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Reinhard Rauball
Reinhard Rauball (* 25. Dezember 1946 in Northeim) ist ein deutscher Politiker der SPD, Rechtsanwalt und Fußballfunktionär. Bekannt wurde er als mehrfacher Präsident des Fußballvereins Borussia Dortmund sowie als kurzzeitiger Justizminister des Landes Nordrhein-Westfalen. Seit August 2007 hat er neben dem Vorsitz des BVB auch das Amt des Ligapräsidenten inne.
Als aktiver Fußballer spielte Rauball in den späten 1960er bis zu Beginn der 1990er Jahre bei TSC Eintracht Dortmund[1].
Tätigkeiten
Jurist
Rauball, ein Sohn des Juristen Johannes Rauball,[2] studierte nach seinem Abitur am Dortmunder Leibniz-Gymnasium an der Ruhr-Universität Bochum Rechtswissenschaften und promovierte dort 1972 zum Thema Die Gemeindebezirke, Bezirksausschüsse und Ortsvorsteher. Seit 1975 arbeitet er als Rechtsanwalt in einer Dortmunder Sozietät. In den 1990ern und 2000ern machte er sich speziell als Sportrechtler einen Namen und vertrat unter anderem Katrin Krabbe, Nicole Uphoff und Graciano Rocchigiani sowie viele entlassene Trainer von Fußball-Bundesligisten. Einen besonderen Namen machte sich Rauball als einer der Grundgesetz-Kommentatoren der sogenannten „gelben“ Kommentare, die von Ingo von Münch herausgegeben werden.[3]
Politiker
Vom 1. März 1999 bis 8. März 1999 war er unter Ministerpräsident Wolfgang Clement Justizminister von Nordrhein-Westfalen. Bereits eine Woche nach seiner Ernennung ins Kabinett musste Rauball zurücktreten, weil er 1994 Mitglied des Aufsichtsrates des US-amerikanischen Unternehmens Eurogas geworden war, ohne dafür die für ihn als Notar nach der Bundesnotarordnung erforderliche Genehmigung einzuholen. Er hatte daher ein disziplinarrechtliches Verfahren eines Gerichts seines eigenen Geschäftsbereiches zu erwarten. Überschattet wurde seine Amtszeit von scharfer Kritik in der Presse an von ihm und seinem Bruder Wolfgang Rauball verantworteten Prospekten von Eurogas und damit verbundenen Aktiengeschäften, die „ohne jede Substanz“ gewesen seien.[4]
Im Laufe der Überwachungs- und Spionageaffäre 2013 kritisierte Rauball „erhebliche Beeinträchtigungen der Menschenrechte“ durch willkürliche Überwachung und lobte das „uneigennützige Handeln“ des US-amerikanischen Whistleblowers Edward Snowden.[5]
Fußballfunktionär
Rauball ist seit dem 14. November 2004 zum dritten Mal Präsident von Borussia Dortmund. Mit Gerd Pieper und Reinhold Lunow bildet er den Vorstand des BVB. In seiner ersten Amtszeit von 1979 bis 1982 war er mit 32 Jahren jüngster Präsident der Bundesligageschichte. Auch in den Jahren 1984 bis 1986 stand er dem Präsidium des Bundesligisten als Präsident vor. Er gilt als Retter des BVB, da er in jeder seiner Amtszeiten den Verein vor dem Konkurs rettete, zuletzt 2005 und 2006 in Zusammenarbeit mit den beiden Geschäftsführern Hans-Joachim Watzke und Thomas Treß.
Seit August 2007 ist Rauball Nachfolger des verstorbenen Werner Hackmann als Vorsitzender des Ligaverbandes. Er wurde als einziger Kandidat mit den Stimmen aller 36 Profivereine gewählt, seine Amtszeit dauerte zunächst bis zum Beginn der Spielzeit 2010/11, bevor er am 18. August 2010 für weitere drei Jahre bis 2013 gewählt wurde.[6]
Sonstige gesellschaftliche Aktivitäten
Reinhard Rauball gehört dem Stiftungsrat der Robert-Enke-Stiftung an.
Kritik
Besonders während seiner kurzen politischen Tätigkeit wurden Rauballs Aktiengeschäfte heftig kritisiert. So wurden er und sein Bruder Wolfgang z. B. von dem Anlegerschützer Heinz Gerlach als „Vermögensvernichter“ bezeichnet. Die Brüder sollen in den 1980ern und 1990ern u. a. mit T.R.V. Minerals und Eurogas hochspekulative Unternehmen an die Börse gebracht und Anleger mit unrealistischen Perspektiven zum Kauf gelockt haben. Dadurch hätten Anleger Verluste in Millionenhöhe hinnehmen müssen.[7][8]
Privates
Rauball lebt in Herdecke. Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter.
Sein Bruder Werner Rauball war von 1994 bis 2007 der letzte Bürgermeister der mittlerweile mit Nachbarstädten fusionierten Stadt Bitterfeld. Dieser war ebenfalls viele Jahre Mitglied der SPD.
Einzelnachweise
- ↑ focus.de: Als Spieler bei Dortmund 95 wurde Reinhard Rauball nicht berühmt, 23. Mai 2013
- ↑ Wie in alten Studententagen
- ↑ Datensatz bei der DNB, abgerufen am 8. Juni 2014
- ↑ vgl. einen Bericht von Report Mainz
- ↑ http://www.spiegel.de/politik/deutschland/edward-snowden-politiker-und-prominente-wollen-asyl-fuer-whistleblower-a-931468.html
- ↑ Reinhard Rauball bleibt DFL-Präsident
- ↑ Knallharter Neuling. In: Der Spiegel. 22. Februar 1999, abgerufen am 24. Oktober 2012.
- ↑ Uli Dönch: Der „kleine Doktor“ in Not. In: Focus. 1. März 1999, abgerufen am 24. Oktober 2012.
Eduard Kremer | Artur Sträter | Gustav Heinemann | Rudolf Amelunxen | Otto Flehinghaus | Franz Meyers | Friedrich Vogel | Josef Neuberger | Diether Posser | Inge Donnepp | Dieter Haak | Rolf Krumsiek | Fritz Behrens | Reinhard Rauball | Jochen Dieckmann | Wolfgang Gerhards | Roswitha Müller-Piepenkötter | Thomas Kutschaty
Personendaten | |
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NAME | Rauball, Reinhard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker, Rechtsanwalt und Fußballfunktionär |
GEBURTSDATUM | 25. Dezember 1946 |
GEBURTSORT | Northeim |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Reinhard Rauball aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |