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Salomon Michael David

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Salomon Michael David (geb. circa 1718/1724[1][2] in Hannover; gest. 20. März 1791 in Hannover)[3] war ein deutscher Bankier[4] und Mäzen.[1] Er war zuständig für „die Geld- und Wechselgeschäfte der welfischen Kriegskanzlei“ und zählte zu den reichsten und angesehensten Juden Europas.[3]

Leben

Familie

Die jüdische Familie David gilt als die von der insbesondere durch Moses Mendelssohn vertretene Haskala geprägte intellektuelle Elite in Hannover, die Anfang des 19. Jahrhunderts teilweise zum christlichen Glauben konvertierte. Salomon Michael David, selbst eher den Traditionen verhaftet, entstammte dieser Hofjuden-Familie David, auch Davids.[1]

  • Sein Großvater war der hannoversche Hof- und Kammeragent Michael David (* um 1680/85; † 1758),[1] Gründer einer jüdischen Freischule sowie eines Waisenhauses für Jungen.[5]
  • Sein Onkel war Meyer Michael David, der ebenfalls eine Freischule gründete.[5]
  • Er war der Sohn von Abraham Yechiel Michael Halevi (* 1687 in Braunschweig; † 1759 in Hannover) und der Hindchen Düsseldorf († 11. März 1729)[6]
  • Sein Bruder war Meyer Michael David (* um 1704/10; † 1799), Vater von Elias Meyer Michael David (* um 1751/61, konvertiert und getauft 1801),[1] und Gründer einer Freischule sowie eines Waisenhauses für Jungen[5]

Er heiratete

  • in erster Ehe Blümchen Minden (* Kopenhagen; † 1759),[6]
  • in zweiter Ehe Susanna Schonsche Cleve Gumperz (englische Schreibweise) (* Amsterdam),[6] das „Schönchen“, Tochter von Marcus Gomperz, des Vorstehers der Juden von Amsterdam[3]

Zu seinen zahlreichen Kindern zählten unter anderem

Darüber hinaus war er „mit den einflussreichsten Hoffaktorfamilien Preußens verwandtschaftlich verbunden.“[3]

Werdegang

Salomon Michael David war Kriegsagent der Welfen. Er war zuständig für „die Geld- und Wechselgeschäfte der welfischen Kriegskanzlei“ und zählte zu den reichsten und angesehendsten Juden Europas.[3]

Nachdem David seit längerem geschäftliche Kontakte zu dem Vater von Abraham Isaak in Kopenhagen unterhielt (der mit Sprintze aus Hannover verheiratet war), heiratete Abraham Issak die Tochter Davids, Goldchen. Sie erhielt eine Mitgift von 6.000 Reichstalern und sollte nach dem Tode Salomon Michael Davids noch einmal 10.000 Reichstaler erhalten.[3]

Der Schutzjude David war Begründer des späteren Bankhauses Salomon Michael David & Söhne in Hannover,[7]

Am Ende seines Lebens tätigte Salomon David eine „fromme Stiftung“, jedoch nicht so fortschrittlich wie zuvor sein Vater, sondern nun eher wieder traditionell: Von seiner Stiftung sollten zwei Gelehrte bezahlt werden als Lehrer für arme Mädchen und zukünftige Bräute, jedoch mit der Auflage, daß jeweils zwei Knaben gleichzeitig unentgeltlich unterrichtet werden mußten.[1]

Später mußte das Bankhauses Salomon Michael David & Söhne Konkurs anmelden.[8]

Salomon Michael David wurde seinerzeit außerhalb der Stadtbefestigung Hannovers bestattet auf dem Alten Jüdischen Friedhof an der Oberstraße.[9]

Siehe auch

Literatur

  • Willi Feld: Abraham Isaak und die Seinen, in: Die Juden in der Geschichte der ehemaligen Stadt Burgsteinfurt, Teil 2, Lebensbilder, in der Reihe Geschichte und Leben der Juden in Westfalen, Bd. 7, 2004, ISBN 3-8258-7435-4; S. 88–139; hier: S. 91, 93, 282; online über Google-Bücher
  • Thomas Bardelle: Der Konkurs des jüdischen Bankhauses Salomon Michael David & Söhne, in: Hannoversche Geschichtsblätter, Hannover, Hahnsche Buchhandlung, 2000, ISBN 978-3-7752-5954-5[10]
  • Arno Herzig (Hrsg.): Judentum und Aufklärung. Jüdisches Selbstverständnis in der bürgerlichen Öffentlichkeit, Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht, 2002, ISBN 3-525-36262-5; hier: S. 44 u.ö.; online über Google-Bücher

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Arno Herzig (Hrsg.): Judentum und Aufklärung ... (siehe Literatur)
  2. Anmerkung: Nach Herzig sind nicht alle familiären Geburtsdaten „bekannt, lassen sich jedoch anhand einiger Daten zu den [... Verwandten] erschließen“, vergleiche Mendel Zuckermann (Hrsg.): Dokumente zur Geschichte der Juden in Hannover, Hannover 1908, S. 44, Familientafel XIV; Selig Gronemann: Genealogische Studien über die alten jüdischen Familien Hannovers, Berlin: Louis Lamm, 1913 (Listung in Hebräisch von 459 Grabinschriften vollständig (ohne Übersetzung) und 267 Inschriften mit Namen und Todestag), S. 91f.
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 Willi Feld:Abraham Isaak und die Seinen (siehe Literatur)
  4. 4,0 4,1 Hugo Thielen: HARRYS, Johann Georg Carl, in: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 151f.; online über Google-Bücher
  5. 5,0 5,1 5,2 Markus Köster (Gesamtleitung): Die Initiatoren eines modernen Unterrichtes (siehe Weblinks)
  6. 6,0 6,1 6,2 Family Page ... (siehe Weblinks)
  7. Michael Weingarten: Baron Friedrich Otto von Münchhausen / 5 % Schuldv. 1762-1765 (3 Stücke), gewerbliches Angebot einer Schuldverschreibung mit Angaben zum Bankhaus auf der Seite fhw-online.de, zuletzt abgerufen am 15. Januar 2013
  8. Thomas Bardelle: Der Konkurs ... (siehe Literatur)
  9. Selig Gronemann: Genealogische Studien über die alten jüdischen Familien Hannovers, ... S. 91f.
  10. Nachweis
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Salomon Michael David aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.