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Ralf Fücks
Ralf Fücks (* 3. August 1951 in Edenkoben) ist ein deutscher Politiker von Bündnis 90/Die Grünen. Er war von 1991 bis 1995 Senator für Stadtentwicklung und Umweltschutz in Bremen, ab 1993 auch Bürgermeister, und von 1997 bis 2017 Mitglied des zunächst drei-, ab 2001 zweiköpfigen Vorstands der Heinrich-Böll-Stiftung.[1]
Seit dem 17. Februar 2006 ist er mit seiner langjährigen Lebensgefährtin verheiratet, der Grünen-Politikerin Marieluise Beck, mit der er zwei Töchter hat. Zusammen mit seiner Frau gründete er nach seiner Beendigung der Vorstandstätigkeit der Heinrich-Böll-Stiftung und ihrem Ausscheiden aus dem Bundestag am 15. November 2017 das Zentrum Liberale Moderne.[2][3][4]
Biografie
Ausbildung und Beruf
Fücks studierte Sozialwissenschaft, Ökonomie und Geschichte. Er engagierte sich in der Studentenbewegung in Heidelberg und in Bremen und gehörte in den 1970er Jahren dem Kommunistischen Bund Westdeutschland an. 1973 wurde er als einer von drei Rädelsführern bei der Rektoratsbesetzung im Frühjahr 1972 von der Universität Heidelberg relegiert. Nach dem Studium arbeitete er zunächst als Lehrbeauftragter an der Universität Bremen und als Dozent in der Erwachsenenbildung.
Politik
Fücks war in den 1970er Jahren ein führendes Mitglied des Kommunistischen Bundes Westdeutschland (KBW) und danach in den Komitees für Demokratie und Sozialismus aktiv. 1982 schloss er sich den Grünen an. Von 1985 bis 1989 sammelte er erste parlamentarische Erfahrungen als Mitglied der Bremischen Bürgerschaft. 1989 wurde er zum Sprecher des Bundesvorstandes der Grünen gewählt. Er setzte sich dafür ein, die Grünen zu einer reformerischen Partei zu machen, die gemeinsam mit der SPD eine neue politische Mehrheit bilden sollte.
1991 kehrte er in die Bremer Politik zurück und wurde Bremer Senator für Stadtentwicklung und Umweltschutz sowie von 1993 bis 1995 Bremer Bürgermeister in der Ampelkoalition unter Klaus Wedemeier (SPD), die 1995 am Konflikt mit der FDP über die Stadtentwicklungs- und Flächenpolitik zerbrach. Ursächlich hierfür war die sog. Piepmatzaffäre, bei der das Umweltressort, ohne Beteiligung der politischen Gremien, das Gewerbegebiet Hemelinger Marsch zum Vogelschutzgebiet bei der EU anmeldete, obgleich eine intensive gewerbswirtschaftliche Nutzung des Areals vorgesehen war.
Er war Mitglied der Grundsatzprogrammkommission von Bündnis 90/Die Grünen und Mitautor des Parteiprogramms 2002. Im Sommer des Jahres 2000 wurde Ralf Fücks von Innenminister Otto Schily in die Unabhängige Kommission Zuwanderung berufen, die ihren Abschlussbericht im Juli 2001 präsentierte.
Heinrich-Böll-Stiftung
Ab 1997 amtierte Ralf Fücks als Vorstand der neuen Heinrich-Böll-Stiftung. Die Schwerpunkte seiner Arbeit lagen auf den Themen Nachhaltige Entwicklung, Migration, Zukunft Europas und Internationale Politik. Er war verantwortlich für Strategie und Programmentwicklung in den Bereichen Politische Bildung Inland, Europa und Nordamerika, für die Grüne Akademie, das Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung sowie für das Archiv Grünes Gedächtnis. Am 1. Juli 2017 löste ihn in dieser Funktion Ellen Ueberschär ab.[5]
Zentrum Liberale Moderne
Nach dem Ausscheiden aus der Heinrich-Böll-Stiftung gründete er gemeinsam mit Marieluise Beck die Nichtregierungsorganisation Zentrum Liberale Moderne[6], als deren Geschäftsführender Gesellschafter er fungiert.[7] „Eine neue Denkfabrik. Deren Programm klingt so, als könne sie den ideologischen Überbau für eine Jamaika-Koalition liefern“, beschrieb die Frankfurter Rundschau sein Institut.[8] Das Zentrum widmet sich der Verteidigung der offenen Gesellschaft gegen autoritäre Entwicklungen und antiliberale Kräfte in Deutschland, der Europäischen Union und darüber hinaus.[9]
Mitgliedschaften
- Vorstand der Vereinigung Gegen Vergessen – Für Demokratie
Schriften
- 1991 Sind die Grünen noch zu retten?.
- Für die Zeitschriften hefte für demokratie und sozialismus und Moderne Zeiten, die er 1980 mitgründete, war er als Redakteur tätig.
- Intelligent wachsen. Die grüne Revolution. Hanser, München 2013, ISBN 978-3-446-43484-4.
- Freiheit verteidigen. Wie wir den Kampf um die offene Gesellschaft gewinnen, Berlin 2017, ISBN 978-3-446-25502-9.[10]
- Politik auf schwankendem Boden – Texte aus zwei Jahrzehnten, Berlin 2017.
Siehe auch
- Liste der Bremer Bürgermeister
- Liste der Bremer Senatoren
- Liste der Umweltsenatoren von Bremen
- Senat Wedemeier III
Literatur
- Munzinger-Archiv Internationales Biographisches Archiv 27/2016 vom 5. Juli 2016 (online)
Weblinks
- Literatur von und über Ralf Fücks im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Seite über Ralf Fücks bei der Heinrich-Böll-Stiftung, sowie Texte nach 2008
- Seite über Ralf Fücks (Memento vom 5. Juni 2008 im Internet Archive) bei der Heinrich-Böll-Stiftung
- Texte von Ralf Fücks (Memento vom 5. Juni 2008 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- ↑ Vorstand und Geschäftsführung. (Memento vom 8. Dezember 2013 im Internet Archive) Heinrich-Böll-Stiftung, 12. März 2008
- ↑ Webseite Zentrum Liberale Moderne
- ↑ Marieluise Beck & Ralf Fücks Zwei Grüne haben eine Leitidee für Jamaika von Thorsten Jungholt, "Die Welt" 16. November 2017
- ↑ Grüne Ex-Politiker gründen Think-Tank Transatlantischer Ruhestand von Tobias Schulze, TAZ 16. November 2017
- ↑ Führungswechsel bei der Heinrich-Böll-Stiftung: Streitbarer grüner Liberaler, Der Tagesspiegel, 24. Juni 2017
- ↑ Thorsten Jungholt: Grüne Marieluise Beck und Ralf Fücks gründen liberalen Thinktank. In: DIE WELT. 2017-11-16 (https://www.welt.de/politik/deutschland/article170681687/Zwei-Gruene-haben-eine-Leitidee-fuer-Jamaika.html).
- ↑ https://libmod.de/ueber-uns/team/
- ↑ Holger Schmale:Denkfabrik mit grünem Wurzelwerk. In: fr.de. 17. November 2017.
- ↑ Wer wir sind und was wir wollen. Zentrum Liberale Moderne, 15. November 2017
- ↑ Bruno Heidlberger. Rezension vom 12. Juli 2017 zu: Ralf Fücks: Freiheit verteidigen. Wie wir den Kampf um die offene Gesellschaft gewinnen. Hanser Verlag (München) 2017. ISBN 978-3-446-25502-9. In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245. (online)
1980–1993: Die Grünen
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Simone Peter |
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Robert Habeck
Personendaten | |
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NAME | Fücks, Ralf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (Grüne) und Stiftungsfunktionär |
GEBURTSDATUM | 3. August 1951 |
GEBURTSORT | Edenkoben |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ralf Fücks aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |