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Quinte
Als Quinte (seltener: „Quint“, v. lat. quinta: „die Fünfte“, altgriechisch Diapente διά (dia) πέντε (pente) „jede fünfte oder alle fünf“) bezeichnet man in der Musik ein Intervall, das fünf Tonstufen einer diatonischen, heptatonischen Tonleiter umspannt (z. B. C → G). Im engeren Sinne versteht man unter der Quinte auch den fünften Ton einer Tonleiter. Die Quinte umfasst in reiner Form sieben, in ihren Varianten auch sechs oder acht Halbtonschritte. Die Quinte ist das Komplementärintervall zur Quarte.
Varianten
Notenbeispiel: Quintintervalle
Die Quinte kann in drei Varianten auftreten:
- die reine Quinte (a), die in der reinen Stimmung das Frequenzverhältnis 3:2 besitzt und damit das konsonanteste Intervall nach der Oktave darstellt, ist am geläufigsten. Sie findet in allen Musikarten sehr häufige Verwendung, z. B. als Bordun- oder Mixturton, und ist ein konstituierendes Intervall sowohl in der musikalischen Stimmung als auch in der Musiktheorie (siehe Quintenzirkel). Die fallende Quinte ist zudem das wichtigste Element der Kadenz;
- die verminderte Quinte (b) ist ähnlich wie ihr Umkehrintervall, die übermäßige Quarte oder Tritonus, ein dissonantes Intervall. Seit der Barockmusik ist die verminderte Quinte das charakteristische Intervall des Dominantseptakkords.
- die übermäßige Quinte (c) kann mit einer kleinen Sexte enharmonisch verwechselt werden.
- Die Quinte bildet auch das Rahmenintervall des Dur- (d) und Molldreiklangs.
Intervall | Halbtöne | Beispiel | Umkehrintervall | |
---|---|---|---|---|
(a) | reine Quinte | 7 (3 Ganztöne + 1 Halbton) | C - G, D - A „Wie schön leucht' uns der Morgenstern“ |
reine Quarte |
(b) | verminderte Quinte | 6 (2 Ganztöne + 2 Halbtöne) | H - F, D - As | übermäßige Quarte (Tritonus) |
(c) | übermäßige Quinte | 8 (4 Ganztöne) | F - Cis, C - Gis | verminderte Quarte |
Im Zusammenhang mit der Partialtonreihe, z. B. bei Orgelregistern, werden der 3., aber auch der 6. Partialton als Quinte bezeichnet, Letzterer alternativ auch als Superquinte. Diese Quinte (3. Partialton) hat zur nächsttieferen Oktave ein Frequenzverhältnis von 3:2.
Anmerkung: Der Begriff „reine Quinte“ wird je nach Zusammenhang verschieden gebraucht. Hier dient er zur Unterscheidung zwischen „reinen“, „verminderten“ und „übermäßigen“ Intervallen. Daneben wird mit „reiner Quinte“ die Quinte in der reinen Stimmung mit dem Frequenzverhältnis 3:2 bezeichnet zur Unterscheidung zwischen „reinen“ und „temperierten“ (verstimmten) Quinten (siehe folgenden Abschnitt).
Stimmung
Das genaue Frequenzverhältnis der reinen Quinte (im oben erläuterten Sinne: 7 Halbtöne) entscheidet sich mit dem jeweiligen musikalischen Stimmungssystem.
Name | Frequenzverhältnis | Centwert |
---|---|---|
Quinte in der reinen Stimmung | 3 : 2 | 701,96 Cent |
Quinte in der gleichstufigen Stimmung | 700 Cent | |
Quinte in der 1/4-Komma-mitteltönigen Stimmung | 696,58 Cent |
Siehe hierzu auch: Stimmung, Cent, Wolfsquinte
Leere Quinte
Eine leere Quinte bezeichnet im Kontext von Akkorden das Fehlen eines Zwischentones, der ansonsten zusammen mit den 2 Tönen der Quinte einen Dreiklang bilden würde:
z.B. C - (E fehlt, würde einen C-Dur-Akkord ergeben) - G
Durch das Fehlen dieses Tones lässt sich das Tongeschlecht des als unvollständig empfundenen Dreiklangs nicht bestimmen.
Hörbeispiele
- Quinte aufwärts
- Quinte abwärts
Siehe auch
Weblinks
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Quinte aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |