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Thailändische Schrift

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Thailändische Schrift
Schrifttyp Abugida
Sprachen Thailändische Sprache
Erfinder König Ramkhamhaeng (?)
Entstehung 1283 (?)[1][2][3][4]
Verwendungszeit seit dem 13. Jahrhundert
Offiziell in Thailand
Abstammung Brāhmī
 → Pallava
  → Khmer[2] und Mon[1][4]
   → Thailändische Schrift
Besonderheiten Gehört zum indischen Schriftenkreis; sehr eng verwandt mit der laotischen Schrift[3]
Unicode-Block

U+0E00–U+0E7F

ISO 15924 Thai
Der vollständige Name Bangkoks in Thai-Schrift. Die Vokale sind in schwarz, die „tiefen“ Konsonanten in blau, die „mittleren“ in grün und die „hohen“ in rot dargestellt.

Die thailändische Schrift (thailändisch: อักษรไทย [ʔàksɔ̌ːn tʰaj]) ist das Schriftsystem, das zur Niederschrift der thailändischen Sprache verwendet wird.

Zu- und Einordnung, Geschichte

Nachbildung der Ramkhamhaeng-Stele im Sukhothai Historical Park

Die heutige thailändische Schrift gehört wie die heutige birmanische Schrift, die heutige Khmer-Schrift sowie die heutige laotische Schrift zum südostasiatischen Zweig der indischen Schriften. Sie ist eine Abugida und steht damit zwischen Alphabet und Silbenschrift.

Traditionell wird ihre Entwicklung König Ramkhamhaeng zugeschrieben. Noch heute wird in Thailands Schulen verbreitet, dass König Ramkhamhaeng diese Schrift „erfunden“ habe, weil im Jahre 1833 König Mongkut (zu jener Zeit noch im Mönchsstand) auf dem heutigen Noen Prasat nahe Wat Mahathat im Geschichtspark Sukhothai die Stele entdeckte, die heute im Nationalmuseum Bangkok zu sehen ist. Auf dieser Stele ist der erste überlieferte Text in der neuen Schrift, nämlich die Regierungserklärung Ramkhamhaengs aus dem Jahre 1292 in Stein gemeißelt (siehe dazu die Weblinks unten). Diese Darstellung führte in neuerer Zeit zu heftigen Kontroversen über die historische Echtheit der Stele.

Übersicht

Die thailändische Schrift besteht aus 44 Konsonantenzeichen (Thai: พยัญชนะ [pʰáʔjant͡ɕʰáʔnáʔ]), die in drei Klassen unterteilt werden, und den drei Gruppen von Vokalzeichen. Die Konsonantenzeichen werden horizontal von links nach rechts geschrieben, während die Vokalzeichen – je nachdem, um welchen Vokal es sich handelt – oberhalb, unterhalb, links und rechts des zugehörigen, d. h. vorher artikulierten, Konsonantenzeichens geschrieben sein können.

Die thailändische Schrift unterscheidet im Gegensatz zum lateinischen Alphabet nicht zwischen Minuskeln und Majuskeln. Im Allgemeinen werden einzelne Wörter ohne einen Zwischenraum aneinandergeschrieben, ein Satzende wird dagegen durch einen Zwischenraum gekennzeichnet.

Romanisierung

Es gibt bisher keinen universellen Standard für die Romanisierung, also die Übertragung der thailändischen Schrift in das lateinische Alphabet. Zum Beispiel wird der Name des gegenwärtigen Königs so unterschiedlich geschrieben wie Bhumibol, Phumiphon, phuuM miH phohnM, daneben existieren noch weitere Schreibweisen. Jedes Sprachlehrbuch oder Wörterbuch, jeder Reiseführer hat ein eigenes System der Romanisierung. Dazu kommt der Umstand, dass die Aussprache in der romanisierten Form oft auf dem Englischen basiert, was es dem deutschsprachigen Leser zusätzlich erschwert. Daher empfehlen die meisten Thailändisch-Lehrer das frühzeitige Erlernen der thailändischen Schrift.

Die ersten Versuche einer Festsetzung der Romanisierung der Thai-Schrift unternahm König Vajiravudh (Rama VI.) 1912[5] im Zuge der Einführung von Familiennamen in Siam.

Einem Standard am nächsten kommt das heutige Royal Thai General System of Transcription (RTGS; „Allgemeines Königlich-Thailändisches Umschriftsystem“) des Royal Institute, das bereits 1939 und 1968 Systeme veröffentlicht hatte.[6] Dieses System wird immer häufiger von Regierungsstellen zum Beispiel bei der Beschriftung von Straßenschildern benutzt.

Nachteile:

  • Das RTGS hat keine Anzeige von Tonhöhen und Tonverläufen.
  • Das RTGS hat keine Anzeige der Länge der Vokale.
  • Es ist unmöglich, aus einem romanisierten Wort auf die tatsächliche Schreibweise in Thai zu schließen.
  • Es ist unmöglich, aus einem romanisierten Wort auf die korrekte Aussprache zu schließen.

Vokale

Für die Darstellung von Vokalen (Thai: สระ [sàʔràʔ]) stehen sowohl einfache als auch komplexe Vokalzeichen zur Verfügung (siehe auch Erläuterungen zur Vokal-Tabelle weiter unten). Komplexe Vokalzeichen können sich aus einfachen Vokalzeichen und aus gewissen Konsonantenzeichen (vor allem , und ) zusammensetzen.

Zur Verwendung von und in komplexen Vokalzeichen: Mit Ausnahme der beiden einfachen Vokalzeichen für die Darstellung von ai ( und ) und der graphischen Realisierung von ao als - findet man stets die zu den Konsonantenzeichen gerechneten Zeichen [j] bzw. [w] als graphische Realisierung des Endbestandteils schließender Diphthonge oder Triphthonge.

Die Zeichen/Zeichenkombinationen , ฤๅ, und ฦๅ sind, epigraphisch gesehen, die Transliteration von altindischem , , , und . Im Sanskrit werden diese Laute traditionell zu den Vokalen gerechnet, die dazugehörigen Zeichen werden in den indischen Schriften im Allgemeinen entsprechend unter den Vokalzeichen eingereiht. Im Thailändischen werden /rɯ́/, ฤๅ /rɯː/, /lɯ́/ und ฦๅ /lɯː/ jedoch als Kombination von Konsonant /r/ bzw. /l/ und Vokal ​[⁠ɯ⁠]​/[ɯː] (geschlossenes, dunkles i, ähnlich einem ungerundeten, dunklen 'ü', transkribiert ue) aufgefasst, bzw. wird entweder /rí/, /rɯ́/ oder /rɤː/ gesprochen. Deshalb werden , ฤๅ alphabetisch entsprechend unter den Konsonantenzeichen nach (/r/) und , ฦๅ nach (/l/) eingeordnet.

Beim Lesen der Thai-Schrift muss man auch zwischen einigen Konsonanten ein kurzes [o] oder [a] lesen, letzteres oft bei Wörtern mit Pali-/Sanskrit-Etymologie. In diesem Fall werden die Vokale als „dem Konsonantenzeichen inhärent“ gesehen. In einigen Fällen dient das kurze a als Sprossvokal.

Konsonanten

Tabelle der Konsonanten

Die Konsonanten werden in drei Klassen unterteilt: die mittleren, die hohen und die tiefen Konsonanten.

Die Klasse der mittleren Konsonanten besteht aus allen Buchstaben, die unbehauchte Plosive (einschließlich des nahezu plosiv ausgesprochenen /ʨ/-Lautes) bezeichnen, sowie . Zu den tiefen Konsonanten zählen unter anderem die Buchstaben, die Sonoranten bezeichnen (/l/, /r/, /w/ etc.). Bezogen auf diese Laute (Plosive und Sonoraten), existieren pro Laut bis zu zwei repräsentierende Buchstaben, die jedoch immer der gleichen Klasse angehören, also entweder beide mittlere oder beide tiefe Konsonanten sind.

Die übrigen Laute (behauchte Konsonanten, /h/, /f/ und /s/) werden durch Buchstaben wiedergegeben, die einerseits den tiefen und andererseits den hohen Konsonanten zugerechnet werden. Jedem dieser Laute entsprechen je nach Laut ein bis drei hohe sowie ein bis vier tiefe Konsonanten. So kann beispielsweise der /tʰ/-Laut durch vier tiefe und zwei hohe Konsonanten wiedergegeben werden, der /h/-Laut nur durch jeweils einen hohen und einen tiefen Konsonanten. In jedem Fall gibt es aber je Laut mindestens einen hohen und einen tiefen Konsonanten.

Die hohen Konsonanten sind lautlich erkennbar am steigenden Ton im Buchstabennamen.

Weitere Zeichen

Zusätzlich zu den Konsonanten und Vokalen gibt es:

  • 5 Betonungszeichen – sie werden benutzt zur Ermittlung des gesprochenen Tons (siehe: Tonsprache).
  • 5 typographische Zeichen – sie zeigen z. B. Wiederholungen oder Abkürzungen an.

Ziffern

Das thailändische Zahlensystem ist ein Dezimalsystem, das in indo-arabischen Ziffern (Thai: ตัวเลขอารบิก [tua lêːk aːrá.bìk]) oder (zunehmend seltener) einem eigenen Thaiziffernsatz (Thai: ตัวเลขไทย [tua lêːk tʰaj]) geschrieben werden kann.

Tabellen mit dem Thai-Alphabet

Zeichen für „M“ in Thai-Schrift, als Sonorant den tiefen Konsonanten zugerechnet

Konsonanten

  • Erläuterung zur Tabelle:
  • 1. Spalte: der Buchstabe in thailändischer Schrift.
  • 2. Spalte: Romanisierung des Buchstabens (siehe dazu Weblinks und thailändisches Umschrift-System).
  • 3. Spalte: Name des Buchstabens, offizielle Umschrift des Royal Institute.[7] Die ch-Konsonanten in den Namen sind englisch auszusprechen. Beispiel: ching wird im Deutschen ausgesprochen wie tsching.
    "*" = Diese Zeichen zählen eigentlich zu den Vokalen, werden aber in Wörterbüchern an den hier gezeigten Stellen eingeordnet. Sie dienen zur Darstellung von Lehnwörtern und Namen aus dem Sanskrit (nicht Pali) und anderen Sprachen, zum Beispiel อังกฤษ für „englisch“.
  • 4. Spalte: Aussprache des Merkwortes in Lautschrift.
  • 5. Spalte: Übersetzung des Merkwortes.
  • 6. Spalte: Aussprache, wenn der Buchstabe am Ende einer Silbe steht. Ein „-“ bedeutet: dieser Buchstabe kommt nicht am Silbenende vor.
  • 7. Spalte: Klasse des Buchstabens (L: „tiefe“ Klasse, M: „mittlere“ Klasse, H: „hohe„ Klasse). Die Klassifizierung wird zusammen mit weiteren Kriterien benötigt, um die Tonhöhe einer Silbe zu bestimmen.
Zeichen Romanis. Name/Merkwort Lautschrift Übersetzung Silbenende Klasse
k ko kai [kɔː kàj] Huhn -k M
kh kho khai [kʰɔ̌ː kʰàj] Ei -k H
kh kho khuat [kʰɔ̌ː kʰùat] Flasche [obsolet] -k H
kh kho khwai [kʰɔː kʰwaːj] Wasserbüffel -k L
kh kho khon [kʰɔː kʰon] Person [obsolet] -k L
kh kho rakhang [kʰɔː rákʰaŋ] Glocke -k L
ng ngo ngu [ŋɔː ŋuː] Schlange -ng L
ch cho chan [ʨɔː ʨaːn] Teller -t M
ch cho ching [ʨʰɔ̌ː ʨʰìŋ] Zimbel - H
ch cho chang [ʨʰɔː ʨʰáːŋ] Elefant -t L
s so so [sɔː sôː] Kette -t L
ch cho (ka)choe [ʨʰɔː (kà)ʨʰɤː] Busch -t L
y yo ying [jɔː jǐŋ] Frau -n L
d do chada [dɔː ʨʰádaː] Krone, Kopfschmuck -t M
t to patak [tɔː pàtàk] Speer -t M
th tho than [tʰɔ̌ː tʰǎːn] Sockel -t H
th / d tho montho [tʰɔː montʰoː] weiblicher Eigenname -t L
th tho phuthao [tʰɔː pʰûː tʰâw] Greis -t L
n no nen [nɔː neːn] Novize -n L
d do dek [dɔː dèk] Kind -t M
t to tao [tɔː tàw] Schildkröte -t M
th tho thung [tʰɔ̌ː tʰǔŋ] Beutel -t H
th tho thahan [tʰɔː tʰáhǎːn] Soldat -t L
th tho thong [tʰɔː tʰoŋ] Flagge -t L
n no nu [nɔː nǔː] Maus -n L
b bo baimai [bɔː bajmáj] Blatt -p M
p po pla [pɔː plaː] Fisch -p M
ph pho phueng [pʰɔ̌ː pʰɯ̂ŋ] Biene - H
f fo fa [fɔ̌ː fǎː] Deckel - H
ph pho phan [pʰɔː pʰaːn] Tablett -p L
f fo fan [fɔː fan] Zahn -p L
ph pho samphao [pʰɔː sǎmpʰaw] Dschunke -p L
m mo ma [mɔː máː] Pferd -m L
y yo yak [jɔː ják] Riese -j L
r ro ruea [rɔː rɯːa] Boot -n L
rue, ri, roe * [], [ri], [rɤː] - - -
ฤๅ rue * [rɯː] - - -
l lo ling [lɔː liŋ] Affe -n L
lue * [] - - -
ฦๅ lue * [lɯː] - - -
w wo waen [wɔː wɛ̌ːn] Ring -w L
s so sala [sɔ̌ː sǎːlaː] Pavillon -t H
s so ruesi [sɔ̌ː rɯːsǐː] Einsiedler -t H
s so suea [sɔ̌ː sɯ̌ːa] Tiger -t H
h ho hip [hɔ̌ː hìːp] Kiste - H
l lo chula [lɔː ʨùlaː] Drachen -n L
[stumm] o ang [ʔɔː ʔàːŋ] Becken [stumm] M
h ho nokhuk [hɔː nók hûːk] Eule - L

