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Sankt Elisabeth (Kassel)
Sankt Elisabeth ist eine römisch-katholische Kirche in Kassel, die zum Bistum Fulda gehört. Das Kirchengebäude steht am Kasseler Friedrichsplatz.
Geschichte
Die heutige Kirche Sankt Elisabeth in Kassel wurde in den Jahren 1959/60 nach den Plänen des Münchener Architekten Armin Dietrich erbaut. Das Bauwerk ersetzte die 1770–1777 von Simon Louis du Ry erbaute Elisabethkirche, die im Zweiten Weltkrieg zerstört und nach dem Krieg abgerissen wurde. Beim Wiederaufbau Kassels wurde an deren Platz das Staatstheater errichtet, so dass der Kirchenneubau auf die andere Seite des Friedrichplatzes ziehen musste. Die Kirche wurde am 19. und 20. November 1960 vom damaligen Fuldaer Bischof Adolf Bolte geweiht.
Sankt Elisabeth gehört zum Pastoralverbund Kassel-Mitte. Die ehemalige Pfarrgemeinde fusionierte zum 1. Januar 2016 in die große Innenstadtgemeinde St. Elisabeth.
Ausstattung
In der Stirnwand des Gebäudes prägen drei Darstellungen nach Art von Bergkristallen die Fassade nach außen, im Innenraum wird das Motiv im Bronzetabernakel aufgenommen.
Das Kreuz über dem Altartisch und die dreizehn Relieftafeln vom Kreuzweg Jesu an den Betonsäulen der Kirche wurden von Alfred Schöpffe geschaffen.
Aus der Innenausstattung des Vorgängerbaus wurden fünf Bilder des Kasseler Hofmalers Johann Heinrich Tischbein d. Ä. aus dessen Passions- und Himmelfahrtszyklus übernommen, die weiteren Zyklusbilder befinden sich im Dommuseum Fulda. Die hohlen tönernen Kreuze stammen von dem documenta-Künstler Thomas Virnich, der diese 2002 für die Ausstellung „Mensch-Himmelwärts“ aus Anlass des Jubiläums „225 Jahre Sankt Elisabeth“ geschaffen hatte: Holzkreuze wurden in Ton gedrückt und dann der Ton gebrannt, das Holz verbrannte, der Abdruck blieb.
Der Kirchenraum wird auch für Ausstellungen genutzt.
Auf dem Treppenpodest zur Empore steht der Sarg des hessischen Landgrafen Friedrich II., der 1749 zum katholischen Glauben konvertiert war. Er wurde 1785 im Vorgängerbau beigesetzt und später umgebettet.
Orgel
Die erste Orgel aus dem Jahr 1965 stammte aus der Werkstatt der Orgelbauerfamilie des Balthasar Conrad Euler. Das heutige Instrument wurde 1964 durch die Orgelbauwerkstatt Werner Bosch (Kassel) für die Martinskirche erbaut. Helmut Bornefeld entwarf die Disposition und die Mensuren. Die Orgel verfügt über 57 klingende Register, die auf drei Manuale und Pedal verteilt sind. Im Jahr 2015 erfolgte die Umsetzung in die Sankt-Elisabeth-Kirche und die Ausstattung mit einer neuen Setzeranlage unter Beibehaltung des originalen Registertableaus mit den Schaltern für die freien Kombinationen.[1]
Die Bosch-Bornefeld-Orgel hat folgende Disposition:[2]
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- Koppeln: I/II, III/II, III/I, I/P, II/P, III/P
- Nebenregister: Zimbelstern
- Spielhilfen: 6 freie Kombinationen, Tutti, Zungenabsteller, Setzeranlage, Plenozüge für jedes einzelne Manualwerk
- Anmerkungen:
dOCUMENTA (13)
Im Vorfeld der dOCUMENTA (13) im Jahr 2012 kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen der künstlerischen Leiterin Carolyn Christov-Bakargiev und dem Bistum Fulda. Zeitgleich zur documenta organisierte die Kirche eine Ausstellung von Werken des Bildhauers Stephan Balkenhol in Sankt Elisabeth, wobei eine zwei Meter hohe Plastik einer männlichen Person auf einer vergoldeten Kugel im Kirchturm aufgestellt wurde.
documenta-Geschäftsführer Bernd Leifeld erklärte, die Figur störe erheblich, da sie an so prominenter Stelle, direkt gegenüber dem Fridericianum, den Friedrichsplatz beherrsche. Christov-Bakargiev fühle sich von dem Werk „bedroht“, das nichts mit der dOCUMENTA (13) zu tun hat, in der die Darstellung des menschlichen Körpers gerade keine besondere Rolle spielen soll.[3] Eine von Christov-Bakargiev vorgeschlagene Verschiebung der Ausstellung auf einen Zeitpunkt nach Ende der dOCUMENTA (13) lehnte Balkenhol ab.[4]
Einzelnachweise
- ↑ Der große Orgel-Tausch (Memento vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive), gesehen 28. April 2014.
- ↑ Näheres zur Bosch-Orgel, gesehen 22. Mai 2015.
- ↑ Timo Lindemann: documenta-Leiterin fühlt sich „bedroht“ (Memento vom 19. Juni 2012 im Internet Archive) In: art – Das Kunstmagazin, 9. Mai 2012.
- ↑ Adrienne Braun: Einhandsegler gegen Tanker (Memento vom 6. Juli 2012 im Internet Archive) In: art – Das Kunstmagazin, 1. Juni 2012.
Weblinks
- Homepage der Pfarrgemeinde Sankt Elisabeth Kassel
- Sankt Elisabeth auf der Website der Katholischen Kirche Kassel
- Festschrift zum 50-jährigen Bestehens der Nachkriegskirche
- Sankt Elisabeth im Kassel-Lexikon der HNA
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Sankt Elisabeth (Kassel) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |