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Schwebstoffe

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Schwebstoffe oder suspendierte Stoffe sind in Wasser, Luft (oder einem anderen Umgebungsmedium) enthaltene mineralische oder organische Feststoffe, die nicht in Lösung gehen und wegen ihrer geringen Größe und damit geringen Gewichts (vor allem bei einer ähnlichen Dichte wie des Umgebungsmediums) in der Schwebe gehalten oder schon durch geringe Bewegungen des Mediums wieder verteilt werden. Im Gegensatz dazu spricht man bei auf der Gewässersohle oder an der Oberfläche transportierten Stoffen von Geschiebe beziehungsweise von Schwimmstoffen.

Grundlegende Eigenschaften

Typische Gruppen von Schwebstoffen sind:

Entfernung

Die Entfernung von Schwebstoffen erfolgt durch Absetzbecken (Sedimentation), chemische Fällung, Flotation, Filterung. Bei höherem Entfernungsgrad werden zum Beispiel HEPA-Filter für Flüssigkeiten verwendet.

Messung

Der Gehalt an Schwebstoffen kann direkt durch die Probenentnahme, Abscheidung (z. B. elektrostatisch oder durch Filtration) und Rückstandsmessung erfolgen.[1] Ebenfalls möglich sind indirekte Verfahren durch Messung der Trübung des Umgebungsmediums (optisch durch Streulicht- oder Durchlichtmessung). Auch indirekte akustische Messverfahren sind in Entwicklung.[2]

Schwebstoffe in der Hydrologie

Eindrucksvolles Beispiel für große Mengen von Schwebstoffen sind Ströme wie Amazonas, Nil oder Mekong oder die einstigen Zuflüsse zum Jezero-Kratersee auf dem Mars. Die Schwebstoffe ergeben je nach Zusammensetzung auch eine für den Fluss typische Farbe. Aus den angeschwemmten und abgelagerten – oft sehr fruchtbaren – Schwebstoffen (Sedimentation) kann sich im Lauf der Jahrtausende ein Delta entwickeln, da sich die Schwebstoffe in Abhängigkeit von der Fließgeschwindigkeit, ihrer Korngröße und Dichte ablagern. Bei hohen Fließgeschwindigkeiten kann jedoch auch eine Erosion der Sedimente und damit eine Weiterverteilung der Schwebstoffe erfolgen. Wichtig sind dabei die Begriffe der Schwebstoffkonzentration oder auch Schwebstoffbelastung (Trockengewicht pro Volumen), Schwebstoffführung (Masse pro Zeitspanne) und Schwebstofffracht (Masse pro fester Zeitspanne).[3] Generell sind Schwebstoffe in aquatischen Ökosystemen gemeinsam mit dem Wasser und dem Sediment ein wichtiger Teil des Ökosystems.[4] Schwebstoffe in Flüssen entstehen hauptsächlich durch Erosion, Verwitterung und Zersetzung von Gestein und Bewuchs von Schleim bildenden Mikroorganismen. Im Allgemeinen liegt der Grenzkorndurchmesser von Schwebstoffen in Abhängigkeit von den Bedingungen bei 0,2 bis 0,7 mm.[2]

Einzelnachweise

  1. Paul Profos, Tilo Pfeifer; Handbuch der industriellen Messtechnik; ISBN 978-3486225921.
  2. 2,0 2,1 Wassernet: Schwebstoffe im Fließgewässer - Leitfaden zur Erfassung des Schwebstofftransportes.
  3. Daniel Vischer, Andreas Huber; Wasserbau: Hydrologische Grundlagen, Elemente des Wasserbaus, S. 56; ISBN 978-3540437130.
  4. Umweltprobenbank des Bundes: Schwebstoffe.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Schwebstoffe aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.