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Selina Gasparin

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Vorlage:Infobox Biathlet Selina Gasparin (* 3. April 1984 in Samedan) ist eine Schweizer Biathletin.

Selina Gasparin wechselte 2004 vom Skilanglauf zum Biathlon. Nach der Aufnahme in den Kader des Verbandes Swiss-Ski debütierte sie 2005 im Weltcup und stieg 2010 in die Nationalmannschaft auf. Neben den männlichen Teamkollegen startete sie über mehrere Jahre als einzige Biathletin aus der Schweiz und mehrfache nationale Meisterin durchgängig im Weltcup. Seit der Saison 2009/2010 nimmt ihre jüngere Schwester Elisa Gasparin den zweiten Startplatz in der höchsten Wettkampfserie ein, während die jüngste Schwester Aita Gasparin dem Biathlon-Nachwuchskader angehört. Die drei Schwestern bildeten im Weltcup 2012/2013 den Grossteil der Schweizer Frauenstaffel.

Gasparin gilt als starke Langläuferin mit Schwächen im Stehendschiessen.[1] Während ihrer Biathlonkarriere bestritt sie auch sporadisch Wettbewerbe im Skilanglauf. 2013 nahm sie erstmals an einem Weltcuprennen sowie an der Nordischen Skiweltmeisterschaft teil.

Karriere

Selina Gasparin bei den Schweizer Meisterschaften in La Lécherette, März 2013

Gasparin debütierte 2004 im Europacup und wurde 16. im Einzel, Zehnte im Sprint und 13. in der Verfolgung. Anfang Februar 2005 gewann sie die Schweizer Meisterschaft im Sprint und die Vizemeisterschaft im Massenstart. Weitere nationale Titel kamen in den Folgejahren hinzu. Aufgrund der guten Ergebnisse wurde sie bei den Juniorenweltmeisterschaften 2005 in Kontiolahti eingesetzt, erreichte jedoch keine vorderen Platzierungen. Am 26. November 2005 nahm sie mit dem Sprint in Östersund erstmals an einem Weltcuprennen teil und kam auf Rang 86. Anschliessend startete sie zunächst wieder im Europacup und bei den Europameisterschaften in Langdorf, wo sie gute Plätze im Sprint (12.) und in der Verfolgung (14.) belegte. Erfolgreich verlief auch der Heimeuropacup in Gurnigel, bei dem sie Zweite im Sprint und Massenstart sowie Dritte in der Verfolgung wurde. Ihre nächsten Weltcupeinsätze in den Sprintrennen von Pokljuka und Oberhof beendete sie jeweils mit Rang 69.

Anfang Februar 2007 startete Gasparin in Antholz als erste weibliche Athletin aus der Schweiz bei Biathlon-Weltmeisterschaften.[2] Mit Platz 44 im Einzel gelang ihr bei insgesamt durchwachsenen Ergebnissen ein Achtungserfolg in ihrer noch jungen Karriere. Im Januar 2009 gewann sie in Oberhof als 29. in einem Sprintrennen erstmals Weltcuppunkte. In der folgenden Saison qualifizierte sich Gasparin an gleicher Stelle durch einen 23. Platz beim Sprint als erste Schweizer Biathletin für Olympische Winterspiele.[3] Im Januar 2010 erreichte sie in Antholz in einem Einzel mit Rang fünf ein herausragendes Resultat, das sie im Folgejahr im Sprint wiederholte. Zwei Monate später folgte mit Platz neun beim Sprint in Oslo ein weiteres Top-Ten-Ergebnis.

Bei der Biathlon-Mixed-Staffel-Weltmeisterschaft 2010 in Chanty-Mansijsk kam zum ersten Mal eine gemischte Schweizer Staffel zum Einsatz.[4] Als Startläuferin erreichte Gasparin zusammen mit ihrer Schwester Elisa sowie Benjamin Weger und Thomas Frei Rang 13 von insgesamt 18 Nationen.

Ausser Konkurrenz startend, gewann Gasparin im September 2010 das Einzelrennen bei den Deutschen Meisterschaften. Ihr bestes Ergebnis in der Weltcupsaison 2010/2011 hatte sie beim Sprint in Antholz am 21. Januar 2011 mit Platz fünf. Mit diesem Ergebnis sicherte sie sich erstmals die Teilnahme an einem Massenstartrennen, das sie zwei Tage später auf Rang acht beendete. Am 9. März 2011 lief sie im Einzel der Weltmeisterschaften 2011 in Chanty-Mansijsk auf Platz 13 ins Ziel. Mit Rang sieben in der Verfolgung beim Saisonfinale in Oslo komplettierte sie ihre Weltcupbilanz von Top-Ten-Platzierungen in allen vier Einzeldisziplinen.

Im März 2011 siegte Gasparin bei den 58. Internationalen Zollski-Wettkämpfen im Schweizerischen Ulrichen im Einzellauf über fünf Kilometer vor der Deutschen Nicole Fessel. Ende Dezember 2011 nahm sie erstmals an der World Team Challenge in Gelsenkirchen teil und belegte zusammen mit ihrem Mannschaftskollegen Benjamin Weger Platz neun. In der Saison 2011/2012 erreichte sie Anfang Februar 2012 Rang 14 beim Sprint in Oslo. Nachdem sich die Schweizer Mixed-Staffel zum Auftakt der Weltmeisterschaften in Ruhpolding erstmals unter den ersten Zehn platziert hatte, stellte Gasparin am 3. März 2012 im Sprint mit fehlerfreiem Schiessen und Rang zwölf das bislang beste Einzelresultat bei Titelkämpfen auf.[5] Tags darauf bestätigte sie die Leistung mit Platz 13 im Verfolgungsrennen. An der Seite ihrer Schwester Elisa sowie den beiden Juniorinnen Irene Cadurisch und Patricia Jost kam sie mit der ersten Schweizer Frauenstaffel bei einer Grossveranstaltung als 21. von 26 gestarteten Nationen ins Ziel.[6]

Ende April 2012 nahm Gasparin an der Patrouille des Glaciers teil und belegte gemeinsam mit den Skibergsteigerinnen Caroline Kilchenmann und Victoria Kreuzer Rang sechs von 26 gestarteten Frauenteams. Beim Skilanglaufwettkampf im Rahmen der Deutschen Meisterschaften am 22. September 2012 wurde sie Vierte. Gleich zum Auftakt der Weltcupsaison 2012/2013 in Östersund gelang ihr mit zwei Schiessfehlern und Platz vier im Einzel das beste Saisonergebnis.[7] Am 9. Dezember 2012 waren in Hochfilzen zum ersten Mal in der Geschichte des internationalen Biathlonsports mit Selina, Elisa und Aita Gasparin drei Schwestern in einer Staffel vertreten, die durch C-Kader-Juniorin Ladina Meier-Ruge komplettiert wurde.[8] Bei der Weltcuppremiere erreichte die Frauenstaffel Platz 16 von 22 gestarteten Nationen. Mit Rang neun beim Sprint in Pokljuka und Rang sieben beim Massenstart in Ruhpolding folgten zwei weitere Top-Ten-Resultate. Mitte Februar 2013 lieferte Gasparin bei den Weltmeisterschaften in Nové Město na Moravě im Einzel mit Platz 20 ihre beste Leistung der WM ab. Zudem sorgte sie zusammen mit ihren Teamkolleginnen als 13. von 24 klassierten Nationen für das bislang beste Ergebnis einer Schweizer Frauenstaffel im Weltcup und bei Weltmeisterschaften. Die Schweiz sicherte sich damit Rang 16 in der Nationenwertung der beiden letzten Titelkämpfe und die vom Verband angestrebten vier Quotenplätze bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi.[9] Im Anschluss absolvierte Gasparin erstmals in ihrer Karriere ein Weltcuprennen im Skilanglauf. Am 17. Februar 2013 kam sie beim Weltcup in Davos über 10 km Freistil auf den 21. Rang und wurde daraufhin vom Verband für die Nordische Skiweltmeisterschaft in Val di Fiemme selektioniert. Dort verpasste sie in derselben Disziplin die Top-30 um eine Position mit knapp zwei Minuten Rückstand auf die Siegerin Therese Johaug. Beim letzten Weltcup in Chanty-Mansijsk belegte sie mit nur einem Schiessfehler Rang sieben im abschliessenden Massenstart und stellte mit der vierten Top-Ten-Platzierung in einer Saison sowie als 19. im Gesamtweltcup eine persönliche Bestleistung auf. Auch im Nationencup der Frauen liegt die Schweiz erstmals unter den ersten 20 und verfügt im kommenden Winter über drei Startplätze.[10] Zum Saisonende wurde Gasparin erneut nationale Doppelmeisterin und siegte nach Platz zwei im Massenstart über fünf Kilometer bei den 60. Internationalen Zollski-Wettkämpfen in Galtür im anschliessenden Nachtsprint.

Während der Saisonvorbereitung belegte Gasparin im September 2013 hinter Franziska Preuß und Karin Oberhofer im Massenstart der Deutschen Meisterschaften in Ruhpolding den dritten Platz des internationalen Klassements. Zu Beginn der Weltcupsaison 2013/2014 feierte sie am 6. Dezember 2013 beim Sprint in Hochfilzen ihren ersten Weltcupsieg und gleichzeitig den ersten Triumph eines Schweizers sowie den ersten Podestplatz bei den Frauen in dieser Sportart.[11]

Persönliches

Selina Gasparin beim Swiss-Ski-Abgabetag in Dübendorf, Oktober 2011

Selina Gasparin wuchs in Pontresina auf und lebt in S-chanf. Nach der Matura an der Academia Engiadina wechselte sie für drei Jahre nach Norwegen und absolvierte ein Studium der Sport- und Bewegungswissenschaften in Meråker und Lillehammer. 2007 kehrte sie in die Schweiz zurück und schloss ein Jahr später ihre Ausbildung zur Grenzwächterin ab. Neben Deutsch und Englisch spricht sie Italienisch, Norwegisch und wie ihre beiden Schwestern Bündnerromanisch. Anfang November 2010 ging sie eine längerfristige Partnerschaft mit einem Schweizer Backwarenhersteller ein, der seitdem als Individualsponsor auf Kopf und Gewehr präsent ist.[12] Ende Februar 2011 wurde sie in das Sportförderungsprogramm Golden Talents aufgenommen.[13] Sie arbeitet zudem als Beraterin bei der ARS Sportmanagement in ihrem Wohnort S-chanf, die junge Sportler bei der Suche nach Sponsoren unterstützt.

Öffentliche Wahrnehmung

Selina Gasparin galt seit ihrem Weltcupeinstieg im Jahr 2005 über einen längeren Zeitraum als Pionierin des Biathlonsports in der Schweiz.[14] Durch gezielte Nachwuchsförderung und Professionalisierung der Trainingsbedingungen nach dem Vorbild anderer Nationen erhielten junge Athletinnen seit 2010 sukzessive den Kaderstatus beim Schweizer Verband. Erfolge männlicher Mannschaftskollegen wie Benjamin Weger verhalfen der Sportart etwa zur gleichen Zeit neben den angesehenen alpinen Disziplinen zu einem gesteigerten Stellenwert in ihrem Heimatland. Die Teilnahme dreier Schwestern an einer Weltcupstaffel im Dezember 2012 sorgte über die nationalen Grenzen hinaus für Schlagzeilen. Beiträge in Tageszeitungen[15] und Auftritte im Rundfunk[16] zeugten von wachsender Popularität. Unter anderem war Gasparin zusammen mit ihren Schwestern im Fragespiel «Ich oder Du» des Boulevardmagazins glanz & gloria[17] sowie in der Sendung Auf! Auf! der Talkshow Aeschbacher[18] zu Gast. Darüber hinaus wird die Schweiz mit der in Entstehung befindlichen Biathlon-Arena in Lantsch/Lenz ab 2013/2014 erstmals über eine Austragungsstätte verfügen, die für internationale Grossveranstaltungen genutzt werden kann.[19]

Statistik

Weltcupplatzierungen

Vorlage:Weltcup-Statistik Biathlon

Weltcupsiege

Nr. Datum Ort Disziplin
1. 6. Dezember 2013 OsterreichÖsterreich Hochfilzen Sprint

Weblinks

 Commons: Selina Gasparin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gasparin glänzt beim Finale mit Top-Platz. In: Blick Online. Ringier, 17. März 2013, abgerufen am 18. März 2013.
  2. Gasparin erste Schweizer WM-Teilnehmerin. In: news.ch. VADIAN.NET, 23. Januar 2007, abgerufen am 15. Februar 2011.
  3. Premiere einer Schweizer Biathletin. In: NZZ Online. Neue Zürcher Zeitung, 8. Januar 2010, abgerufen am 8. Januar 2010.
  4. Weltcup-Debüt der Biathletin Elisa Gasparin. Südostschweiz Medien, 16. März 2010, abgerufen am 4. März 2012.
  5. Dämpfer für Weger – Titel für Fourcade und Neuner. Südostschweiz Medien, 3. März 2012, abgerufen am 4. März 2012.
  6. WM-Gold für deutsche Frauen-Staffel. In: NZZ Online. Neue Zürcher Zeitung, 10. März 2012, abgerufen am 10. März 2012.
  7. Selina Gasparin mit Glanzresultat. In: NZZ Online. Neue Zürcher Zeitung, 29. November 2012, abgerufen am 29. November 2012.
  8. Schweizer Staffel mit drei Gasparins. Swiss-Ski, 4. Dezember 2012, abgerufen am 10. Dezember 2012.
  9. Schweizerinnen übertreffen Erwartungen. Swiss-Ski, 15. Februar 2013, abgerufen am 5. März 2013.
  10. Zwar keine Exploits – aber drei Startplätze gesichert. Swiss-Ski, 14. März 2013, abgerufen am 17. März 2013.
  11. Historischer Biathlon-Sieg für Gasparin. 20 Minuten, 6. Dezember 2013, abgerufen am 6. Dezember 2013.
  12. Sponsoring – Selina Gasparin. Roland Murten, abgerufen am 1. Dezember 2012.
  13. Herzlich willkommen, Selina Gasparin! Swisscom (Schweiz), 25. Februar 2011, abgerufen am 2. März 2011.
  14. Im Gespräch mit der Schweizerin Selina Gasparin. Biathlon-online, 6. Oktober 2007, abgerufen am 10. Mai 2013.
  15. Marc Ribolla: Heisse Biathletinnen: Diese drei Schwestern schiessen scharf. In: Blick Online, 7. Dezember 2012, abgerufen am 10. Mai 2013.
  16. Mutter und Töchter Gasparin: Eine Biathlon-Familie. SRF Schweizer Radio und Fernsehen, 22. Januar 2013, abgerufen am 10. Mai 2013.
  17. Elisa und Selina Gasparin. SRF Schweizer Radio und Fernsehen, 18. November 2012, abgerufen am 10. Mai 2013.
  18. Auf! Auf! – Aeschbacher. SRF Schweizer Radio und Fernsehen, 9. Mai 2013, abgerufen am 10. Mai 2013.
  19. Biathlon Arena Lenzerheide. Gemeinde Lantsch/Lenz, abgerufen am 10. Mai 2013.
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