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Samedan
Samedan | |
---|---|
Staat: | Schweiz |
Kanton: | Graubünden (GR) |
Region: | Maloja |
Kreis: | Oberengadin |
BFS-Nr.: | 3786 |
Postleitzahl: | 7503 |
Koordinaten: | (786668 / 156516)46.5338849.8722141721Koordinaten: 46° 32′ 2″ N, 9° 52′ 20″ O; CH1903: (786668 / 156516) |
Höhe: | 1'721 m ü. M. |
Höhenbereich: | 1695–4048 m ü. M.[1] |
Fläche: | 113,79 km²[2] |
Einwohner: | 3007 (31. Dezember 2013)[3] |
Einwohnerdichte: | 26 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
22,9 % (31. Dezember 2020)[4] |
Website: | www.samedan.ch |
Samedan | |
Lage der Gemeinde | |
Samedan [sameˈdaːn] oder Samaden [sɐˈmɑːdə(n)][5] ist eine politische Gemeinde im Kreis Oberengadin, Bezirk Maloja des Kantons Graubünden in der Schweiz.
/Bevölkerung
Sprachen
Die Einwohner der Gemeinde sprachen ursprünglich Puter, eine rätoromanische Mundart. Doch bereits im 19. Jahrhundert drang das Deutsche vor. 1880 gaben nur noch 47 % Romanisch als Muttersprache an. Dieser Wert blieb bis zum Zweiten Weltkrieg ziemlich stabil (1910: 45 %; 1941: 42 %). Zugunsten des Deutschen sank der Anteil der Romanischsprachigen bis 1970 auf 31 %. Nach einer kurzen Erholung verliert die ehemalige Mehrheitssprache seit 1980 stetig an Boden. Doch sprachen im Jahr 2000 dank dem Einfluss der Schule, an der auch auf Romanisch unterrichtet wird, noch 42 % Romanisch. Behördensprachen sind Deutsch und Romanisch. Die Entwicklung der letzten Jahrzehnte zeigt folgende Tabelle:
Sprachen in Samedan GR | ||||||
Sprachen | Volkszählung 1980 | Volkszählung 1990 | Volkszählung 2000 | |||
Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | |
Deutsch | 1140 | 44,65 % | 1567 | 54,50 % | 1886 | 61,45 % |
Rätoromanisch | 841 | 32,94 % | 649 | 22,57 % | 511 | 16,65 % |
Italienisch | 451 | 17,67 % | 476 | 16,56 % | 458 | 14,92 % |
Einwohner | 2553 | 100 % | 2875 | 100 % | 3069 | 100 % |
Religionen und Konfessionen
In Samedan wurde 1551 die Reformation eingeführt.
Herkunft und Nationalität
Von den Ende 2005 2854 Bewohnern waren 2300 (= 81 %) Schweizer Staatsangehörige.
Wappen
Blasonierung: In Schwarz ein goldener (gelber) Flussgott mit goldenem Ruder und Wassergefäss.
Das auf das Hauptmotiv beschränkte Siegelbild der Gemeinde.
Geographie
Der Engadiner Wintersport- und Luftkurort liegt am Inn nördlich von St. Moritz und wird im Westen vom 3'246 m ü. M. hohen Piz Ot überragt. Der Ort liegt am westlichen Rand einer Hochebene, in der der Inn und der von Pontresina kommende Flaz zusammenfliessen.
In Samedan treffen verschiedene Schienen- und Strassenverkehrswege zusammen: von St. Moritz im Südwesten, vom Puschlav über den Berninapass im Süden und vom Unterengadin im Nordosten.
Klima
Durch die besondere Lage in einem Tal kann es im Winter bei klarem Wetter in Samedan sehr kalt sein. Temperaturen unter −20 Grad sind fast alltäglich, mit Extremwerten von unter −37 Grad. Dieser Umstand kommt stets durch eine Inversionswetterlage zustande. An 260 Tagen des Jahres sinkt die Temperatur unter 0 Grad. Selbst im Juli gibt es durchschnittlich rund fünf Frosttage.
Wirtschaft
Wie im ganzen Oberengadin hat der Tourismus für die Wirtschaft Samedans eine wichtige Bedeutung.
Samedan verfügt als einziger Ort im Oberengadin über ein Güterumschlagszentrum der Rhätischen Bahn.[6] Rund um den Bahnhof und in der Industriezone haben sich somit diverse Unternehmen angesiedelt. Der Kreishauptort hat somit auch in wirtschaftlicher Hinsicht eine zentrale Funktion im Oberengadin übernommen.
Medien
In Samedan domiziliert sind die Engadiner Post, die Engadiner Wochenzeitung (bis 2011) und Radio Engiadina.
Spital
In Samedan liegt das Spital Oberengadin, der grösste Arbeitgeber der Region.
Flughafen
Der Flughafen Engadin in der Ebene am östlichen Ortsrand ist der höchstgelegene Flughafen für zivile Luftfahrt in Europa.
Hochlandbasis der REGA
Im Engadin fliegt die REGA seit 1957 Einsätze, seit 1977 mit einer eigenen Infrastruktur auf dem Flughafen Engadin. Rega 9 ist eine Hochlandbasis mit einem grossen Spektrum an Einsätzen, wobei es sich hauptsächlich um so genannte Primäreinsätze handelt, bei denen Notarzt und Rettungssanitäter zur Erstversorgung an eine Unfallstelle geflogen werden.[7]
Der schweizerdeutsche Spielfilm Heldin der Lüfte wurde mit Unterstützung der REGA unter anderem in Samedan gedreht.[8]
Bildung
In Samedan domiziliert ist die Academia Engiadina mit der Höheren Fachschule für Tourismus und dem Gymnasium.
Swiss Irontrail
Samedan ist Durchgangsort des Gebirgslaufs Swiss Irontrail.
Persönlichkeiten
- Johannes Badrutt, Hotelier
- Oskar Bernhard (Samedan 1861–1939 St. Moritz), Dr. med., Heliotherapeut, Arzt, Mäzen und Freund des Malers Giovanni Segantini (1858–1899)
- Duri Camichel (* 1982), Eishockeyspieler
- Werner Camichel (1944–2006), Bobfahrer
- Selina Chönz (1910–2000), Autorin
- Patrick Fischer (* 1978), Eishockeyspieler
- Aita Gasparin (* 1994), Biathletin
- Elisa Gasparin (* 1991), Biathletin
- Selina Gasparin (* 1984), Biathletin
- Mark Hardy (* 1959), Eishockeyspieler
- Gerold Hilty (* 1927), Sprachwissenschaftler und Hochschullehrer
- Jörg Jenatsch (1596–1639), Pfarrer und Militärführer
- Steivan Liun Könz (1940–1998), Zeichner, Radierer und Sgraffitokünstler
- Andrea Robbi (1864–1945), Maler
- Ulrich Bruppbacher (* 25. April 1954 in Samedan), Schmuckgestalter und Plastiker[9]
Sehenswürdigkeiten
Denkmalgeschützt ist die reformierte Dorfkirche, gleichfalls sehenswert sind die reformierte Begräbniskirche St. Peter und die Katholische Pfarrkirche Herz-Jesu[10]. Im Dorfzentrum liegen der als Kulturzentrum genutzte Turm La Tuor aus dem 13. Jahrhundert und die Chesa Planta aus dem 16. Jahrhundert.
Weitere erwähnenswerte Bauten:
- Academia Engiadina, 1997, Architekten: Lorenzo Giuliani, Christian Hönger[11]
- Badhaus, 2009, Architekten: Quintus Miller, Paola Maranta[12]
- Chesa Flurina[13]
- Gemeindehaus[14]
- Haus Krone[15]
- Hotel Bernina[16]
- Sektionshaus der RhB[17]
Bilder
- Samedan-St-Peter.jpg
Begräbniskirche St.Peter
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Samedan
- Ottavio Clavuot: Samedan im Historischen Lexikon der Schweiz
Einzelnachweise
- ↑ BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- ↑ Generalisierte Grenzen 2020 ([1])
- ↑ Statistik Schweiz – STAT-TAB: Ständige und Nichtständige Wohnbevölkerung nach Region, Geschlecht, Nationalität und Alter (Ständige Wohnbevölkerung)
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- ↑ Andres Kristol, Samedan GR (Maloja/Maloggia) in: Dictionnaire toponymique des communes suisses – Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen – Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri (DTS|LSG), Centre de dialectologie, Université de Neuchâtel, Verlag Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2005, ISBN 3-7193-1308-5 und Éditions Payot, Lausanne 2005, ISBN 2-601-03336-3, p. 790. Die unterengadinisch/deutsche Namensform Samaden war bis 1943 amtlicher Gemeindename. Die bei Auswärtigen verbreitete Aussprache [sameˈdaːn] mit Betonung auf der Endsilbe wird auf Analogie zu Parpan, Fetan etc. zurückgeführt. Die Herkunft des Namens ist unbekannt.
- ↑ Bündner Güterbahn, Ausgabe 2009. (PDF; 2,1 MB) In: Rhätische Bahn. Abgerufen am 21. September 2010.
- ↑ Rega 9: „Hochlandbasis“ im Engadin, abgerufen am 15. Dezember 2008
- ↑ Tages-Anzeiger online (3. Dezember 2008): Melanie Winiger rettet Leben im Bündnerland, abgerufen am 4. Dezember 2008
- ↑ Ulrich Bruppbacher auf www.sikart.ch
- ↑ Katholische Pfarrkirche Herz-Jesu
- ↑ Academia Engiadina
- ↑ Badhaus
- ↑ Chesa Flurina
- ↑ Gemeindehaus
- ↑ Haus Krone
- ↑ Hotel Bernina
- ↑ Sektionshaus der RhB
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Samedan aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |