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Stampa
Stampa | ||
---|---|---|
Staat: | Schweiz | |
Kanton: | Graubünden (GR) | |
Region: | Bezirk Maloja | |
Kreis: | Kreis Bergell | |
Politische Gemeinde: | Bregaglia | |
Postleitzahl: | 7605 | |
Koordinaten: | (765655 / 134717)46.34349.5906237994Koordinaten: 46° 20′ 36″ N, 9° 35′ 26″ O; CH1903: (765655 / 134717) | |
Höhe: | 994 m ü. M. | |
Fläche: | 94,82 km² | |
Einwohner: | 595 (31. Dezember 2008) | |
Einwohnerdichte: | 6 Einw. pro km² | |
Stampa | ||
Karte | ||
Stampa war eine politische Gemeinde im Kreis Bergell im Bezirk Maloja des Kantons Graubünden in der Schweiz.
Auf den 1. Januar 2010 fusionierten die Gemeinden des Bergell (d.h. Bondo, Castasegna, Soglio, Stampa und Vicosoprano) zur neuen Gemeinde Bregaglia.
Wappen
Beschreibung: In Silber (Weiss) über schwarzem Zinnenschildfuss ein flugbereiter, rot bewehrter Adler. Das Wappen wurde nach Motiven des Familienwappens der Stampa entworfen: Die Burg des Wappens wurde durch den Zinnenschnitt ersetzt und der Adler wechselte die Farbe. Die Farben richten sich nach der Vorgabe des Wappens des Gotteshausbundes.
Geographie
Das Gemeindegebiet bestand aus zwei Teilen. Der kleinere, westliche Teil heisst Stampa und liegt im Bergell. Der grössere Ortsteil Maloja liegt auf beiden Seiten des Malojapasses; im Bergell und im Engadin.
Zum Gemeindeteil Stampa gehörten das Dorf Stampa sowie westlich davon (von Ost nach West) die Weiler Coltura (999 m), Muntac/Montaccio (1043 m), Caccior (933 m) und an der westlichen Gemeindegrenze den Palazzo Castelmur. Östlich des Dorfes liegt der Ortsteil Borgonovo (1043 m).
Zum Gemeindeteil Maloja gehörten im Bergell der Weiler Cavril (1551 m) am Bach Orlegna und das nahezu unbewohnte Val Maroz, in dem die Maira entspringt. Südöstlich des Malojapasses liegt der Weiler Orden (1800 m). Im Engadin liegen Cad'Maté (1815 m) und das Dorf Maloja (1809 m). Auf einer Anhöhe nördlich des Dorfs liegt der Weiler Pila (1839 m)
Am Silsersee (bündnerromanisch Lej da Segl) liegt der Weiler Creista (1802 m) und der Ortsteil Cadlägh (1829 m). Am südlichen Ufer des Silsersees liegt Isola (1812 m). Der Grossteil des Gebiets ist Gebirge. Dieses umfasst das Val Forn mit dem See Lägh da Cavloc (Cavlocciosee, 1907 m) und seine Seitentäler. Die südliche ehemalige Gemeindegrenze ist gleichzeitig auch Landesgrenze zu Italien. Höchste Punkte der trennenden Gebirgsketten sind die Cima di Vazzeda (3301 m), der Monte del Forno (3214 m) und der Piz Fora (3363 m). Auch auf dem früheren Gemeindegebiet gibt es einige Höhen, die rund 3000 m erreichen wie z. B. der Piz Fedoz mit 3190 m.
Vom gesamten ehemaligen Gemeindegebiet von fast 95 km² sind 6261 ha (= 66,1 %) Gebirge und 1875 ha (= 19 %) von Wald und Gehölz bedeckt. 1095 ha der 1348 ha landwirtschaftlich nutzbaren Bodens sind Maiensässe. Lediglich 80 ha sind Siedlungsfläche.
Bevölkerung
Sprachen
Die Einwohner sprechen mehrheitlich eine lombardische Mundart. Bedingt durch die Lage - ein Teil der Gemeinde liegt im Engadin, ein Teil im Bergell - gibt es deutsch- und romanischsprachige Minderheiten. Die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte zeigt folgende Tabelle:
Sprachen in Stampa GR | ||||||
Sprachen | Volkszählung 1980 | Volkszählung 1990 | Volkszählung 2000 | |||
Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | |
Deutsch | 66 | 15,71 % | 139 | 28,48 % | 147 | 27,68 % |
Rätoromanisch | 21 | 5,00 % | 12 | 2,46 % | 10 | 1,88 % |
Italienisch | 317 | 75,48 % | 319 | 65,37 % | 351 | 66,10 % |
Einwohner | 420 | 100 % | 488 | 100 % | 531 | 100 % |
Religionen und Konfessionen
Die Bevölkerung von Stampa trat bereits 1533 zum protestantischen Glauben über.
Herkunft und Nationalität
Von den Ende 2005 570 Bewohnern waren 503 (= 88 %) Schweizer Staatsangehörige.
Geschichte
Auf dem Boden der heutigen Gemeinde Stampa wurden Siedlungsreste aus der Latène- und Römerzeit gefunden, darunter das Wannengrab von Stampa. Bereits im 12. Jahrhundert war der Talboden besiedelt. Der Name Stampa taucht erstmals in der Form Stamppa im Jahr 1354 auf.
Sehenswürdigkeiten
Palazzo Castelmur in Coltura
- Unter Denkmalschutz stehen die reformierte Dorfkirche San Pietro und die Kirche San Giorgio in Borgonovo.
- Casa Baldini[1]
- Museum Ciäsa Granda[2][3]
- Ferienhaus Vogelbacher-Stampa[4]
- Am südlichen Dorfausgang liegt rechts an der Mera das Wannengrab von Stampa.
- Südlich des Dorfes steht recht oben der Palazzo Castelmur[5]
- Auf der Staumauer des Rückhaltebeckens Orden bei Maloja steht die Installation Culur von Gottfried Honegger.
Persönlichkeiten
- Piero del Bondio (* 1947 Stampa), Kunstmaler, Bildhauer, Dekorationsmaler[6]
Die Künstlerfamilie Giacometti stammt aus Stampa. Ihre bekanntesten Vertreter sind:
- Giovanni Giacometti (1868–1933), Schweizer Maler und Grafiker, Vater von Alberto Giacometti
- Augusto Giacometti (1877–1947), Cousin 2. Grades von Giovanni, Schweizer Maler
- Zaccaria Giacometti (1893–1970), Schweizer Rechtswissenschafter und Staatsdenker
- Alberto Giacometti (1901–1966), Sohn von Giovanni, Schweizer Bildhauer, Maler und Grafiker
- Diego Giacometti (1902–1985), Sohn von Giovanni, Schweizer Bildhauer
- Bruno Giacometti (1907–2012), Sohn von Giovanni, Schweizer Architekt
Kultur
- In der Ciäsa Granda aus dem Jahr 1581 ist das Talmuseum untergebracht. Es zeigt zudem Werke der Künstlerfamilie Giacometti und dem Maler Varlin. Die Gräber der Giacomettis liegen im Ortsteil Borgonovo, dessen Kirche mit Glasfenstern von Augusto Giacometti versehen wurde. Eine Wanderung verbindet die Ortsteile und führt weiter auf die Sonnenterrasse von Soglio.[7]
- Associazione Amici del Centro Giacometti[8]
Literatur
- Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden, Band V. Die Täler am Vorderrhein, II. Teil. Die Talschaften Schams, Rheinwald, Avers, Münstertal, Bergell. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 14). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1943, ISBN 978-3-906131-20-7.
- Renato Stampa: Storia della Bregaglia. 1963, (19742), Tipografia Menghini, Poschiavo (19913).
- Die Gemeinden des Kantons Graubünden. Chur/Zürich 2003, ISBN 3-7253-0741-5.
- Simona Martinoli und andere: Guida d'arte della Svizzera italiana. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, S. 527–528, 532–535.
- Adolf Collenberg: Stampa im Historischen Lexikon der Schweiz
Weblinks
Einzelnachweise
Vorlage:Navigationsleiste Region Maloja
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Stampa aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |