Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Petr Ginz

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Petr Ginz (geb. 1. Februar 1928 in Prag; gest. 1944 im KZ Auschwitz) war ein jugendlicher tschechischer Zeichner und Autor.

Leben

Ginz war der Sohn eines tschechischen jüdischen Vaters Ota (1896-1976) und einer tschechischen Mutter Marie (später Mirjam), der während der Shoa in Prag lebte und im Ghetto Theresienstadt inhaftiert wurde. Er war ein talentierter Zeichner und schrieb Geschichten und Romane, die sich an Jules Verne orientierten. Im Alter von 14 Jahren wurde er der erste und einzige Herausgeber der Jugendzeitschrift Vedem im Ghetto Theresienstadt. Bei vielen Ausgaben war er Autor, Lektor und Herausgeber in einer Person.

Eine seiner Zeichnungen, auf der eine Mondlandschaft zu sehen ist, erlangte im Januar 2003 dadurch Berühmtheit, dass sie der israelische Astronaut Ilan Ramon als Kopie mit an Bord der Raumfähre Columbia genommen hatte. Auf diesem Weltraumflug brach die Columbia am 1. Februar 2003 beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre auseinander.

Kurz nach dem Absturz der Columbia erhielt Petrs Schwester Eva Pressburger, die den Holocaust überlebt hatte, die Nachricht aus Prag, dass Teile seiner Tagebücher dort auf einem Dachboden wiedergefunden worden seien. In ihnen beschreibt Petr präzise und distanziert die zunehmende Einschränkung der Rechte der Juden und die beginnende Deportation von jüdischen Nachbarn während der deutschen Besatzung in Prag zwischen dem 19. September 1941 und dem 9. August 1942. Die deutschsprachige Ausgabe von Ginz’ Tagebuch wurde 2006 erstmals zusammen mit Linolschnitten, Zeichnungen sowie sechs Gedichten und Erzählungen aus der Zeit im KZ-Theresienstadt veröffentlicht.

Ehrungen

Der Asteroid 50413 wurde ihm zu Ehren Petrginz getauft.

2005 gab die tschechische Post zur Erinnerung eine 31-kČ-Briefmarke der Mondzeichnung und eines Portraits heraus.

Werke

  • Prager Tagebuch, 1941-1942. Herausgegeben von Chava Pressburger (Schwester des Autors). Aus dem Tschechischen von Eva Profousova. Berlin Verlag und Verlag Bloomsbury, 2006 und 2007, 167 Seiten. ISBN 978-3-8270-5245-2. Ausgaben u. a. in Tschechisch (2004), Spanisch, Catalan und Esperanto erschienen davor, in Englisch 2007.
  • We Are Children Just the Same: Vedem, the Secret Magazine by the Boys of Terezin. Ed. Zdenek Ornest, Marie Rut Krizkova, et al. Philadelphia: Jewish Publication Society of America, 1995. ISBN 0-8276-0534-X.

Weblinks


Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Petr Ginz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.