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Peschawar
Peschawar (englisch Peshawar; persisch پیشاور „Stadt an der Grenze“; paschtunisch پېښور; Urdu پشاور) ist die Hauptstadt der pakistanischen Provinz Khyber Pakhtunkhwa mit rund 3.055.000 Einwohnern (Stand: 2010). Vor der Teilung Britisch-Indiens hieß die Stadt Puruschapura oder Puschpapura, abgeleitet aus dem Sanskrit ,puruṣaḥ‘ = Mann, ,pūḥ‘ (Stamm ,pur-‘) = Stadt, d.h. "Männerstadt"; oder Puschpapura, was so viel heißt wie „Blütenstadt“, von Sanskrit ,puṣpa(m)‘ = Blüte. Peschawar liegt am östlichen Ausgang des Chaiber-Passes.
Peschawar hat eine staatliche und eine private Universität. Neben Tonwaren werden in der Stadt Textilien und Schuhe gefertigt.
Geschichte
Peschawar wurde vor über 2.000 Jahren von den Königen von Gandhara gegründet und ist seit Jahrhunderten ein Handelszentrum zwischen dem indischen Subkontinent, Afghanistan und Zentralasien. Die Stadt war die östliche Hauptstadt des Kuschanreiches unter Kanishka. Dieser König ließ hier den mit etwa 120 m Höhe damals größten Stupa errichten, der von dem Baumeister Agischala erbaut wurde. Marco Polo besuchte die Stadt 1275.
1530 erbaute Babur, der Gründer des Mogulreiches, eine Festung. Später wurde durch den Bau der Delhi-Kabul-Straße und durch das Anlegen von Gärten unter Sher Khan Suri ein regelrechter Boom Peschawars eingeleitet.
Im Jahre 1834 fielen die Sikhs unter Maharadscha Ranjit Singh in Peschawar ein und setzten große Teile der Stadt in Brand. Über 30 Jahre regierten die Sikhs über Peshawar. Nach dem Zerfall des Sikhreiches wegen Streitigkeiten in der Familie des Maharadschas übernahmen die Briten die Kontrolle über die Stadt.
Vor dem September 2001 unterhielt Osama bin Laden hier ein Gästehaus, in dem unter anderem seine Terrorkämpfer untergebracht wurden. Nach Angaben des saudi-arabischen Dissidenten Saad Al-Faqih ist die Gästeliste dieses Hauses der Ursprung des Begriffs Al-Qaida.
Die Einwohner Peschawars sind mehrheitlich Paschtunen. Paschtunen stellen in der pakistanischen Provinz Khyber Pakhtunkhwa eine wichtige Bevölkerungsgruppe und die Bevölkerungsmehrheit in den unter der Verwaltung der pakistanischen Zentralregierung stehenden Stammesgebieten. Paschtunen leben allerdings auch in Afghanistan, wo sie wiederum die größte ethnische Gruppe bilden.
Am 22. September 2013 wurden bei einem Selbstmordanschlag auf die protestantische Kirche All Saints in der Stadt mindestens 61[1] Menschen getötet[2] sowie über 120 verletzt. Als Reaktion auf den Anschlag kam es in Peschawar, Karatschi, Lahore, Faisalabad und Multan zu Protesten; die Proteste in Karatschi verliefen teils gewalttätig.[3]
Kultur
Flüchtlinge
Wegen des afghanischen Bürgerkriegs und der sowjetischen Invasion wurden seit den 1980er Jahren in Peschawar viele Flüchtlinge aufgenommen. Auf dem Gelände der ehemaligen Flüchtlingslager Nasir Bagh und Katcha Garhi[4] (34° 0′ N, 71° 27′ O3471.445833333333) entsteht seit 2002 die neue Gemeinde Regi Lalma. Shamshatoo und Jalozai sind 2007 noch große Flüchtlingslager in der Umgebung von Peshawar. Im Stadtteil Hayatabad[5] haben sich viele Afghanen angesiedelt.[6] In Hayatabad ist auch eines der beiden UNHCR-Zentren in Pakistan für die freiwillige Rückführung nach Afghanistan (Voluntary Repatriation Centre (VRC)).[7] Das andere UNHCR-Zentrum ist in Baleli (30° 17′ N, 66° 55′ O30.27805555555666.909444444444) nordwestlich von Quetta.
Ende 2007 befinden sich noch zirka zwei Millionen registrierte Afghanen in Pakistan im Exil.[8]
Persönlichkeiten
Hier geboren
- Khushhal Khan Khattak, paschtunischer Dichter
- Dilip Kumar, indischer Schauspieler
- Raj Kapoor, indischer Schauspieler und Regisseur (geboren am 14. Dezember 1924 in Peshawar)
Klimatabelle
Peschawar | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Peschawar
Quelle: wetterkontor.de
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Siehe auch
Weblinks
Quellen
- ↑ http://edition.cnn.com/2013/09/22/world/asia/pakistan-attack/index.html?sr=sharebar_twitter
- ↑ Pakistan: 25 Tote und Dutzende Verletzte bei Anschlag auf Kirche - SPIEGEL ONLINE. Website Spiegel Online. Abgerufen am 22. September 2013.
- ↑ http://tribune.com.pk/story/607734/fifteen-dead-in-suicide-attack-outside-peshawar-church/
- ↑ UNHCR January 2006 AFGHANS IN PESHAWAR Kacha Garhi Seite 15 ff
- ↑ en:Hayatabad 34° 0′ N, 71° 27′ O33.99166666666771.455555555556
- ↑ UNHCR January 2006 AFGHANS IN PESHAWAR Hayatabad Seite 16 ff
- ↑ UNHCR April 2007 Repatriation from Pakistan Frequently Asked Questions
- ↑ UNHCR 5. November 2007 Über 350.000 afghanische Rückkehrer aus Pakistan im Gesamtjahr 2007
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Peschawar aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |