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St. Mariä Heimsuchung (Rhöndorf)

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Kirche St. Mariä Heimsuchung in Rhöndorf
Chor der Kirche

Die katholische Pfarrkirche St. Mariä Heimsuchung in Rhöndorf, einem Stadtteil von Bad Honnef im Rhein-Sieg-Kreis (Nordrhein-Westfalen), wurde von 1902 bis 1905 errichtet. Die Kirche im neuromanischen Stil befindet sich am Frankenweg 125 gegenüber dem Park des Hauses im Turm (Villa Merkens). Sie gehört heute zum katholischen Kirchengemeindeverband Bad Honnef im Sendungsbereich Bad Honnef/Unkel (Erzbistum Köln).

Geschichte

Da die Einwohnerzahl wuchs, wollte Rhöndorf im 19. Jahrhundert eine selbständige Pfarrei werden. Die Marienkapelle des Ortes war für diese Zwecke auf Dauer ungeeignet. Ab 1896 bestand in Rhöndorf ein Kirchenbauverein.[1] Nachdem der Kirchenbau beschlossen war, bekam die neue Pfarrgemeinde Rhöndorf 1901 einen eigenen Priester. 1902 erkannte auch die Gemeindeverwaltung das Ansinnen zum Bau einer Kirche als berechtigt an.[1] Der Bau wurde durch die Stiftung der Familie Merkens, die neben einem maßgeblichen Geldbetrag von 5000 Mark[2] das 30 Ar umfassende[1] Gelände zur Verfügung stellte, ermöglicht. Sie erhielt eine Familiengruft unter der Pfarrkirche zur Verfügung gestellt.

Mit großer Eigenbeteiligung der Bevölkerung wurde 1902 mit dem Neubau der Kirche begonnen; die feierliche Grundsteinlegung fand am 23. August 1903 statt.[1] Am 5. Oktober 1905 wurde sie benediziert; die feierliche Kirchweihe auf das PatroziniumMariä Heimsuchung“ durch Weihbischof Joseph Müller folgte am 17. Juni 1908[2]. Der Turm wurde erst 1928 vollendet. Am 10./11. März 1945 wurde die Kirche durch Bomben zerstört. Die Wiederherstellung, verbunden mit einer Erweiterung, erfolgte bis 1949 unter Beteiligung des Architekten Paul Krücken[3] – am 21. August 1949 konnte die zuvor in die Kapelle des Mütterkurheims ausgewichene Gemeinde wieder in die Pfarrkirche einziehen.[2] 1953 wurde über dem Portal eine Madonnenstatue aus Muschelkalk des Honnefer Bildhauers Peter Terkatz angebracht. In den Jahren 1962 bis 1965 wurden der Altarraum und die Fassade neu gestaltet.

Bei der Innenrenovierung im Herbst 1991 wurden vor allem der Altarraum neu gestaltet und die Bögen der Kirche farbig verändert sowie Decke und Wände des Mittelschiffes und der Seitenschiffe durch Stuckprofile gegliedert. Das Kirchengebäude steht nicht unter Denkmalschutz, jedoch ein auf das Jahr 1608 datiertes Wegekreuz (Steinkreuz), das an der Straßenseite der Kirche angebracht ist[4].


Grabplatte von Heinrich von Drachenfels

An der Turmseite der Kirche befindet sich seit 1903 die Grabplatte von Heinrich von Drachenfels († 1530), des letzten Burggrafen von Drachenfels.[5] Die Platte stammt ursprünglich aus dem Kloster Heisterbach, wo Heinrich neben seinem Bruder Johann begraben wurde. In den vier Ecken befinden sich die Ahnenwappen von Drachenfels, von Pallandt, von Wevelinghoven und von Schwalmen (Swalmen).

Chorfenster

Die Bleiglasfenster im Chor wurden 1956 nach Entwürfen des Künstlers Eduard Horst von der Glasmalerei Oidtmann in Linnich geschaffen. Sie stellen die Flucht nach Ägypten, die Geburt Jesu, die Hl. Drei Könige und den hl. Konrad (Bischof von Konstanz) dar.

Orgel

Das Instrument in St. Mariä Heimsuchung trägt das Opus 1404 der Firma Klais; es wurde 1968 eingebaut. Die Orgel besitzt 1160 Pfeifen bei 16 Registern, verteilt auf zwei Manuale und Orgel.

I Hauptwerk C–g3
Principal 8′
Gemsflöte 8′
Octave 4′
Hohlpfeife 2′
Cornett I - III
Mixtur IV 2′
Tremulant
II Brustwerk C–g3
Holzgedackt 8′
Rohrflöte 4′
Principal 2′
Larigot 1 13
Cimbel III 23
Schalmei 8′
Tremulant
Pedal C–f1
Subbass 16′
Offenbass 8′
Piffaro II 4′
Dulcian 16′
  • Koppeln: II/I, I/P, II/P
  • Spielhilfen 2 freie Kombinationen, Handregister, Tutti, Zungenabsteller, Auslöser

Glocken

Die vier Glocken der Kirche wurden 1956 vom Bochumer Verein für Gusstahlfabrikation in Versuchsrippe (V7) gegossen.[6]

Nr.
 
Name
 
Durchmesser
(mm)
Masse
(kg)
Schlagton
(HT-1/16)
Inschrift
 
1 Maria 1690 1800 c1 +0 M A R I A + D. D. H. HEINEN BROEL +

+ NOVAM DR. ADENAUER CANCELLARIO BOCHUMER VEREIN + 5. 1. 1 9 5 6

2 Petrus 1425 1092 es1 +1 P E T R U S

+ D. D. P. PROFITTLICH S. S. HUB. + + NOVAM DR. ADENAUER CANCELLARIO BOCHUMER VEREIN + 5. 1. 1956

3 Matthias 1260 765 f1 +2 M A T T H I A S

+ D. D. DR. M. SCHELLENBERGER + + NOVAM DR. ADENAUER CANCELLARIO BOCHUMER VEREIN + 5. 1. 1956

4 Joseph 1110 520 g1 +3 J O S E P H U S

+ D. D. DR. C. MENSER CONJ. + + NOVAM DR. ADENAUER CANCELLARIO BOCHUMER VEREIN + 5. 1. 1956

Trivia

In der Kirche erinnert ein Platzschild an Konrad Adenauer, der Mitglied der Gemeinde war und regelmäßig am Gottesdienst teilnahme. In einem Seitenschiff findet sich eine Fenstergravur, auf der Adenauer mit Federschmuck der Sioux-Indianer dargestellt ist, was an seine Amerikareise von 1956 erinnern soll.

Pfarrer der Gemeinde

  • 1901–? : Johann Peter Profittlich
  • bis 1930: Matthias Schnitzler
  • 1931–1952: Albert von Contzen
  • 1952–1975: Heinrich Lemmen
  • 1975–1981: Peter Jansen
  • 1981–1989: Franz Padberg
  • 1989–2007: Franz Lurz
  • 2007–2018: Bruno Wachten
  • seit 2018: Michael Ottersbach

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 J[ohann] J[oseph] Brungs: Die Stadt Honnef und ihre Geschichte. Verlag des St. Sebastianus-Schützenvereins, Honnef 1925, S. 250–252 (Neudruck 1978 durch Löwenburg-Verlag, Bad Honnef).
  2. 2,0 2,1 2,2 Hubert Wüsten: Die katholische Gemeinde Honnef in den letzten hundert Jahren. In: August Haag (Hrsg.): Bad Honnef am Rhein. Beiträge zur Geschichte unserer Heimatgemeinde anläßlich ihrer Stadterhebung vor 100 Jahren. Verlag der Honnefer Volkszeitung, Bad Honnef 1962, S. 151–165 (hier: S. 158/159).
  3. Wolfram Hagspiel: Köln. Marienburg. Bauten und Architekten eines Villenvororts. (= Stadtspuren, Denkmäler in Köln, Band 8.) 2 Bände, J. P. Bachem Verlag, Köln 1996, ISBN 3-7616-1147-1, Band 2, S. 871/782.
  4. Denkmalliste der Stadt Bad Honnef, Nummer A 264
  5. Karl Günter Werber: Bad Honnef: Zeitsprünge. Sutton Verlag, Erfurt 2009, ISBN 978-3-86680-560-6, S. 68.
  6. Gerhard Hoffs: Glocken im Dekanat Königswinter. PDF; S. 20–24.
50.6576237.214878
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel St. Mariä Heimsuchung (Rhöndorf) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Reinhardhauke. Weitere Artikel, an denen dieser Autor maßgeblich beteiligt war: 10.504 Artikel (davon 0 in Jewiki angelegt und 10.504 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik.