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Psychologische Kriegsführung

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Collage aus verschiedenen PSYOP-Methoden

Datei:US PSYOP Lybia.ogg

Der Ausdruck Psychologische Kriegsführung (aus dem Englischen oft auch psychological operations (PSYOP)) bezeichnet im Militärwesen und der Kriegsführung alle Methoden und Maßnahmen zur Beeinflussung des Verhaltens und der Einstellungen von gegnerischen Streitkräften sowie fremder Zivilbevölkerungen im Rahmen oder im Vorfeld militärischer Operationen.

Begriff

Der Begriff „Psychologische Kriegsführung“ gilt als problematisch und anstößig. Der Einsatz von Militärmacht erstreckt sich zunehmend nicht mehr auf die Ebene des lokalen kriegerischen Konfliktes, sondern er globalisiert sich durch die Massenmedien. Häufig operiert man daher mit euphemistischen Begriffen wie „Befriedung“ oder „Stabilisierung“ in Spannungs- oder Konfliktgebieten (z. B. UN-Friedensmissionen), und bemüht sich, die bislang unverhüllte Terminologie entsprechend zu wandeln.

Im NATO-Sprachgebrauch hat sich der Begriff „Psychological Operations“ (PSYOP) durchgesetzt, als Paralleldisziplin zu MEDIAOPS (Media Operations), worunter im zivilen Sprachgebrauch Public Relations/Medienarbeit zu verstehen ist. PSYOPS und MEDIAOPS sind Teilgebiete von INFOOPS (Informational Operations).

Diesen begrifflichen Unterschieden und hierarchischen Zuordnungen entsprechen Entscheidungs- und Befehlswege. Die Deutsche Bundeswehr hat als spezifische Form bzw. Doktrin der Psychologischen Kriegsführung die Operative Information (OPINFO) entwickelt, was die NATO-Terminologie in gewisser Weise zusammenfasst.

Geschichte

Deutsche Kriegskinematografen an der Westfront, 1917

Erstmals entwickelt und in vollem Umfang angewandt wurde die Psychologische Kriegsführung im Mittelalter in der mongolischen Kriegsführung.

Im Zweiten Weltkrieg setzten sowohl die Achsenmächte als auch Alliierte auf die Psychologische Kriegsführung.

Methoden

Klassische Methoden bzw. Medien der Psychologischen Kriegführung sind das Verteilen von Handzetteln, das Verbringen von Flugblättern per Flugzeug, Ballon, Granate oder Rakete, Lautsprecheraufrufe oder Hörfunksender. Dabei nutzt man die Erkenntnisse der modernen Werbepsychologie: Flugblätter wurden etwa im Zweiten Weltkrieg auch im Stil der jeweiligen Landeswährung gefertigt und waren auf den ersten Blick kaum von einem auf der Straße liegenden Geldschein zu unterscheiden.

Auch der unmittelbare Einsatz militärischer Mittel kann Elemente Psychologischer Kriegsführung enthalten. So können Manöver nahe dem Hoheitsgebiet eines potenziellen Gegners dessen Kampfeswillen schwächen oder Überfälle im Hinterland zur Verunsicherung gegnerischer Truppen führen.

Siehe auch

Literatur

  • Paul Linebarger: Psychological Warfare. Ayer, 1972. ISBN 978-0-405-04755-8
  • Günther Wirth: Krieg vor dem Kriege. Streiflichter auf Inhalt und Methoden der psychologischen Kriegführung des Imperialismus, Berlin, Union Verlag 1978
  • Andreas Elter: Die Kriegsverkäufer. Geschichte der US-Propaganda 1917-2005. Frankfurt am Main: Suhrkamp. ISBN 3-518-12415-3
  • John R. Mac Arthur (1993): Die Schlacht der Lügen. Wie die USA den Golfkrieg verkauften. München: Deutscher Taschenbuchverlag. ISBN 3-423-30352-2
  • Gert Sommer/Albert Fuchs (2004): Krieg und Frieden. Handbuch der Konflikt- und Friedenspsychologie. Weinheim/Basel/Berlin: Beltz-Verlag ISBN 3-621-27536-3
  • Anne Morelli: Die Prinzipien der Kriegspropaganda. zu Klampem Verlag, Springer 2004, ISBN 3-934920-43-8.

Weblinks

 Commons: Psychological warfare – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Vgl. Ellic Howe: Uranias Kinder. Beltz Athenäum 1995.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Psychologische Kriegsführung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.