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Schwelle (Geomorphologie)

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Schwellen (auch Rücken genannt) im Sinne der Geomorphologie sind Erhebungen der Erdoberfläche. Sie können über oder unter dem Meeresspiegel verlaufen; sie erheben sich also auf dem Festland, auf Inseln oder im Weltmeer.

Schwellen auf dem Land

Schwellen, die auf dem Land bzw. auf den Kontinenten liegen, sind oft weit ausgedehnte Landschaften, die sich teils zu mächtigen Gebirgen aufgefaltet haben bzw. weiterhin auffalten. Dabei können mächtige Kontinentalplatten aneinander stoßen, so dass durch die dabei auftretenden tektonischen Kräfte die Schwellen entstehen; begleitet wird dies vielerorts von Vulkanismus (siehe als Beispiel hierzu etwa Zentralafrikanische Schwelle). An ihren Rändern fallen diese oberirdischen Schwellen teils in die den Kontinentalschelfen vorgelagerten Meere ab, oder sie grenzen an oberirdische Depressionen, Becken und/oder (Fluss)-Niederungen; teils gehen sie aber auch in Hochländer oder Gebirge über.

Beispielsweise gibt es diese auf dem Land liegenden Schwellen (alphabetisch sortiert):

Afrika

Die fünf großen afrikanischen Schwellen:

Weitere afrikanische Schwellen:

Asien

Beispiele für Schwellen in Asien

Schwellen bzw. Rücken im Meer

Karte der weltweiten Seebecken

Wie obig bereits erwähnt, werden unterhalb der Meeresoberfläche liegende Schwellen in den verschiedensten Nachschlagewerken, in den Wissenschaften und im allgemeinen Sprachgebrauch – nicht nur wenn sie sehr hoch aufragen – mit dem Begriff Rücken belegt; insbesondere gilt dies für die jeweiligen Hauptrücken der einzelnen Ozeane, die mittelozeanischen Rücken. Auf der Erde umfassen diese Schwellen und Rücken insgesamt rund 70.000 km Länge. Untermeerische Schwellen bzw. Rücken sind meist lang gezogene Gebirgszüge. Ihre Bildung dauert vielerorts auf der Erde meist noch an.

Im Gegensatz zu den auf dem Land liegenden Gebirgen ist der vorherrschende Bildungsvorgang nicht der Zusammenstoß von Kontinentalplatten, sondern die Entstehung neuer Ozeankruste an Riftzonen. In den Scheitelregionen der mittelozeanischen Rücken bilden sich oftmals Gräben, aus denen vielerorts Magma empor steigt, das als Lava in das Meereswasser einquillt. Teilweise ragen die sich teils bis zu 3.000 m über den Meeresboden erhebenden Rücken so hoch auf, dass ihre Gipfel über die Meeresoberfläche hinaus ragen. Ein gutes Beispiel hierfür ist Island, wo die Nordatlantische Schwelle (aus Richtung Süden betrachtet) erst über die Erdoberfläche der Insel ansteigt und dann als Gebirgskamm quer durch Island verläuft, um danach wieder in den Tiefen des Europäischen Nordmeeres zu versinken.

Nicht ganz so weit verbreitet sind untermeerische Kollisionszonen, an denen nur ozeanische Platten oder ozeanische und Kontinentalplatten aufeinanderstoßen. Die vor den hier entstehenden Subduktionszonen entstehenden Schwellen steigen infolge von vulkanischen Vorgängen in der Regel geologisch rasch über den Meeresspiegel auf.

Beispiele für im Ozean und seinen Rand- bzw. Nebenmeeren liegende Schwellen bzw. Rücken (alphabetisch sortiert):

Arktischer Ozean

Schwellen bzw. Rücken im Nordpolarmeer (Arktischer Ozean) sind:

Atlantischer Ozean

Schwellen bzw. Rücken im Atlantik sind:

Indischer Ozean

Schwellen bzw. Rücken im Indik sind:

  • Atlantisch-Indischer Rücken (siehe obig unter Atlantik)
  • Bengalische Schwelle (zwischen dem Golf von Bengalen im Norden, dem Keelingbecken im Osten, dem Nordwestaustralischen Becken im Südosten, dem K XVIII-Rücken im Süden und dem Zentralindischen Becken im Westen)
  • Carlsbergrücken (siehe Nordwestindischer Rücken)
  • Crozetschwelle (mit Crozet und Prinz-Edward-Inseln; zwischen dem Madagaskarbecken im Norden, dem Südwestindischen Becken im Nordosten, dem Atlantisch-Indischen-Südpolarbecken im Süden, der Nahtstelle der beiden eben genannten Becken im Osten, dem Agulhasbecken im Westen und dem Natalbecken im Nordwesten)
  • Kapschwelle (siehe obig unter Atlantik)
  • Kerguelen-Gaußberg-Rücken (auf diesem liegen im Nordwesten die Kerguelen und etwa in seinem Zentrum die Heard-Insel; zwischen dem Zentralindischen Rücken im Norden, dem Südindischen Rücken im Osten, dem Indischen-Südpolarbecken im Südosten, der Antarktis im Süden, dem Atlantisch-Indischen-Südpolarbecken im Westen, dem Südwestindischen Becken im Nordwesten und der Nahtstelle der beiden zuletzt genannten Becken im Westen)
  • K XVIII-Rücken (zwischen dem Nordwestaustralischen Becken im Norden und Nordosten, dem Südostindischen Becken im Südosten und Süden, der Nahtstelle der beiden eben genannten Becken im Osten, dem Zentralindischen Rücken im Westen und dem Zentralindischen Becken im Nordwesten)
  • Macquarieschwelle (zwischen dem Sudaustralischen Becken im Nordwesten und Norden, der Tasmanschwelle im Osten, der Antarktis im Südosten, dem Indischen Südpolarbecken im Süden und Südwesten und dem Südindischen Rücken im Westen)
  • Maskarenenrücken (mit den Maskarenen und dem Nordost-Ende der Seychellen; zwischen dem Somalibecken im Norden, dem Zentralindischen Rücken im Osten, dem Madagaskarbecken im Süden und dem Maskarenenbecken im Westen)
  • Nordwestindischer Rücken (auch Carlsbergrücken genannt; zwischen Sokotra im Nordwesten, dem Arabischen Becken im Nordosten und Osten, der Zentralindischen Schwelle im Süden und dem Somalibecken im Westen)
  • Südindischer Rücken (zwischen dem Südostindischen Becken im Norden, dem Südaustralischen Becken im Nordosten, der Macquarieschwelle im Osten, dem Indischen Südpolarbecken im Südosten und Süden, dem Kerguelen-Gaußberg-Rücken im Südwesten und dem Zentralindischen Rücken im Nordwesten)
  • Tasmanschwelle (Trennglied von Indik und Pazifik; zwischen Tasmanien im Norden, dem Ostaustralischen Becken im Nordosten, der Antarktis im Süden, der Macquarieschwelle Südwesten und Westen und dem Südaustralischen Becken im Nordwesten)
  • Tschagosrücken (mit Lakshadweep, Malediven und Tschagos; zwischen der Westküste von Indien im Nordosten, dem Zentralindischen Becken im Osten, dem Zentralindischen Rücken im Süden und dem Arabischen Becken im Westen)
  • Zentralindischer Rücken (mit Nouvelle Amsterdam und der Sankt-Paul-Insel; zwischen Tschagos an der Nahtstelle vom Nordwestindischen Rücken und dem Tschagosrücken im Norden, dem Zentralindischen Becken im Osten, dem Südindischen Rücken im Südosten, dem Kerguelen-Gaußberg-Rücken im Süden, dem Südwestindischen Becken im Südwesten, dem Madagskarbecken und dem Maskarenenrücken mit den Maskarenen im Westen und dem Somalibecken im Nordwesten)

Mittelmeer

Pazifischer Ozean

Schwellen bzw. Rücken im Pazifik sind:

  • Fanningrücken (mit Palmyra, Fanning und der Kiritimati; zwischen dem Nordpazifischen Becken im Norden, Westen und Südwesten und dem Zentralpazifischen Becken im Osten, Südosten und Süden)
  • Fidschirücken (mit Fidschi; zwischen Fidschi im Norden, dem Kermadec-Tonga-Rücken im Osten und Süden, dem Fidschibecken im Südwesten und Westen)
  • Galapagosschwelle (mit den Galapagos-Inseln; zwischen dem Zentralpazifischen Becken im Nordwesten und Westen, Panama im Nordosten, dem Nordwesten von Südamerika im Osten, dem Perubecken im Süden und dem Ostpazifischen Rücken im Südwesten)
  • Hawaiirücken (mit Hawaii und Midway; innerhalb des Nordpazifischen Beckens und südöstlich des Nordwestpazifischen Rückens)
  • Imperatorrücken (siehe Nordwestpazifischer Rücken)
  • Hunterschwelle (teilt das Fidschibecken in Nord- und Süd-Fidschibecken; zwischen Neukaledonien im Westen und Fidschi im Osten)
  • Juan-Fernández-Rücken (mit Juan-Fernández-Inseln und San Felix; zwischen dem Chilebecken im Norden, dem bis 8.064 m tiefen 'Atacamagraben vor der Küste von Südamerika im Osten, dem Ostausläufer der Osterschwelle im Süden und dem Perubecken im Westen und Nordwesten)
  • Juan-de-Fuca-Rücken westlich von Vancouver Island.
  • Kermadec-Tonga-Rücken (mit Kermadec und Tonga; zwischen den äußersten Südwest-Ausläufern des Nordpazifischen Beckens im Norden, dem Südpazifischen Becken hinter dem bis 10.047 m tiefen Kermadecgraben und dem bis 10.882 m tiefen Tongagraben im Osten, der Nordinsel von Neuseeland im Süden, dem Fidschibecken im Südwesten und dem Fidschirücken im Westen)
  • Marcus-Necker-Rücken (mit der Marcus- und Wakeinsel; zwischen dem Nordpazifischen Becken im Norden und Osten, dem Marianenbecken im Süden und dem Marianengraben im Westen)
  • Nazcaschwelle (auch Westchilenischer Rücken genannt; mit den Desventuradas-Inseln; zwischen dem Perubecken im Westen und Nordwesten, dem Perugraben im Norden und dem Chilebecken im Osten und Süden)
  • Neuguineaschwelle (dieser ist südlich vor Kopf Neuguinea vorgelagert; sie zerteilt das Karolinenbecken in zwei ungleich große Teile; zwischen den Karolinen im Norden und Neuguinea im Süden)
  • Neuhebridenrücken (mit Vanuatu und den Santa-Cruz-Inseln; zwischen den Südwest-Ausläufern des Nordpazifischen Beckens im Norden, dem Fidschibecken im Osten, dem Neuhebridenbecken im Süden und Südwesten und den Salomon-Inseln im Nordwesten)
  • Neukaledonische Schwelle (mit der Norfolkinsel; zwischen Neukaledonien im Norden, dem Fidschibecken im Osten, der Nordinsel von Neuseeland im Südosten und der parallel verlaufenden Neuseelandschwelle im Westen; der Südteil dieser Schwelle, der zwischen der Norfolkinsel und der Nordinsel von Neuseeland liegt heißt Norfolkschwelle)
  • Neuseelandschwelle (zwischen dem Korallenbecken im Nordwesten, der parallel verlaufenden Neukaledonische Schwelle im Osten, der Südinsel von Neuseeland im Südosten und dem Ostaustralischen Becken im Südwesten und Westen)
  • Nordwestpazifischer Rücken (auch Imperatorrücken genannt; zwischen den Aleuten hinter dem bis 7.678 m tiefen Aleutengraben im Norden, dem Nordpazifischen Becken im Osten, dem Hawaiirücken im Südosten, dem Marcus-Necker-Rücken im Süden und dem Nordwestpazifischen Becken im Westen)
  • Norfolkschwelle (der Südteil der Neukaledonischen Schwelle - siehe dort)
  • Ostpazifische Längsschwelle (siehe Ostpazifischer Rücken)
  • Ostpazifischer Rücken (auch Ostpazifische Längsschwelle genannt; zwischen der Galapagosschwelle im Nordosten, dem Perubecken im Osten, der Osterschwelle im Südosten, dem Südpazifischen Becken im Westen und dem Zentralpazifischen Becken im Nordwesten)
  • Süd-Honshu-Rücken (mit Izu-Inseln; zwischen der japanischen Insel Honshū im Norden, dem Nordwestpazifischen Becken hinter dem bis 10.554 m tiefen Japangraben im Osten und dem Philippinenbecken Süden, Südwesten und Westen)
  • Südpazifische Querschwelle (siehe Südpazifischer Rücken)
  • Pazifisch-Antarktischer Rücken (auch Südpazifische Querschwelle; zwischen dem Südpazifischen Becken im Nordwesten und Norden, dem Ostpazifischen Rücken im Nordosten, dem Pazifisches Südpolarbecken im Südosten und Süden und der Antarktis im Südwesten)
  • Tasmanschwelle (siehe obig unter Indik)
  • Westchilenischer Rücken (siehe Nazcaschwelle)

Südlicher Ozean

Im Südlichen Ozean, also im Südpolarmeer bzw. jenseits des 60. südlichen Breitengrads liegen jeweils die Ausläufer dieser Schwellen und Rücken, die in Richtung Norden in den Atlantik, Indik bzw. Pazifik übergehen:

  • Kerguelen-Gaußberg-Rücken (Südostausläufer; siehe obig unter Indischer Ozean)
  • Südpazifischer Rücken (Südwestteil; siehe obig unter Pazifischer Ozean)

Siehe auch

Quellen

  1. Haack Atlas Weltmeer. VEB Hermann Haack Geographisch-Kartographische Anstalt Gotha 1989, S. 10
  2. Alfred-Wegener-Institut zur Amore-Expedition
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