Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Staatliche Hochschule für Bildende Künste – Städelschule
Staatliche Hochschule für Bildende Künste – Städelschule | |
---|---|
Gründung | 1829 |
Trägerschaft | staatlich |
Ort | Frankfurt am Main |
Bundesland | Hessen |
Staat | Deutschland |
Leitung | Rektor Nikolaus Hirsch
Prorektor Tobias Rehberger |
Studenten | 150 |
Mitarbeiter | 30 |
davon Professoren | 10 |
Website | www.staedelschule.de |
Die Städelschule, heute Staatliche Hochschule für Bildende Künste – Städelschule, ist eine Kunsthochschule in Frankfurt am Main.
Geschichte
Der Bankier und Kaufmann Johann Friedrich Städel bestimmte in seinem 1793 errichteten Testament, dass sein Vermögen, darunter eine Kunstsammlung, im Falle seines Todes auf eine Stiftung übergehen solle. Nach Städels Ableben 1817 nahm die Stiftung ihre Arbeit als „Städelsches Kunstinstitut” auf, das eine Kunstschule und eine Galerie als Schausammlung umfassen sollte. 1824 wurde ein Leiter für elementares und architektonische Zeichnen berufen, 1829 wurden auch die Klassen für Malerei und Bildhauerei besetzt. Vorangegangen war ein jahrelanger Rechtsstreit mit Städels Verwandtschaft in Straßburg, der mit einem Vergleich endete. 1830 wurde der Nazarener Philipp Veit, der zuvor in Rom wirkte, nach Frankfurt berufen. Noch im gleichen Jahr beschloss die Administration der Stiftung, dass sich die „Kunstanstalt des Städel'schen Kunstinstitus [...] in zwei Hauptabteilungen...” teilen solle, „...nämlich in die Kunstsammlung und die Lehranstalt”.[1] Veit wurde Direktor der Kunstsammlung und zugleich Professor für Historienmalerei an der Schule.
Sein Nachfolger in der Leitung der Klasse wurde 1850 Eduard Jakob von Steinle. Zunächst wurde das Vrints-Treuenfels-Palais in der Neuen Mainzer Straße genutzt, das Städelsche Kunstinstitut umfasste zunächst Museum und Kunstschule. Im Jahre 1878 zog das Institut in neue Galeriegebäude mit angeschlossener Städelschule nach Sachsenhausen, an das Schaumainkai.[2]
Im Laufe der Zeit entwickelten sich aus dem Museum und der Schule zwei unabhängige Bereiche. Noch heute befindet sich die Schule in der Dürerstraße, auf der Südseite des Museumsgeländes. Werkstätten und Ateliers befinden sich darüber hinaus noch in der Daimlerstraße im Frankfurter Osthafen und unmittelbar südlich der Schule in der Gartenstraße.
Im Jahr 1987 eröffnete die Städelschule den Portikus als Ausstellung zeitgenössischer Kunst, der zunächst im namensgebenden Portikus der kriegszerstörten Alten Stadtbibliothek, und dann von 2002 bis 2006 im Leinwandhaus am Weckmarkt untergebracht war. 2006 wurde das Gebäude Neuer Portikus eingeweiht, der auf der Maininsel westlich der Alten Brücke errichtet wurde. 1989 gründete der damalige Rektor Kasper König, als Filiale der Städelschule, das Institut für Neue Medien (INM). Erster Direktor wurde Peter Weibel. Das Institut hatte die Aufgabe, sich mit experimenteller Kunst zu beschäftigen und die Video-, Audio-, Computer- und Grafiktechnik auf ihre Verwendbarkeit im künstlerischen Bereich zu untersuchen.
Im Jahr 2000 wurde Daniel Birnbaum Rektor und Nachfolger von Kasper König an der Frankfurter Städelschule. Er war ebenfalls gleichzeitig Direktor der Ausstellungshalle Portikus. Birnbaum verließ seine Position zum 30. September 2010. Zu seinem Nachfolger wurde vom Konvent der Architekt, Kurator und Kunsttheoretiker Nikolaus Hirsch gewählt.[3]
Programm
Die Städelschule genießt einen weltweit guten Ruf, auch bedingt durch die geringe Studentenzahl und dem damit verbundenen engen Studenten-Professoren-Verhältnis, den zehn Professoren stehen etwa 150 Studenten gegenüber, davon ca. 60 % internationale Studenten. Neben dem Studium freie Bildende Künste und dem Aufbaustudium Architektur finden in der Städelschule im Rahmen der Erwachsenenbildung künstlerische Kurse aus den Bereichen Malerei, Zeichnen und Bildhauerei statt.
Bekannte Professoren
1) Entlassen durch die Nationalsozialisten
Bekannte Absolventen
- Johannes Deiker (1822–1895), Maler
- Friedrich Schierholz (1840–1894), Bildhauer
- Heinrich Will (1895–1943), Maler (Studium von 1920 bis 1925), vom Volksgerichtshof zum Tod verurteilt
- Hans Erwin Steinbach (1896-1971), Maler
- Marta Hoepffner (1912-2000), Fotografin (Studium von 1929 bis 1933)
- Walter Neuhäusser (* 1926), Architekt (Abschluss 1954)
- Franz Erhard Walther (* 1939), Bildhauer und Konzeptkünstler (Studium von 1959 bis 1961)
- Georg Hüter (* 1948), Bildhauer (Studium von 1973 bis 1978)
- Doris Conrads (* 1949), Malerei und künstlerische Fotografie (Studium von 1973 bis 1979)
- Ottmar Hörl (* 1950), Künstler (Studium von 1975 bis 1979)
- Volker Steinbacher (* 1957), Maler, Graphiker und Konzeptkünstler (Studium von 1976 bis 1982)
- Ulrich Diekmann (* 1954), Maler und Videokünstler (Studium von 1977 bis 1983)
- Donald Baechler (* 1956), US-amerikanischer Künstler (Studium 1978/79)
- Michael Kalmbach (* 1962), Maler und Bildhauer (Studium 1983 bis 1989)
- Marko Lehanka (* 1961), Bildhauer (Studium von 1985 bis 1990)
- Bernd Mey (* 1961), Architekt (Studium von 1989 bis 1991)
- Tobias Rehberger (* 1966), Bildhauer (Studium von 1987 bis 1993)
- Tamara Grcic (* 1964), Foto- und Videokünstlerin (Studium von 1988 bis 1993)
- Thomas Draschan (* 1967), österreichischer Videokünstler (Studium von 1992 bis 1998)
- Florian Waldvogel (* 1969), Kurator (Studium und Assistent des Rektors von 1993 bis 1998)
- Stefan Müller (* 1971), Künstler (Studium von 1996 bis 2001)
- Martin Liebscher (* 1964), Fotograf und Fotokünstler (Studium von 1990 bis 1995)
Einzelnachweise
- ↑ K. Simon: Die Anfänge des Städelschen Kunstinstituts unter Philip Veit (Winter 1830/31). In: Im Frankfurter Raum. 1, 1931, S. 29 f
- ↑ Norbert Suhr: Der Nazarener - ein nachgetragener Anfang mit einem Unzeitgemäßen. In: Hubert Salden (Hrsg.): Die Städelschule Frankfurt am Main 1817 bis 1995. Hermann Schmidt, Mainz 1995, ISBN 3-87439-333-X.
- ↑ Michael Hierholzer: Nikolaus Hirsch wird neuer Rektor der Städelschule. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 21. April 2010.
Literatur
- Städelschule Situationen 74/75, 1975, Frankfurt/Main, Herausgeber HfbK Frankfurt-Städelschule
- Heike Belzer, Daniel Birnbaum (Hrsg.): kunst lehren teaching art − Städelschule Frankfurt/Main. Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln 2007, ISBN 978-3-86560-339-5. (Der Band gibt mit einer Vielzahl von Einzelbeiträgen einen Einblick in wesentliche Aspekte eines Kunsthochschulbetriebes. Die Texte (dt./engl.) werden durch s/w-Aufnahmen sowie eine Farbfotobeilage von Wolfgang Tillmanns ergänzt.)
Weblinks
- Website der Städelschule
- Biografie von Daniel Birnbaum (Goethe-Institut)
- Kuratorisches Statement von Daniel Birnbaum (Goethe-Institut)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Staatliche Hochschule für Bildende Künste – Städelschule aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |