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Scheunensynagoge Bechhofen
Die sogenannte Scheunensynagoge in Bechhofen, einem Markt im mittelfränkischen Landkreis Ansbach in Bayern, wurde um 1685 erbaut. Die ehemalige Synagoge befand sich am Synagogenplatz.
Beschreibung
Über dem holzvertäfelten Betsaal erhob sich ein Tonnengewölbe von sieben Metern Höhe auf einer Grundfläche von rund acht auf neun Metern. An den Hauptraum schloss sich der Andachtsraum für die weiblichen Gemeindemitglieder an, der durch ein rautenförmiges Gitter abgetrennt war. Darüber befanden sich Wohnräume.
Im Jahr 1732 wurde die Synagoge durch den aus Galizien stammenden Maler Eliezer Sussmann prächtig ausgemalt Bei den Malereien handelte es sich um Abbildungen des Jerusalemer Tempels und um Abschriften hebräischer Gesetzestexte. In der Synagoge wurden zahlreiche wertvolle Kultgegenstände aufbewahrt, u.a. eine sehr alte Torarolle aus der 1681 aufgelösten jüdischen Gemeinde Herrieden, mehrere alte Torawimpel und das Memorbuch der jüdischen Gemeinde von 1729.
Zeit des Nationalsozialismus
Bereits im November 1936 kam es zu einer ersten Schändung, als die Synagoge und mehrere jüdische Wohnhäuser mit roter Farbe beschmiert wurden. Obwohl die Synagoge unter Denkmalschutz stand, wurde sie beim Novemberpogrom am 9. November 1938 mit ihren kostbaren Ritualien niedergebrannt. Die Ruine wurde wenig später beseitigt. Das Synagogengrundstück kam in den Besitz der Gemeinde Bechhofen.
Gedenken
In den 1980er Jahren erfolgte die Anlage einer Gedenkstätte auf dem Grundstück. In der Mitte wurde ein Gedenkstein mit Inschriftentafel aufgestellt.
Literatur
- Klaus-Dieter Alicke: Lexikon der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum. 3 Bände. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, ISBN 978-3-579-08035-2. (Online-Version)
Weblinks
- Synagoge in Bechhofen bei Alemannia Judaica (mit vielen Fotos)
- Scheunensynagoge Bechhofen beim Nürnberger Institut für NS-Forschung und jüdische Geschichte des 20. Jahrhunderts e.V.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Scheunensynagoge Bechhofen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |