Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Ruthenen (Habsburgermonarchie)

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Sprachenkarte Österreich-Ungarns („Ruthenen“ hellgrün)[1]

Ruthenen war vom 18. Jahrhundert bis Anfang des 20. Jahrhunderts in der Habsburgermonarchie die gebräuchliche Bezeichnung für die Ostslawen des Reiches, die Ukrainer und – deren Untergruppen oder eng verwandte Völker – Russinen, Lemken, Bojken, Huzulen.

Die Bezeichnung stammt von Rutheni der latinisierten Form von Rus, Rusyn, Ruscia, Russia oder Ruzzia, den alten Eigenbezeichnungen der Ostslawen.[2] Zwischen Ukrainern und den anderen ostslawischen (Unter-)Ethnien wurde dabei nicht unterschieden. Ruthenen siedelten im Ostteil Galiziens, im Nordteil der Bukowina und in der ungarischen Karpatenukraine. Gleichzeitig waren die Begriffe „Ukrainer“ und „Kleinrussen“ in Verwendung. Wer sich als „Ukrainer“ bezeichnete, machte damit deutlich, dass er sich zu einem eigenen, von Russen und Polen verschiedenen Volk zugehörig fühlte. Die Bezeichnung „Ruthene“ ließ hingegen politische Schlussfolgerungen offen.[3]

Erst im Laufe des Ersten Weltkrieges machten sich einige Bestrebungen in der Verwaltung breit, die Bezeichnung Ruthenen und ruthenisch durch Ukrainer und ukrainisch zu ersetzen.[4]

Einzelnachweise

  1. Distribution of Races in Austria-Hungary. In: William R. Shepherd: Historical Atlas. New York 1911.
  2. Andreas Kappeler: Kleine Geschichte der Ukraine. Verlag Beck, München 2000, ISBN 3-406-45971-4, S. 21f; und Ricarda Vulpius: Nationalisierung der Religion. Russifizierungspolitik und ukrainische Nationsbildung 1860-1920. Verlag Harrassowitz, Wiesbaden 2005, ISBN 3-447-05275-9, S. 34.
  3. Klaus Bachmann: „Ein Herd der Feindschaft gegen Rußland“ – Galizien als Krisenherd in den Beziehungen der Donaumonarchie mit Rußland (1907–1914). Verlag für Geschichte u. Politik, Wien 2001, ISBN 3-7028-0374-2, S. 25
  4. Ernst Rutkowski: Die k.k. Ukrainische Legion 1914-1918. (=Österreichische militärhistorische Forschungen, Band 9/10), Holzhausen, Wien 2009, ISBN 978-3-85493-166-9, S. 13.

Literatur

  • Wolfdieter Bihl: Die Ruthenen. In: Adam Wandruszka, Walter Urbanitsch (Hrsg.): Die Habsburgermonarchie 1848–1918. Band 3: Die Völker des Reiches. 1. Teilband, Wien 1980, ISBN 3-7001-0217-8, S. 555–584.

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ruthenen (Habsburgermonarchie) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.