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Richard Pühringer

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Richard Pühringer CPPS (* 20. März 1953 in Linz, Österreich)[1] ist ein römisch-katholischer Priester und Mitglied der Ordensgemeinschaft Missionare vom Kostbaren Blut. Einige Jahre gehörte er zur Ordensgemeinschaft der Regularkanoniker vom Heiligen Kreuz (kurz „Kreuzorden“).

Leben

Richard Pühringer verbrachte seine Schulzeit in Gallneukirchen und besuchte nach seinem Hauptschulabschluss das Gymnasium in Horn (Niederösterreich); er lebte im Canisiusheim, einem interdiözesanen Seminar für Priester-Spätberufe in Horn. Nach der Matura 1971 verbrachte er das Noviziat bei den Missionaren vom Kostbaren Blut in Feldkirch und in Liechtenstein. Er studierte römisch-katholische Theologie an der Universität Salzburg. Thema seiner Diplomarbeit war „Die Verehrung des hl. Josef in der Geschichte“.[1] Am 30. Juni 1972 legte er die zeitliche, am 20. Oktober 1977 die ewige Profess ab. Am 27. November 1977 wurde er zum Diakon, am 29. Juni 1978 zum Priester geweiht. Sein Primizprediger war Ferdinand Holböck.

Bis Sommer 1979 arbeitete er als Erzieher und Religionslehrer bei den Missionaren vom Kostbaren Blut in Neuenheerse, danach bis 1982 in Bobingen. Bis 1986 war er Kaplan an der Kirche St. Peter und Paul (Lindenberg im Allgäu), die damals von seiner Ordensgemeinschaft betreut wurde. Von 1986 bis 1989 verließ er den Orden und wurde Donate im Kreuzorden, der die Elitegruppe im Engelwerk bildet,[2] um nach eigenen Angaben für den Mädchenbund in der Katholischen Pfadfinderschaft Europas (KPE) tätig zu sein, wo er die Funktion eines Bundeskaplans ausübte; gleichzeitig unterstützte er die Wallfahrtsseelsorge in Maria Vesperbild.[1] In seinem „religiösen Lebenslauf“ gab er an, dass er 1989 vom Kreuzorden exklaustriert wurde und wieder den Missionaren vom Kostbaren Blut beitrat. Seitdem ist er in der außerordentlichen Seelsorge tätig und lebt im Missions- und Exerzitienhaus in Kufstein–Kleinholz (Österreich), wo er Exerzitien und Einkehrtage leitet, Wallfahrten begleitet und gelegentlich Sendungen im Radio Maria betreut.[1]

Nähe zum Engelwerk

1986 erörterte Pühringer mit KPE-Gründer Andreas Hönisch und Ingo Dollinger, dem Rektor der Engelwerk-Hochschule Institutum Sapientiæ im brasilianischen Anápolis, Pläne zur Gründung einer neuen engelwerknahen Ordensgemeinschaft;[3] anwesend war ferner der sich zur Mitgliedschaft im Engelwerk bekennende Priester Heinrich Morscher, wie Pühringer vormals Missionar vom Kostbaren Blut.[4][5] Am 30. Mai 1988 wurde die Gemeinschaft der Diener Jesu und Mariens gegründet.[6] Pühringer vertrat die ursprünglich Servi et Servæ Jesu et Mariae genannte Gemeinschaft im Vereinten Apostolat Mariens (VAM), in dem auch die KPE und das Engelwerk repräsentiert waren.[7]

Nach einem Bericht des Rundfunksenders Radio Mainwelle soll Pühringer als Mitglied der Bundesführung der Katholischen Pfadfinderschaft Europa in einen Konflikt an der Auerbacher Realschule der Königgrätzer Schulschwestern verwickelt gewesen sein.[8] Das bayerische Kultusministerium, das Erzbistum Bamberg und die anderen Träger des Zweckverbandes der Schule beanstandeten, dass an der Schule in den vom Ministerium zugelassenen Biologiebüchern für die 10. Klasse zum Thema „Sexualität und Fortpflanzung“ 14 Seiten herausgerissen worden waren und kurz darauf auch das Biologiebuch für die 8. Klassen eingezogen wurde. Die Engelwerk-Nachwuchsorganisation Katholische Pfadfinderschaft Europas hatte 1994 berichtet, dass sieben ihrer Mitglieder als Lehrkräfte an der Schule tätig seien.[9][10][11][5]

Die Mitgliedschaft Pühringers im Engelwerk nach 1989 ist unklar. Pühringer erklärt, er habe 1989 den Kreuzorden – Gruppierung im Engelwerk – verlassen.[1] Heiner Boberski weist darauf hin, dass es auch Donaten im Kreuzorden gibt, die ihre Engelwerk-Mitgliedschaft in der Öffentlichkeit bestreiten und als „alter Angelus“ (anderer Engel) geführt werden; er beruft sich auf die Konstitutionen des Kreuzordens (Abschnitt A 12,2–12,4) und das Statut für die Donaten (X,10,6).[12] 2002 wirkte Pühringer als Seelsorger des weiblichen Zweiges des Kreuzordens im Engelwerk in Scheffau am Wilden Kaiser.[5]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Selbst verfasster Lebenslauf von Richard Pühringer
  2. Heiner Boberski: Das Engelwerk. Theorie und Praxis des Opus Angelorum. Otto Müller Verlag Salzburg 1993, Seite 71. ISBN 3701308543
  3. Nachruf: H.H. Dr. Ingo Dollinger. In: Diener Jesu und Mariens, Der Ruf des Königs, 2. Quartal 2017, S. 35
  4. Heiner Boberski: Das Engelwerk. Ein Geheimbund in der katholischen Kirche?, Otto Müller Verlag, Salzburg 1990, ISBN 9783701307814. S. 233 und 253
  5. 5,0 5,1 5,2 Heiner Boberski: Von Engeln, Dämonen und einem Bischof aus St. Pölten Der Standard vom 16. Januar 2002
  6. Wie es zur Gründung der SJM kam. Diener Jesu und Mariens, Webseite aus dem Jahr 2012
  7. Heiner Boberski: Mächtig – Männlich – Mysteriös. Ecowin Verlag, Salzburg 2005, ISBN 9783902404169
  8. Realschule Auerbach: Weitere Beweise für Engelwerk-Nähe und Kondom-Verteil-Aktion lassen die Schule nicht zur Ruhe kommen. Radio Mainwelle vom 13. November 2001, im Internet Archive
  9. John Schneider: Sex-Streit von Auerbach: Wird er unterschätzt? Abendzeitung vom 9. November 2001
  10. Martin Zips: Gottes Werk und Teufels Beitrag. Süddeutsche Zeitung vom 6. November 2001
  11. Realschule Auerbach: Weitere Beweise für Engelwerk-Nähe und Kondom-Verteil-Aktion lassen die Schule nicht zur Ruhe kommen. Radio Mainwelle vom 13. November 2001, im Internet Archive
  12. Zitiert in Heiner Boberski: Das Engelwerk. Theorie und Praxis des Opus Angelorum., Otto Müller Verlag, Salzburg 1993. S. 80 f
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Richard Pühringer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.