Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Tykocin
Tykocin | ||||
| ||||
Basisdaten | ||||
---|---|---|---|---|
Staat: | Polen | |||
Woiwodschaft: | Podlachien | |||
Landkreis: | Białystok | |||
Geographische Lage: | 53° 12′ N, 22° 46′ O53.20305555555622.770833333333Koordinaten: 53° 12′ 11″ N, 22° 46′ 15″ O | |||
Höhe: | 127 m n.p.m | |||
Einwohner: |
2009 | |||
Postleitzahl: | 16-080 | |||
Telefonvorwahl: | (+48) 85 | |||
Kfz-Kennzeichen: | BIA | |||
Wirtschaft und Verkehr | ||||
Nächster int. Flughafen: | Warschau | |||
Gemeinde | ||||
Gemeindeart: | Stadt- und Landgemeinde | |||
Gemeindegliederung: | 34 Schulzenämter | |||
Fläche: | 207,3 km² | |||
Einwohner: |
6409 | |||
Bevölkerungsdichte: | 31 Einw./km² | |||
Gemeindenummer (GUS): | 2002123 | |||
Verwaltung (Stand: 2007) | ||||
Bürgermeister: | Krzysztof Chlebowicz | |||
Adresse: | ul. Złota 2 16-080 Tykocin | |||
Webpräsenz: | www.tykocin.hg.pl |
Tykocin (jiddisch: Tiktin) ist eine polnische Stadt im Kreis Białystok der Woiwodschaft Podlachien und zugleich Sitz einer Stadt- und Landgemeinde. Es liegt etwa 20 Kilometer westlich von Białystok im Talkessel der Biebrza am Fluss Narew und besitzt einen der am besten erhaltenen historischen Stadtkerne Polens. Vor dem Zweiten Weltkrieg war Tykocin eines der wichtigsten Zentren des polnischen Judentums. Heute ist es ein touristisch beliebter Ort und erhielt unter anderen eine Auszeichnung als Europäisches Storchendorf.
Geschichte
Zwischen dem 11. und dem 14. Jahrhundert befand sich in der Nähe eine Burg der Herzöge von Masowien. Infolge des sich entwickelnden Handels zwischen Polen und dem Großfürstentum Litauen schuf man im 14. Jahrhundert neue, kürzere Handelswege. An einem von ihnen, am Narew-Übergang, entstand Tykocin. Herzog Janusz verlieh ihm 1425 die Stadtrechte nach Kulmer Recht. Nach einer vorübergehenden Zugehörigkeit zu Litauen wurde die Stadt 1656 dem Hetman Stefan Czarniecki als Dank für seine Siege gegen die Schweden geschenkt. 1705 gründete in Tykocin König August der Starke den Orden vom Weißen Adler, den ältesten und wichtigsten Orden Polens. Bei der Dritten Teilung Polens 1795 fiel Tykocin an Preußen, 1807 gehörte es zum Herzogtum Warschau und wurde 1815 Teil des russischen Kongresspolens. Im Zuge der sowjetischen Besetzung Ostpolens 1939 marschierte die Rote Armee in Tykocin ein, der nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion 1941 die deutsche Wehrmacht folgte, die eine Schreckensherrschaft ausübte, der die jüdische Bevölkerung beinahe komplett zum Opfer fiel. Infolge der Kriegsereignisse ging 1950 bis 1993 das Stadtrecht verloren. Von 1975 bis 1998 gehörte Tykocin zur Woiwodschaft Białystok.
Jüdische Geschichte
Das erste Mal nachgewiesen sind Juden in Tykocin bereits im Jahre 1522, als zehn Familien aus Grodno zur Förderung des Handels angesiedelt wurden. 1576 gewährte der König ein allgemeines Niederlassungsrecht, das 1633 bestätigt wurde. Im Jahre 1800 waren etwa 70 % der Stadtbevölkerung Juden, vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs immer noch etwa 50 %. Nach dem Einmarsch der Deutschen 1941 wurden im Wald nahe dem Ortsteil Łopuchowo die verbliebenen 1400 Juden ermordet.
Sehenswürdigkeiten
- Dreifaltigkeitskirche und Ensemble des ehemaligen Missionarsklosters (1742–1749)
- Barocker Marktplatz
- Große Synagoge von 1642, heute Museum für Jüdische Kultur
- Talmud-Haus, heute Museum und jüdisches Restaurant
- Kleiner Markt, ehemaliges Zentrum des Judenviertels
- Ehemaliges Spital aus dem Jahre 1755
- Ehemaliges Militärveteranenheim 1634–1638, das älteste Polens
- Komplex des zwischen 1771 und 1790 auf Initiative Jan Klemens Branickis erríchteten Bernhardinerklosters
- 2005 teilweise wieder aufgebaute Ruinen des Schlosses König Zygmunt Augusts
- Jüdischer Friedhof
- Denkmal für Stefan Czarniecki aus dem Jahre 1763, das wohl älteste weltliche Denkmal Polens
Gmina
Zu Tykocin gehören folgende 34 Schulzenämter: Bagienki, Broniszewo, Dobki, Hermany, Jeżewo Nowe, Jeżewo Stare, Kapice Lipniki, Kapice Stare, Kiślaki, Krosno, Leśniki, Lipniki, Łaziuki, Łazy Duże, Łopuchowo, Nieciece, Pajewo, Piaski, Popowlany, Radule, Rzędziany, Saniki, Sawino, Siekierki, Sierki, Słlomianka, Stelmachowo, Stelmachowo Kolonia, Szafranki, Tatary, Tykocin Kaczorowo, Tykocin Nowe Miasto, Tykocin Kolonia und Żuki.
Persönlichkeiten
- Jan Klemens Branicki (*1689), polnischer Feldherr
- Chaim Siemiatycki (*1908), jiddischer Dichter
Verweise
Weblinks
- Website der Stadt
- Bilder von Tykocin
- Jüdisches Leben in Tykocin vor 1939 mit Berichten von Holocaust-Überlebenden
- Seite zur Synagoge in Tykocin
Fußnoten
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2015. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (ZIP-Ordner mit XLS-Dateien; 7,82 MiB), abgerufen am 28. Mai 2016.
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2015. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (ZIP-Ordner mit XLS-Dateien; 7,82 MiB), abgerufen am 28. Mai 2016.
Čigoć (Kroatien) | Nagybajom (Ungarn) | Rühstädt (Deutschland) | Malpartida de Cáceres (Spanien) | Andrid (Rumänien) | Mala und Velika Polana (Slowenien) | Tykocin (Polen) | Marchegg (Österreich) | Belozem (Bulgarien) | Altreu (Schweiz) | Eskikaraağaç (Türkei) | Češinovo-Obleševo (Mazedonien) | Buzica (Slowakei) | Taraš (Serbien) | Poros (Griechenland)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Tykocin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |