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Selcuk Cara

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Selcuk Cara (* 29. Mai 1969 in Langen, Hessen[1]) ist ein türkischstämmiger, deutscher Opern- und Konzertsänger der Stimmlage Bass, sowie Autorenfilmer und Schriftsteller.

Leben

Wirken als Sänger

Der türkischstämmige Bass Selcuk Cara sammelte erste Erfahrungen im Jugendchor des Hessischen Rundfunks in Frankfurt am Main. Er studierte zunächst Philosophie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main, unter anderem bei Jürgen Habermas.

1992 begann er ein Gesangsstudium bei Antonis Papakonstantinou an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main.[2] 1994 wechselte er in die Gesangsklasse von Eike Wilm Schulte, der ihn bis zum Ende seiner Ausbildung und darüber hinaus begleitete. Während seines Studiums besuchte er zwei Jahre die Liedklasse von Charles Spencer und nahm 2006 im Rahmen des 6. Internationalen Meisterkurses „Neue Stimmen“ an Meisterkursen unter anderem bei Francisco Araiza, Siegfried Jerusalem, Katia Ricciarelli und Ute Trekel-Burckhardt teil.[3] Er erarbeitet regelmäßig das Deutsche Fach mit Richard Trimborn.

Nach Festengagements am Staatstheater Oldenburg, der Oper Köln[4] und der Oper Bonn[5] ist Selcuk Cara seit 2006 als freischaffender Opern- und Konzertsänger tätig.[6] Er gastiert im In- und Ausland, so unter anderem in der Berliner Philharmonie, der Komischen Oper Berlin, der Oper Köln, der Kölner Philharmonie, der Oper Bonn, beim Beethovenfest in Bonn, in der Alten Oper in Frankfurt, im Teatro lirico di Cagliari,[7] im Teatro Comunale di Bologna,[8] im Festspielhaus Bregenz,[9] den Wiener Festwochen und im Theater an der Wien.[10] Als Schauspieler und Opernsänger arbeitete er mit den Regisseuren Werner Schroeter, Frank Castorf, Katharina Thalbach, Stefan Ruzowitzky, Vincenzo Cerami, Roberto Andò, Michael Hampe[11] und Günter Krämer zusammen, sowie mit den Dirigenten Markus Stenz, Bertrand de Billy,[10] Johannes Wildner[12] und Eivind Gullberg Jensen.

Im Wagnerjahr 2013 sang Selcuk Cara die Rolle des Hagen in einer konzertant aufgeführten Kurzfassung von Richard Wagners Götterdämmerung mit der NDR Radiophilharmonie, die im Radio ausgestrahlt wurde.[13]

2014 sang er beim Beethovenfest in Bonn die Bass-Bariton-Partie in der Ode an die Freude.[14]

Wirken als Filmemacher

Auf Anraten von Werner Schroeter begann Selcuk Cara 2009 ein Regiestudium an der Ruhrakademie in Schwerte und absolvierte von 2012 bis 2015 an der FH Dortmund den Masterstudiengang Szenografie und Kommunikation mit Schwerpunkt Film.[15] Meisterkurse, Vorlesungen und Seminare unter anderem bei Christopher Doyle, Vilmos Zsigmond, Gus Van Sant, Mike Figgis, Dennis Hopper und Vittorio Storaro flankierten seine Ausbildung.

Bereits mit seinem zweiten Kurzfilm Hymnen an die Nacht nach der ersten Hymne des gleichnamigen Gedichtzyklus von Novalis nahm er an neun internationalen Filmselektionen teil.[16][17] Mit seinem dritten Kurzfilm Wiegenlied kam er in die offizielle Selektion des Plus Camerimage und in die offizielle Selektion des Delhi International Film Festivals.

Mit dem Kurzfilm Mein letztes Konzert gelang ihm sein bisher größter Erfolg. Selcuk Cara wurde in die offizielle Selektion des größten und wichtigsten nordamerikanischen Filmfestivals mit FIAPF-Akkreditierung, dem Montreal World Film Festival, in der Kategorie „Student Film Festival“ gewählt.[18] Mein letztes Konzert kam in den Kategorien „Best Film“ und „Best Director“ in die offiziellen Selektionen des London Film Festivals und des Rhode Island International Film Festivals (RIIFF). Zudem kam der Film in die offizielle Selektion des Hauptbewerbes der Filmfestivals Plus Camerimage und in die Selektion des Michael-Ballhaus-Nachwuchspreises „First Steps“.[19] Am 10. August 2014 gewann Mein letztes Konzert auf dem Rhode Island International Film Festival den „Grand Prize“ für die beste Bildgestaltung.[20][21] Wenige Tage darauf erhielt Mein letztes Konzert von der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) das Prädikat „besonders wertvoll“[22] und wurde im Januar 2015 zum Kurzspielfilm des Monats August gewählt. Außerdem wurde der Film im Januar 2015 im Rahmen des 36. Filmfestival Max Ophüls Preis gezeigt[23] und gewann den Alaska International Film Award (AIFA) - Best Family Film 2015, USA.

Selcuk Cara ist Mitglied des Bundesverbandes der Film- und Fernsehregisseure in Deutschland e. V. (BVR).[24]

Wirken als Schriftsteller

Selcuk Cara schrieb unter dem Namen Selcuk Zvi Cara ein Theaterstück mit dem Titel Das Bootcamp.[25] Er verfasste außerdem einen Beitrag für die soziologische Broschüre Ambivalenzerfahrungen.[26] Sein am 14. März 2016 erschienener autobiographischer Roman, Türke, aber trotzdem intelligent, kam bereits zwei Wochen nach Erscheinen auf die Spiegel-Bestseller-Liste.[27]

Selcuk Cara ist Mitglied des Literaturports / Literarisches Colloquium Berlin (LCB).

Wichtige Rollen (Auswahl)

Diskografie

  • 2004: Offizielle Olympia-Compilation Athen 2004 (CD), area51 Records
  • 2011: Mozart, Don Giovanni (DVD), Gramola Vienna

Filmografie

Filmplakat zu Mein letztes Konzert

Regie, Drehbuch und Schnitt

Auszeichnungen

  • Prädikat „besonders wertvoll“ für Mein letztes Konzert, Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW), Deutschland[22]
  • Bester Kurzspielfilm August 2014, Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW), Deutschland
  • Flickers: Rhode Island International Film Festival (RIIFF): Best Cinematography: Grand Prize, Winner of the Panavision Award, Vereinigte Staaten[30]
  • Winner: Best Family Film: Alaska International Film Award (AIFA), USA[31]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Infos des Tages (Donnerstag, 24. Juli 2014) / Jüdisches Künstlerdrama von Selcuk Zvi Cara. In: Der Neue Merker. Abgerufen am 13. September 2014.
  2. Melanie Hanz: Opernstar tankt Kraft an der Küste In: NWZ. 25. Mai 2013.
  3. Internationaler Gesangswettbewerb NEUE STIMMEN – Vom „Barbiere di Siviglia“ bis zur „Fledermaus“. In: neue-stimmen.de. Bertelsmann Stiftung, 20. November 2006, abgerufen am 29. März 2015.
  4. Nachweis für Festengagement und Produktionen in Köln. (PDF)
  5. Nachweis für Festengagement in Bonn
  6. Interview mit Selcuk Cara NWZ Online
  7. Zauberflöte in Cagliari 2014, Rollen: Sprecher, Erster und Dritter Priester, Zweiter Geharnischter
  8. Amici die Salamanca in Bologna
  9. Vorarlberger Landestheater präsentiert Oper „Der Freischütz“.
  10. 10,0 10,1 10,2 http://www.theater-wien.at/index.php/en/calendar/production/10792/intro/10648 Cast Theater an der Wien
  11. Zusammenarbeit mit Michael Hampe an der Oper Köln in der Oper Xerxes
  12. Florian Krenstetter: "Spannend" wie das Waldviertel? In: Kronen Zeitung. 20. Juli 2014.
  13. Freundschaft und Verrat in „Götterdämmerung“ auf ndr.de, abgerufen am 25. März 2013
  14. Beethovens neunte Sinfonie mit dem Bilkent Youth Symphony Orchestra, Leitung Iṣin Metin
  15. http://www.kulturserver.de/-/print/kulturschaffende_detail/103910
  16. Hymns to the Night (Memento vom 30. Oktober 2013 im Webarchiv archive.is)
  17. Hymns to the night (Hymnes à la nuit). In: Everybody’s Perfect. Abgerufen am 13. September 2014.
  18. Mein letztes Konzert. In: ffm-montreal.org. World Film Festival, abgerufen am 13. September 2014.
  19. Mein letztes Konzert. In: First Steps Award. Abgerufen am 13. September 2014.
  20. 2014 Film Festival Award Winners Announced. In: Rhode Island International Film Festival. Flickers, 10. August 2014, abgerufen am 13. September 2014.
  21. Kaylen Auer: R.I. International Film Festival names 2014 award winners. In: Providence Business News. 12. August 2014, abgerufen am 13. September 2014.
  22. 22,0 22,1 Mein letztes Konzert. In: fbw-filmbewertung.com. Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW), abgerufen am 13. September 2014.
  23. Mein letztes Konzert beim Filmfestival Max Ophüls-Preis 2015
  24. BVR – Selcuk Zvi Cara – Vita. Abgerufen am 11. Dezember 2014.
  25. Drei Masken Verlag: Titel Jugendstücke | Drei Masken Verlag. In: www.dreimaskenverlag.de. Abgerufen am 9. April 2016.
  26. Ambivalenzerfahrungen beim Verlag Asanger, abgerufen am 25. Januar 2016.
  27. Graff: Graff: SPIEGEL Bestseller. In: www.graff.de. Abgerufen am 9. April 2016.
  28. Hagen – Götterdämmerung mit der NDR Radiophilharmonie und die Zusammenarbeit mit Eivind Gullberg Jensen.
  29. Der Freischütz in Gars am Kamp 2014
  30. 2014 Film Festival Award Winners Announced. Abgerufen am 15. Juni 2015.
  31. 2015 Film and Screenplay Competition Winners. Abgerufen am 15. Juni 2015.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Selcuk Cara aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.