Vokale

Die thailändische Schrift kennt 16 „einfache Vokale“: ะ   ั   า   ำ   ิ   ี   ึ   ื   ุ   ู  เ   โ   ใ   ไ   อ   ว

Diese können einzeln benutzt oder miteinander kombiniert werden.

  • Erläuterung zur Tabelle:
  • 1. Spalte: der Buchstabe/die Buchstabenkombination in thailändischer Schrift. Das Zeichen „|“ dient dabei als Platzhalter für den jeweiligen Konsonanten.
  • 2. Spalte: Name des Buchstabens, offizielle Umschrift des Royal Institute.[7]
  • 3. Spalte: Romanisierung des Buchstabens (siehe dazu Weblinks und thailändisches Umschrift-System).
  • 4. Spalte: Aussprache des Vokals/der Vokalkombination in Lautschrift.
Zeichen Name Romanis. Laut
o ang o ​[⁠ɔ⁠]​
—ะ sara a a ​[⁠a⁠]​
—ั— mai han-akat a ​[⁠a⁠]​
—ัว mai han-akat wo waen ua [ua]
—ัวะ sara ua ua [ua]
—า sara a a []
—ำ sara am am [am]
—ิ sara i i ​[⁠i⁠]​
—ี sara i i []
—ึ sara ue ue ​[⁠ɯ⁠]​
—ื sara ue ue [ɯː]
—ุ sara u u ​[⁠u⁠]​
—ู sara u u []
เ— sara e e []
เ—ะ sara e e ​[⁠e⁠]​
เ—า sara e…sara a ao [aw]
เ—าะ sara o o [ɔʔ]
เ—ีย sara e…sara i yor yak ia [ia]
เ—ียะ sara ia ia [iaʔ]
แ— sara ae ae [ɛː]
แ—ะ sara ae ae ​[⁠ɛ⁠]​
โ— sara o o []
โ—ะ sara o o ​[⁠o⁠]​
ใ— sara ai maimuan ai [aj]
ไ— sara ai maimalai ai [aj]

Ziffern

  • Erläuterung zur Tabelle:
  • 1. Spalte: die Ziffer in thailändischer Schrift
  • 2. Spalte: die Ziffer als Wort auf Thailändisch
  • 3. Spalte: Aussprache des Zahlwortes in Lautschrift
  • 4. Spalte: indo-arabische Ziffer
Zeichen Thai Lautschr. Wert
ศูนย์ [sǔːn] 0
หนึ่ง [nɯ̀ŋ] 1
สอง [sɔ̌ːŋ] 2
สาม [sǎːm] 3
สี่ [sìː] 4
ห้า [hâː] 5
หก [hòk] 6
เจ็ด [ʨèt] 7
แปด [pɛ̀ːt] 8
เก้า [kâːw] 9
๑๐ สิบ [sìp] 10
๑๐๐ ร้อย [rɔ́ːj] 100
๑,๐๐๐ พัน [pʰan] 1.000
๑๐,๐๐๐ หมื่น [mɯ̀ːn] 10.000
๑๐๐,๐๐๐ แสน [sɛ̌ːn] 100.000
๑,๐๐๐,๐๐๐ ล้าน [láːn] 1.000.000
  • Anmerkung: Außer für Dokumente und Inschriften mit offiziellem oder religiösem Charakter oder mit historischem Bezug werden im täglichen Umgang arabische Ziffern benutzt. Weiterhin ist es verbreitet, dass Schilder mit Preisangaben für den Eintritt zu Sehenswürdigkeiten einen niedrigeren Preis für thailändische Staatsbürger in thailändischen Ziffern ausweisen, während der höhere Betrag für Ausländer in arabischen Ziffern geschrieben ist.

Betonungszeichen

Zeichen Thai Ermittlung des Tons / Bemerkung
_่ ไม้เอก mai ek, über Konsonanten der „hohen Klasse“: ergibt tiefen Ton
Über Konsonanten der „mittleren Klasse“: ergibt tiefen Ton
Über Konsonanten der „tiefen Klasse“: ergibt fallenden Ton
_้ ไม้โท mai tho, über Konsonanten der „hohen Klasse“: ergibt fallenden Ton
Über Konsonanten der „mittleren Klasse“: ergibt fallenden Ton
Über Konsonanten der „tiefen Klasse“: ergibt hohen Ton
_๊ ไม้ตรี mai tri, über Konsonanten der „mittleren Klasse“: ergibt hohen Ton
_๋ ไม้จัตวา mai chattawa, über Konsonanten der „mittleren Klasse“: ergibt steigenden Ton
_็ ไม้ไต่คู้ mai taikhu, Silbe wird kurz gesprochen, Ton bleibt unverändert
_์ ไม้ทัณฑฆาต mai thanthakhat, steht über einem stummen Endkonsonanten

Hat eine Silbe kein Betonungszeichen, so hängt die Betonung von der Klasse des einleitenden Konsonanten („hohe Klasse“, „mittlere Klasse“, „tiefe Klasse“), von der Vokallänge (kurz oder lang) und vom abschließenden Konsonanten (Sonorant oder Plosiv) ab. Beginnt die Silbe mit zwei Konsonanten, so ist der erste Konsonant maßgebend.

  • Silben mit langem Vokal oder mit abschließendem Sonoranten (m, n, l, ng):
    • hohe Klasse: steigender Ton (สี, [sǐː] – Farbe; สอง, [sɔ̌ːŋ] – zwei),
    • mittlere Klasse: Mittelton (ดู, [duː] – schauen; ดิน, [din] – Erde, Sand),
    • tiefe Klasse: Mittelton (ทา, [tʰaː] – auftragen; ทำ, [tʰam] – machen).
  • Silben mit langem Vokal und abschließendem Plosiv (b, d, g, p, t, k):
    • tiefe Klasse: fallender Ton (พูด [pʰûːt] – sprechen; มาก, [mâːk] – sehr),
    • mittlere Klasse: tiefer Ton (ปาก, [pàːk] – Mund),
    • hohe Klasse: tiefer Ton (ถูก, [tʰùːk] – billig, günstig).
  • Silben mit kurzem Vokal:
    • tiefe Klasse: hoher Ton (เล็ก, [lék] – klein),
    • mittlere Klasse: tiefer Ton (เด็ก, [dèk] – Kind),
    • hohe Klasse: tiefer Ton (สุข, [sùk] – gesund, glücklich).

Typographische Zeichen

Zeichen Thai Bedeutung
ไม้ยมก mai yamok, Silbe oder Wort muss wiederholt werden
ไปยาลน้อย paiyan noi, Abkürzungszeichen,
wird zum Beispiel beim Namen von Bangkok benutzt.
ฯลฯ ไปยาลใหญ่ paiyan yai, entspricht „etc.“
ฟองมัน fong man, markiert den Anfang eines Absatzes
(obsolet!)
อังคั่นคู่ angkhan khu, markiert das Ende eines Absatzes
(sehr selten benutzt)
โคมูตร khomut, markiert das Ende eines Kapitels oder eines Buches
(sehr selten benutzt)

Thailändische Schrift im Computer

Zur Verarbeitung von thailändischen Schriftzeichen wird in Unicode der Unicode-Block Thailändisch (U+0E01 bis U+0E7F) verwendet. Daneben ist in Thailand vor allem die ASCII-Erweiterung Thai Industrial Standard 620-2533 (TIS-620) in Gebrauch. Eine fast identische Variante dazu ist der Zeichensatz ISO 8859-11.

Betriebssystemspezifische Zeichensätze für thailändische Schrift gibt es für Microsoft Windows (Codepage 874) und Apple Macintosh.

In Microsoft Windows gibt es das standardmäßige Werkzeug osk.exe, das eine mit der Maus zu betätigende Bildschirmtastatur (On-Screen-Keyboard) darstellt und mit Hilfe der Sprachauswahl in der Taskleiste umgeschaltet werden kann. Hat man unter der Windows-Steuerung „Thai“ aktiviert, kann man diese Variante über osk nutzen, sofern die benutzte Software dies zulässt.

Quellen

  • George Bradley McFarland: Thai-English Dictionary. Stanford 1972, ISBN 0-8047-0383-3.
  • Phya Anuman Rajadhon: The Nature and Development of the Thai Language. The Fine Arts Department, Bangkok 6th ed. 1989 (Thai culture; Bd. 10).
  • Manfred Kummer: Einführung in das Leseverständnis der thailändischen Sprache. Groos, Heidelberg 1994, ISBN 3-87276-705-4.

Literatur

Weblinks

 Commons: Script of Thailand – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Allgemeine Links:
  • Zum Kapitel Herkunft:
  • Zum Kapitel Konsonanten:
  • Zu den Tabellen „Konsonanten“ und „Vokale“:
  • Zur Eingabe/Darstellung im Computer:

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 P.J. Bee, I. Brown, Patricia Herbert, Manas Chitkasem: Thailand. In: South-East Asia. Languages and Literatures – a Select Guide. University of Hawaii Press, Honolulu 1989, S. 28.
  2. 2,0 2,1 David Bradley: Burma, Thailand, Cambodia, Laos and Vietnam. In: Sociolinguistics Around the World. A Handbook. Routledge, Abingdon (Oxon)/New York 2010, S. 100.
  3. 3,0 3,1 Gero Fischer, Bua Srikasibhandha: Einführung in die thailändische Schrift. Helmut Buske Verlag, Hamburg 1980, S. 9.
  4. 4,0 4,1 Timothy D. Hoare: Thailand. A Global Studies Handbook. ABC-CLIO, Santa Barbara CA 2004, S. 211.
  5. König Rama VI.: The Romanization of Siamese words. In: Journal of the Siam Society. 9 (1912), 4. Online (PDF, letzter Zugriff am 31. Oktober 2012; 1,1 MB).
  6. Nitaya Kanchanawan: Romanization, Transliteration, and Transcription for the Globalization of the Thai Language. In: The Journal of the Royal Institute of Thailand. Band 31, Nr. 3, Juli–September 2006, S. 832–841, auf S. 835–836.
  7. 7,0 7,1 Romanisierungsregeln des Royal Institute (PDF in Thai; 166 kB) (aufgerufen am 20. April 2009).
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