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Rote Bete
Rote Bete | ||||||||||||
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Rote Bete (Beta vulgaris subsp. vulgaris Conditiva-Gruppe) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Beta vulgaris subsp. vulgaris (Conditiva-Gruppe) | ||||||||||||
Die Rote Bete (Beta vulgaris subsp. vulgaris, Conditiva-Gruppe[1]), Rote Beete (jeweils von lateinisch beta, Rübe) oder Rote Rübe, in der Schweiz Rande, in einigen Teilen Österreichs, Bayern und Südbaden auch der Rahner (Rauna, Rana, Rahne, Rohne, Rone, Ronen, Randig) genannt, gehört zur Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae).
Herkunft
Die Rote Bete ist mit der Zuckerrübe und dem Mangold verwandt. Wie diese ist sie eine Kulturform der Gemeinen Rübe (B. vulgaris subsp. vulgaris). Sie kam mit den Römern nach Mitteleuropa. Ihren Ursprung hat diese Kulturpflanze im Mittelmeerraum, wahrscheinlich in Nordafrika. Sie stammt ab von der wilden Rübe oder der Wildbete (bzw. Seemangold) (B. vulgaris L. subsp. maritima). Die inzwischen gleichmäßige rote Farbe der Rübe ist ein Resultat der Weiterveredelung im 19. und 20. Jahrhundert.
Merkmale
Die Rote Bete ist eine zweijährige krautige Pflanze. Im ersten Jahr wird die Rübe und eine Blattrosette ausgebildet. Im zweiten Jahr bildet sich ein verholzender Trieb mit einem bis zu 1,5 m hohen Blütenstand. Die fünfzähligen, zwittrigen Blüten stehen einzeln, zu zweien oder in Quirlen beisammen und sind von grüner oder grün-rötlicher Farbe.
Die fleischige Rübe entsteht großteils durch eine Verdickung des Hypokotyls, also des Abschnitts der Sprossachse unterhalb der Keimblätter. Dementsprechend ragt im Feld auch der Großteil der Rübe über die Bodenoberfläche empor. Die Rübe kann verschiedene, meist runde bis birnenförmige Formen haben und ein Gewicht von bis zu 600 g erreichen.
Die Blätter sitzen in einer Rosette unmittelbar an der Knolle. Ihre länglich-eiförmige, etwa 15 bis 30 cm lange Spreite ist lang gestielt und am Rand etwas gekräuselt.
Die Rübe hat eine dünne Schale und besitzt darunter ein saftiges Gemüse mit aromatischem Geschmack. Neben der bekannten Roten Bete mit ihrem purpurroten Fruchtfleisch gibt es auch farblose („Weiße Bete“) bis hellgelbe („Gelbe Bete“) Sorten.
Verwendung und Inhaltsstoffe
Die augenfällige rote Farbe beruht hauptsächlich auf der hohen Konzentration des Glykosids Betanin aus der Gruppe der Betalaine. In der Vergangenheit wurde die Rote Bete auch als Färberpflanze eingesetzt. Betanin verwendet man heute noch als Naturfarbstoff für Lebensmittel (E162). Er ist allerdings nicht sehr hitzebeständig.
Aufgrund ihres hohen Vitamin-B-, Kalium-, Eisen- und vor allem Folsäure-Gehalts ist die Rote Bete ein gesundes Gemüse, das gegart als Beilage gereicht oder roh für Salate verwendet wird. Ferner ist die Rote Bete ein Bestandteil von Labskaus (Norddeutschland, Nordeuropa) und Borschtsch (Osteuropa). Die Blätter können gekocht gleichfalls verzehrt werden. Sie sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen.
Der Saft der Rübe wirkt leistungsfördernd im Vergleich zur gleichen Menge Johannisbeersaft.[2] Die leistungssteigernde Wirkung ist auf ihren hohen Nitratgehalt zurückzuführen[3].
Menschen, die zur Bildung von Nierensteinen (Calciumoxalat-Steine) neigen (z.B. Morbus-Crohn-Patienten), sollten Rote Bete und verwandte Gemüsesorten nur in Maßen genießen, da sie reich an Oxalsäure ist. Außerdem kann die Rote Bete, die nennenswerte Mengen von Nitraten einlagert, bei falscher Lagerung Nitrite bilden. Die in Frischpress-Saft von Roter Beete enthaltenen Nitrate werden für einen blutdrucksenkenden Effekt v.a. bei Männern verantwortlich gemacht[4].
Beim Verzehr größerer Mengen können sich Urin und Darm-Ausscheidungen über einen kurzen Zeitraum rötlich färben, was aber völlig harmlos ist.
Kultur
Rote Bete wird in vielen Ländern mit gemäßigtem Klima angebaut und ist in Deutschland ein klassisches Wintergemüse. Die Aussaat kann von Mitte April bis Anfang Juli erfolgen. Sortenabhängig sind die Rüben nach drei bis vier Monaten (abhängig vom Termin der Aussaat) ab circa Juli/August erntereif. Die Ernte kann sich bis kurz vor den Eintritt des ersten Frostes erstrecken. Nach der Ernte kann die Rote Bete noch einige Zeit frostfrei, beispielsweise in einer Miete, gelagert werden.[5][6][7]
Einzelnachweise
- ↑ Wissenschaftliche Namen von Beta vulgaris bei MMPND
- ↑ S.J. Bailey et al. Dietary nitrate supplementation reduces the O2 cost of low-intensity exercise and enhances tolerance to high-intensity exercise in humans, Journal of Applied Physiology, Vol. 107, 2009, S. 1144.
- ↑ Doping in Rot. In: Bild der Wissenschaft, Heft 11, 2011, S. 37
- ↑ Coles LT et al.: Effect of beetroot juice on lowering blood pressure in free-living, disease-free adults: a randomized, placebo-controlled trial, Nutrition Journal, 12/17/2012
- ↑ Bodo Frahm: BGJ Agrarwirtschaft. 4. Auflage, Ulmer, Stuttgart 1980/1991, ISBN 3-8001-1049-0, S. 460
- ↑ Harry Pötschke: Gärtner Pötschkes Großes Gartenbuch. 8. Auflage, Holzbüttgen 1970, S. 103
- ↑ Winfried Titze: Frisches Gemüse aus dem Garten. Ulmer, Stuttgart 1987, ISBN 3-8001-6293-8, S. 76 f.
Literatur
- Udelgard Körber-Grohne: Nutzpflanzen in Deutschland. Niko-Verlag, Hamburg 2001?, ISBN 3-933203-40-6
Weblinks
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Rote Bete aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |