist
- Alexander Nikulin (* 1985), Eishockeyspieler
- Gennadi Prokopenko (* 1964), Skispringer
- Dmitri Rybolowlew (* 1966), Unternehmer
- Marija Sadilowa (* 1987), Biathletin
- Pawel Sadyrin (1942–2001), Fußballspieler und -manager
- Tatiana Samouil (* 1974), russisch-belgische Violinistin
- Anna Samuil (* 1976), Opernsängerin
- Natalja Schestakowa (* 1988), Eiskunstläuferin
- Ilja Solarew (* 1982), kasachisch-russischer Eishockeyspieler
- Wassili Solomin (1953–1997), Amateurboxer
- Konstantin Syrjanow (* 1977), Fußballspieler
- Tatjana Tomaschowa (* 1975), Mittel- und Langstreckenläuferin
- Tatjana Totmjanina (* 1981), Eiskunstläuferin
- Maxim Trankow (* 1983), Eiskunstläufer
- Juri Trutnew (* 1956), russischer Politiker
- Konstantin Tschaschtschuchin (* 1978), Eishockeytorwart
- Arina Uschakowa (* 1989), Eiskunstläuferin
- Pjotr Wereschtschagin (1834–1886), Landschaftsmaler
- Tatjana Weschkurowa (* 1981), Leichtathletin
Einzelnachweise
- ↑ Referenzfehler: Es ist ein ungültiger
<ref>
-Tag vorhanden: Für die Referenz namenseinwohner_aktuell
wurde kein Text angegeben. - ↑ Pressemitteilung der Statistikbehörde der Region Perm (russisch)
- ↑ Erich Maschke (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962–1977.
- ↑ Molotow-ITL im Internetportal GULAG des Memorial Deutschland e. V. .
- ↑ http://www.kp.ru/daily/24123/344867/
- ↑ Interview mit Vereinspräsident Andrei Agischew (russisch)
Weblinks
- Die Seite der Region Perm (russisch)
- Stadtseite von Perm (russisch)
- Offizielles Reiseportal Perm(deutsch)
- Stadtseite von Perm
- Studenten in Perm
- Seite des Gulag-Museum Perm-36 (russisch, englisch)
- Bilder von Perm (russisch, englisch)
- Information für Reisende
Vorlage:Navigationsleiste Orte in der Region Perm
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Perm (Stadt) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |