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Steinbach am Attersee
Steinbach am Attersee | ||
---|---|---|
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Oberösterreich | |
Politischer Bezirk: | Vöcklabruck | |
Kfz-Kennzeichen: | VB | |
Fläche: | 61,11 km² | |
Koordinaten: | 47° 50′ N, 13° 33′ O47.83194444444413.55509Koordinaten: 47° 49′ 55″ N, 13° 33′ 0″ O | |
Höhe: | 509 m ü. A. | |
Einwohner: | 874 (1. Jän. 2017) | |
Bevölkerungsdichte: | 14 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 4853 | |
Vorwahl: | 07663 | |
Gemeindekennziffer: | 4 17 40 | |
NUTS-Region | AT315 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Steinbach 5 4853 Steinbach am Attersee | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeisterin: | Nicole Eder (ÖVP) | |
Gemeinderat: (2015) (13 Mitglieder) |
||
Südsüdwestansicht von Steinbach am Attersee | ||
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) |
Steinbach am Attersee ist flächenmäßig die größte Gemeinde im Bezirk Vöcklabruck im Hausruckviertel in Oberösterreich mit 874 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2017). Der zuständige Gerichtsbezirk ist Vöcklabruck. Steinbach ist seit 2008 Teil der Bergsteigerdörfer-Initiative des ÖAV.[1]
Geografie
Steinbach am Attersee liegt auf 509 m Höhe im Hausruckviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 8,6 km, von West nach Ost 10,9 km. Die Gesamtfläche beträgt 61,7 km². 59,8 % der Fläche sind bewaldet, 6 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.
Mit der Tauchstelle „Ofen“ weist Steinbach eine herausfordernde, weil nahe dem Ufer steil in eine Tiefe von weit über 100 m abfallende Stelle für Sporttauchen auf. Es kam wiederholt zu tödlichen Unfällen. Am 13. Mai 2018 wurde ein Toter aus 143,5 m Tiefe per Tauchroboter geborgen.[2]
Ortsteile der Gemeinde
Das Gemeindegebiet umfasst folgende Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Januar 2019[3]):
- Berg (18)
- Blümigen (40)
- Dorf (57)
- Feld (22)
- Forstamt (20)
- Gmauret (6)
- Haslach (16)
- Hochlecken (0)
- Kaisigen (135)
- Kienklause (6)
- Kiental (14)
- Oberfeichten (29)
- Seefeld (98)
- Steinbach am Attersee (157)
- Unterfeichten (89)
- Unterroith (64)
- Weißenbach am Attersee (111)
Wappen
Blasonierung: In Blau über einem goldenen, von einer blauen Wellenleiste durchzogenen Felsen ein goldener Adler mit goldener Krone und roter Zunge. Die Gemeindefarben sind Gelb-Blau.
Das 1970 verliehene Gemeindewappen symbolisiert mit dem Felsen und dem Bach den Ortsnamen. Der Adler entstammt dem Wappen der Polheimer zu Wartenburg, den Inhabern der Herrschaft Kogl, zu der der größte Teil des heutigen Gemeindegebietes von Steinbach gehörte. Fels und Adler verweisen aber auch auf die Lage der Gemeinde am Höllengebirge und ihre Tierwelt.[4]
Geschichte
Steinbach war schon in vorchristlicher Zeit von den Kelten besiedelt. 1276 wird erstmals eine Pfarrkirche urkundlich erwähnt. Bis zum Bau einer durchgehenden Straße am Attersee-Ostufer verharrte Steinbach in stiller Abgeschiedenheit. Der Genius loci ist zweifellos Gustav Mahler, der in drei Sommermonaten am Seeufer seine dritte Symphonie komponierte, in der nach Meinung vieler die Seelandschaft unverkennbar mitklingt.
Seit 1490 wird der Ort dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet.
Seit 1918 gehört er zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.
Die Pfarre Steinbach am Attersee: Bis zum Jahr 1120 war Steinbach der Pfarre Altmünster unterstellt. Als sich zu diesem Zeitpunkt St. Georgen im Attergau von Altmünster loslöste, wurde Steinbach dieser Pfarre als Expositur unterstellt. Die eigene Pfarrchronik beginnt mit dem Jahre 1781.
Politik
Bürgermeisterin ist Nicole Eder von der ÖVP.
Einwohnerentwicklung
1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 1002 Einwohner, 2001 dann 909 und im Jahre 2011 851 Einwohner.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die Pfarrkirche zum hl. Andreas steht auf einem Hügel, der zu manchen Vermutungen Anlass gibt. Mitte des 19. Jahrhunderts fand man hier bei Grabungen auf dem Friedhof Statuetten heidnischer Gottheiten. Es dürften somit bereits Kelten und Römer diesen Platz benutzt haben. Eine Sage erzählt von einer warmen Quelle unweit der Kirche und von Höhlen im Kirchenhügel. Der Gedanke an einen heidnischen Kultplatz liegt somit nahe. Eine christliche Kirche an dieser Stelle gilt für das Jahr 760 als bezeugt. Die Bauzeit des heutigen Gotteshauses ist nicht genau bekannt, jedoch wird die Entstehung des Turmes mit etwa 1410 angenommen. Der ungefähr 100 Jahre jüngere spätgotische Kirchenbau, manche Sekundärquellen sprechen von 1516, der dem heiligen Andreas geweiht ist, entstand unter der Bauhütte Stefan Wultinger aus Wilding bei Vöcklamarkt.
- Am Seezugang des Gasthofs Föttinger befindet sich das Komponierhäuschen, in dem Gustav Mahler 1893–1896 bei seinen Aufenthalten am Attersee die 2. und 3. Symphonien komponierte. In dem Häuschen, das 1983 renoviert wurde, befindet sich eine kleine Ausstellung über den Komponisten.
- Das Forsthaus in Weißenbach wurde von Gustav Klimt für seine letzten Sommeraufenthalte genutzt. In den Jahren 1914–1916 mietete sich Gustav Klimt in diesem Haus ein und malte das Forsthaus zweimal – es war seine einzige Sommerresidenz, die er auch malte. Ein anderes Bild zeigt ein Holzknechthaus unterhalb des Schobersteins. Gustav Klimts Entdeckung des Attersees als Refugium für die Sommerfrische begann im Sommer 1900.
- Die Villa Langer wurde 1891 für Ing. Josef Brauner, dem Mitbegründer und Miteigentümer der Wiener Lohner-Werke gebaut. Josefs Tochter Hedwig Brauner heiratete Friedrich Paulicks Sohn. Aus dieser Ehe stammt Hedwig Paulick, die mit Gustav Langer verheiratet war. Das Haus ist noch immer im Familienbesitz. Gustav Klimt und seine Gefährtin Emilie Flöge verbrachten ihre letzte Sommerfrische in der Villa Langer in Weißenbach im Jahre 1916.
Persönlichkeiten
In Steinbach am Attersee sind der Pianist Friedrich Gulda (1930–2000) und der Philatelist Philipp von Ferrary (1850–1917) begraben, wobei letzterer hier unter dem Namen „Philipp Arnold“ bestattet ist. Eine Marmortafel am Eingang der Pfarrkirche weist auf ihn hin.
Söhne und Töchter der Stadt
- Wolfgang Eder (* 1952), Manager
Literatur
- Regina Stampfl/Peter Haßlacher/Roland Kals: Steinbach am Attersee, Österreichischer Alpenverein, Innsbruck 2010 (online)
Weblinks
- Weitere Infos über die Gemeinde Steinbach am Attersee auf dem Geo-Infosystem des Bundeslandes Oberösterreich
- Karte im Digitalen Oberösterreichischen Raum-Informations-System (DORIS)
- 41740 – Steinbach am Attersee. Gemeindedaten, Statistik Austria.
- Steinbach am Attersee auf Bergsteigerdörfer
Einzelnachweise
- ↑ Ideen – Taten – Fakten, Nr. 1: Startkonferenz Bergsteigerdörfer im Bergsteigerdorf Ginzling, vom 10-11. Juli 2008, Österreichischer Alpenverein im Rahmen des Projekts „Alpenkonvention konkret: Via Alpina und Bergsteigerdörfer“, Fachabteilung Raumplanung-Naturschutz, Innsbruck 2008, S. 4. PDF-Download, abgerufen am 7. November 2018.
- ↑ Vermissten Taucher aus Attersee geborgen orf.at, 13. Mai 2018, abgerufen 13. Mai 2018.
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2019 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2019), (CSV)
- ↑ Herbert Erich Baumert: Die Wappen der Städte, Märkte und Gemeinden Oberösterreichs (3. Nachtrag). In: Oberösterreichische Heimatblätter, Heft 1/2, 1973, S. 17, online (PDF; 1,5 MB) im Forum OoeGeschichte.at
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