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Sabbatai ben Meir ha-Kohen
Sabbatai ben Meïr ha-Kohen (geb. 1621 in Amstibovo, Litauen (polnisch Mścibów, weißruss Mstibava (Мсьцібава) heute in Weißrussland); gest. 20. Februar 1662 in Holešov in Mähren - Jahrzeit: 1. Adar), oft mit dem Akronym SchaCh, nach seinem ersten Werk Sifte ha-Kohen, bezeichnet, war ein herausragender jüdischer Gelehrter, Talmudist und Dezisor.[1]
Leben
Sabbatai ha-Kohen entstammte einer litauischen Gelehrtenfamilie, sowohl sein Vater wie sein Großvater waren Rabbiner. Sabbatai wurde zunächst von seinem Vater unterrichtet, später studierte er an den Talmudschulen in Tykocin, Krakau und Lublin. Im Alter von 24 Jahren veröffentlichte er in Krakau sein bedeutendstes Werk, Sifte ha-Kohen ("Lippen des Priesters", Kommentar zum Schulchan Aruch), zeitgleich mit Ture Sahaw, dem Hauptwerk seines Widersachers David ben Samuel ha-Levi. Sabbatai kehrte nach Wilna zurück, heiratete die Tochter des vermögenden Samson Wolf, einem Enkel Moses Isserles, der ihn finanziell unterstützte.
Rav Schabbatai Kohen erlebte 1648/49 die Chmielnicki-Pogrome in Litauen und verfasste eine geschichtliche Abhandlung der Ereignisse sowie einige Bußgebete, die daran erinnerten.
1650 wurde er als Richter ins rabbinische Gericht von Moses Lima berufen.
1655, als die schwedischen Truppen im Zweiten Nordischen Krieg in Wilna einfielen, floh Sabbatai nach Lublin, kurz darauf nach Prag und weiter nach Mähren. Er wurde schließlich als Rabbiner nach Holešov berufen, wo er bis zu seinem Tod wirkte.[2]
Die dortige aus dem 16. Jahrhundert stammende, im 17. und 18. Jahrhundert ausgebaute Synagoge ist nach ihm benannt. Sie ist heute ein Museum. Sabbatais Grab auf dem jüdischen Friedhof von Holešov wird von Besuchern aus der ganzen Welt aufgesucht.[3]
Werke
Sabbatai verfasste mehrere halachische Schriften und beschäftigte sich auch mit der Kabbala. Seine Talmud-Kommentare sind noch heute wichtiger Bestandteil des Talmudstudiums. Sein bekanntestes Werk ist Sifte ha-Kohen. Dieser Kommentar des Schach zum Schulchan Aruch wurde schon zu seinen Lebzeiten von den großen polnischen und litauischen Autoritäten so geschätzt, dass er seither neben den Text des Schulchan Aruch gedruckt wird. Außerdem verfasste er, wie bereits angemerkt, eine Darstellung des Kosakenaufstands unter Chmielnicki.
Weblinks
- Literaturverzeichnis im Online-Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin
- Josef Meisl: Geschichte der Juden in Polen und Russland, 1921, Seite 314f.
Einzelnachweise
- ↑ David Bass: Shabetai ben Me’ir ha-Kohen Artikel in: The YIVO Encyclopedia of Jews in Eastern Europe, 2 Bände, Yale University Press, New Haven 2008 (englisch). Abgerufen: 22. September 2010
- ↑ Shlomo Eidelberg: Shabbetai ben Meir Ha-Kohen Artikel in: Encyclopaedia Judaica. Hrsg. Michael Berenbaum und Fred Skolnik. 2. Auflage, Band 18. Detroit: Macmillan Reference USA, 2007 S. 338-339. Gale Virtual Reference Library (englisch). Abgerufen: 22. September 2010
- ↑ Schach-Synagoge in Holešov
Andere Wikis
Personendaten | |
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NAME | Sabbatai ben Meir ha-Kohen |
ALTERNATIVNAMEN | Sabbatai ben Meïr ha-Kohen |
KURZBESCHREIBUNG | jüdischer Gelehrter |
GEBURTSDATUM | 1621 |
GEBURTSORT | Vilnius |
STERBEDATUM | 20. Februar 1662 |
STERBEORT | Holešov |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Sabbatai ben Meir ha-Kohen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Michael Kühntopf. Weitere Artikel, an denen dieser Autor maßgeblich beteiligt war: 2.657 Artikel (davon 1.533 in Jewiki angelegt und 1.124 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik. |