Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Sklaven der Gaskammer
Filmdaten | |
---|---|
Deutscher Titel | Sklaven der Gaskammer – Das Jüdische Sonderkommando in Auschwitz |
Originaltitel | Sklaven der Gaskammer |
Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 2016 |
Länge | 45 Minuten |
Stab | |
Regie | Eric Friedler |
Produktion | Eric Friedler |
Musik | Ronny Schreinzer |
Besetzung | |
|
Der Interview-Film des australienstämmigen Journalisten und Regiseurs Eric Friedler „Sklaven der Gaskammer – Das Jüdische Sonderkommando in Auschwitz“ wurde erstmals im Fernsehen bei der ARD am 24. Januar 2001, 23:30 Uhr, gezeigt. Der Film zeigt vor allem ein Treffen von Shlomo Venezia (1923 — 2012) mit dem Leidensgefährten im Häftlings-Sonderkommando des NS-Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau Henryk Mandelbaum (1922 — 2008) Jahrzehnte nach den Ereignissen in Rom. Sie berichten dem Interviewer vom Schlussakt der Judenvernichtung (Shoah, Holokaust) in den NS-Konzentrationslagern mit Gaskammern der deutschen Besatzer in Polen, den später so genannten Vernichtungslagern. Hier zwangen die NS-Verbrecher der Lager-SS[1] einige der Opfer an der „Spurenbeseitigung“ der Massenmorde unter grausamen Lebensbedingungen teilzunehmen. Sie wurden dazu gezwungen, die Leichen aus den Gaskammern in das Krematorium oder in die Verbrennungsgruben zu tragen. Zuerst mussten die Leichname jedoch nach in den Körperöffnungen versteckten Wertsachen untersucht und Zahngold aus den Kieferknochen gezogen oder ausgebrochen werden.
Nach ihrer Befreiung bezeugten einige dieser ehemaligen Häftlinge das Geschehen zunächst vor den Untersuchungskommissionen der Alliierten oder bei Gerichtsverfahren.[2][3] Aber sonst schwiegen die meisten dieser Opfer noch jahrzehntelang - auch innerhalb ihrer Familien - über die Zeit, in der sie zu solchem Handeln gezwungen worden waren.
Weniger als fünf Prozent dieser „Sonderkommando“-Häftlinge haben den Krieg und das Todeslager Auschwitz im Chaos der letzten Kriegstage überleben können. Ihre Berichte aus dem geheimen Bereich der Judenvernichtung hätten nach dem Willen der SS-Führung nie bekannt werden sollen. Das Kalkül der KZ-Führung wollte lebende Zeugen ihres Massenmordes verhindern, indem sie die Angehörigen des jeweiligen „Sonderkommandos“ nach einigen Monaten erschossen und immer wieder durch neu ins Lager gekommene Häftlinge „ersetzten“. Im Mai 1944, als über 350.000 vorwiegend ungarische Juden im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau ermordet wurden, gehörten 874 Häftlinge dazu, während es Ende Oktober 1944 dann nur noch ca. 100 Mann umfasste.
Auch der Aufstand des Sonderkommandos gegen die SS-Wachmannschaft wird im Film erzählt.
Literatur
- Eric Friedler, Barbara Siebert, Andreas Kilian: Zeugen aus der Todeszone: das jüdische Sonderkommando in Auschwitz. Deutscher Taschenbuch Verlag, München, 2005, 416 Seiten. ISBN 3-423-34158-0 (Das Buch basiert auf den Vorarbeiten, der Recherche für den Film. Drei Rezensionen bei Perlentaucher.de und von Armin Owzar bei hsozkult - ausführlich, 2008. Eine erste Ausgabe des Buchs erschien 2002 im Bleicher-Verlag.)
- Gideon Greif: Wir weinten tränenlos ... Augenzeugenberichte des jüdischen ‘Sonderkommandos’ in Auschwitz. Köln, 1995; Neuauflage Frankfurt am Main, 1999, ISBN 3-596-13914-7; Jerusalem, 1999 (Hebräisch); Warsaw, 2002 (Polnisch); New Haven, 2003 (englisch).
- Gideon Greif: Aufstand in Auschwitz. Die Revolte des jüdischen "Sonderkommandos" am 7. Oktober 1944 (unter Mitarbeit von Itamar Levin). Aus dem Hebräischen übersetzt von Beatrice Greif. Köln 2015, ISBN 978-3-412-22473-8.
- Henryk Mandelbaum: Bericht eines Zeitzeugen. In: Bettina Schaefer (Hrag.): Lass uns über Auschwitz sprechen. Brandes & Apsel, Frankfurt am Main 2009. ISBN 978-3-86099-391-0. S. 45–60.
- Igor Bartosik, Adam Willma: Dans les crématoires d'Auschwitz – Entretien avec Henryk Mandelbaum, Auschwitz-Birkenau State Museum, 2012 (frz.).
- Shlomo Venezia: Meine Arbeit im Sonderkommando Auschwitz: Das erste umfassende Zeugnis eines Überlebenden. In Zusammenarbeit mit Béatrice Prasquier. Vorwort von Simone Veil. Aus dem Franz. von Dagmar Mallett. Blessing, München, 2008, ISBN 3-89667-365-3.
Siehe auch
- Chronologie der Verbrechen von 1940 bis 1945 im Konzentrationslagerkomplex Auschwitz und den angegliederten Industriebetrieben (fehlt bei WP)[4]
- Die Grauzone, US-Filmdrama zu diesem Thema, Regie Tim Blake Nelson aus dem Jahr 2001; es kam in Deutschland rund vier Jahre später in die Kinos.
- Son of Saul (Originaltitel: Saul fia) ist ein ungarisches Filmdrama von 2015, Regisseur und Autors László Nemes mit Clara Royer
Weblinks
- Sklaven der Gaskammer – Das Jüdische Sonderkommando in Auschwitz. Bei akdh.ch, 2000,
- Sklaven der Gaskammer in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ (in der Wikipedia sind Angaben über das Personal in Konzentrationslagern in der Kategorie KZ-Personal, z. B. im KZ Auschwitz zu finden)
- ↑ z. B. die Protokolle des sog. 1. Auschwitz-Prozesses in Frankfurt/M, insbesondere ab dem 96. Verhandlungstag, 2.10.1964 (siehe bei Tabelle der Zeugenaussagen bei der Website Das Ende des Schweigens, Tonbandmitschnitte, Transkripte bereitgestellt vom Fritz Bauer Institut .
- ↑ bzw. die Protokolle des Nürnberger Kriegsverbrecher-Hauptverfahrens zum Anklagepunkt Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Jahr 1945/46.
- ↑ Danuta Czech bzw. gekürzt bei Klaus v. Münchhausen (aus der selben Quelle)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Sklaven der Gaskammer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |