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Rolf Zick
Rolf Zick (* 16. April 1921 in Dransfeld; † 8. März 2024[1] in Hannover) war ein deutscher Journalist.[2]
Werdegang
Familie
Zick entstammt einer Lehrerfamilie. Sein Vater war Hauptlehrer, von 1924 bis 1933 SPD-Mitglied und Mitglied des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold. Nach Angaben von Rolf Zick wurde seine Schwester während der Zeit des Nationalsozialismus im Rahmen der Krankenmorde getötet[3] und sein Vater im Zuge des von den Nationalsozialisten erlassenen Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums degradiert und zwangsversetzt.
Ausbildung, Kriegseinsatz und Kriegsgefangenschaft
Zick legte 1939 sein Abitur am Martino-Katharineum Braunschweig ab und wurde zur Wehrmacht eingezogen.[4][5] Als Flakkommandant erlebte er 70 Luftangriffe auf Hannover.[6][7]
Er war bis 1948 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft, wo er nach seinen Angaben für medizinische Versuche missbraucht wurde.[8][9]
Berufstätigkeit als Journalist
Er begann nach Rückkehr aus der Gefangenschaft seine journalistische Laufbahn zunächst als Lokalreporter in Göttingen.[10]
1960 kam er nach Hannover und berichtete von da an Jahrzehnte lang über niedersächsische Landespolitik. 1974 gründete er das selbstständige Pressebüro „Nordreport“, dessen Chefredakteur er war.[11] Von 1971 bis 1988 und von 1989 bis 1990 war er Vorsitzender der niedersächsischen Landespressekonferenz.
Zicks Tochter Anne-Maria Zick führte den Nordreport weiter, der mit dem Rundblick – Politikjournal für Niedersachsen zusammengelegt wurde.[12][13]
Kontroverse zu Zicks Mitgliedschaft in der NSDAP
Im August 2020 wurde bekannt, dass im Bundesarchiv zwei Karteikarten in der Orts- und der Gauleiter-Kartei der NSDAP Zick als Parteimitglied ausweisen (Mitgliedsnummer 7.117.445). Zick gab daraufhin an, nichts von der Mitgliedschaft zu wissen, da er nie einen Antrag gestellt habe.[7][8][14] Der Historiker Christian Alexander Wäldner warf Zick dagegen vor, dass er seine NSDAP-Mitgliedschaft bisher verschwiegen habe, spreche gegen seine bisherige Erinnerungsarbeit. „Er wirkt in seinen Büchern, auch seinen Darstellungen über die eigene Rolle im Krieg, wie ein Opfer – etwa in der Kriegsgefangenschaft. Hinweise auf die Opfer der Deutschen fehlen dort leider.“[15]
Ehrungen
- 1981 Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
- 1994 Großes Verdienstkreuz des Niedersächsischen Verdienstordens
- 2011 Niedersächsische Landesmedaille[16][17]
- 2011 Ehrenvorsitzender der Landespressekonferenz Niedersachsen[18][19]
- 2020 Leibniz-Ring des Presse Clubs Hannover[20]
- 2021 Ehrenvorsitzender des Presse Clubs Hannover
Veröffentlichungen
- (mit Burkhard Nowotny): Hörfunk in Grossbritannien. Privater Lokalrundfunk, Verband Nordwestdeutscher Zeitungsverleger, 1980
- (mit Maria Haldenwanger, Rolf Manfred Hasse): Kostbarkeiten in Bibliotheken Niedersachsens, Hrsg.: Arbeitsgemeinschaft der Bibliotheken in Niedersachsen, Hannover 1996
- Ich war dabei und habe überlebt (Eigenverlag), ISBN 3-00-002062-4, 1997 (5. Auflage, 2002)[21]
- Die Landespressekonferenz am Puls des Geschehens, LPK, Hannover 1997, ISBN 3-00-002338-0
- Landesverkehrswacht Niedersachsen: 50 Jahre jung – Eine Dokumentation, Landesverkehrswacht Niedersachsen, 2001
- Die CDU in Niedersachsen: eine Chronik, Konrad-Adenauer-Stiftung, Sankt Augustin 2008, ISBN 978-3-940955-28-9
- 60 Jahre Zahnärztekammer Niedersachsen – Eine Chronik 1949-2009, Zahnärztekammer Niedersachsen, 2009
- Walter Hirche – Ein Liberaler aus Niedersachsen, Georg Olms Verlag, 2014, ISBN 978-3-487-08534-0
- Ein starkes Land im Herzen Europas: die CDU in Niedersachsen 1945 bis 2015, Konrad-Adenauer-Stiftung, Sankt Augustin, Berlin 2016, ISBN 978-3-95721-190-3
- Der letzte Zeitzeuge : Ein halbes Jahrhundert hinter der landespolitischen Bühne, hrsg. vom Presse Club Hannover e.V., Olms Verlag, Hildesheim, Zürich, New York 2021, ISBN 978-3-487-08635-4.[6]
Weblinks
- Literatur von und über Rolf Zick im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Rolf Zick: Der Zeitzeuge wird 100 in: Rundblick – Politikjournal für Niedersachsen vom 11. April 2021
- Hannover: Leibniz-Ring für Journalist Rolf Zick (99) in: Neue Presse vom 14. Oktober 2020
- Rolf Zick auf der Website des Landes Niedersachsen
- Rolf Zick auf dem Zeitzeugenportal
Einzelnachweise
- ↑ Mit Rolf Zick verliert der Journalismus eine seiner prägendsten Gestalten. Abgerufen am 9. März 2024.
- ↑ Mit 102 Jahren: Hannoverscher Journalist Rolf Zick verstorben in Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 8. März 2024
- ↑ Der Name ist bis dato nicht verzeichnet s. dazu: Liste der Namen von Opfern der NS-"Euthanasie", [1]
- ↑ Drei rüstige Alte feiern Kronjuwelen-Abitur in: Braunschweiger Zeitung vom 8. März 2009
- ↑ Rolf Zick: Am Ende der Kräfte
- ↑ 6,0 6,1 Gespräch mit dem Zeitzeugen Rolf Zick (99): „Corona und Krieg? Um Gottes Willen: Das kann man doch nicht vergleichen!“, Hannoversche Allgemeine, 21. April 2020
- ↑ 7,0 7,1 Rolf Zick und die NSDAP: Mitgliedschaft ohne Kenntnis? In: Rundblick. 17. August 2020, abgerufen am 22. Oktober 2020.
- ↑ 8,0 8,1 NDR: Leibniz-Ring: Journalist Rolf Zick ausgezeichnet. Abgerufen am 22. Oktober 2020.
- ↑ Rolf Zick erinnert an Friedland (Memento vom 22. Juni 2015 im Internet Archive), erschienen in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 22. Mai 2012
- ↑ Rolf Zick teilt noch gut aus in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 1. Mai 2011
- ↑ Ministerpräsident ehrt Rolf Zick, Niedersächsische Staatskanzlei, 30. April 2011
- ↑ Reporter-Legende Rolf Zick wird zum 90. geehrt, Kreiszeitung, 29. April 2011
- ↑ Lobgesänge in eigener Sache, Rundblick, 24. Januar 2011
- ↑ Historiker halten eine „unbewusste Mitgliedschaft“ für undenkbar, s. dazu: https://taz.de/Rolf-Zick-kann-sich-nicht-erinnern/!5717758/
- ↑ https://www.rundblick-niedersachsen.de/rolf-zick-und-die-nsdap-mitgliedschaft-ohne-kenntnis/
- ↑ McAllister zeichnet Rolf Zick mit Landesmedaille aus, Celle Heute, 1. Mai 2011, Abruf am 10. Juni 2020
- ↑ Landesmedaille für Rolf Zick in: Nord-West-Zeitung
- ↑ LandesPresseKonferenz Niedersachsen im Landtag Niedersachsen
- ↑ leute, verdi.de, 6/7 2011
- ↑ Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 10. Juni 2020, S. 18
- ↑ Löblicher Beitrag: Erlebnisbericht eines Kriegsgefangenen Das Ostpreußenblatt/Preußische Allgemeine Zeitung, 22. März 2003
Personendaten | |
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NAME | Zick, Rolf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist |
GEBURTSDATUM | 16. April 1921 |
GEBURTSORT | Dransfeld |
STERBEDATUM | 8. März 2024 |
STERBEORT | Hannover |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Rolf Zick aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |