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Theodor Klaehn
Theodor Klaehn, vollständig Theodor Karl Wilhelm Martin Klaehn (* 22. Juni 1883 in Plate; † 5. Januar 1963 in Bad Doberan) war ein deutscher Pädagoge und nationalsozialistischer Funktionär.
Leben
Theodor Klaehn war ein Sohn des Pastors Hermann Klaehn († 12. Juli 1904) und seiner Frau Maria Albertine, geb. Krabbe. Er besuchte das Gymnasium Fridericianum Schwerin bis zum Abitur Ostern 1904 und studierte zunächst Evangelische Theologie an den Universitäten Erlangen und Universität Rostock bis Ostern 1907. Ab Michaelis 1908 studierte er Theologie und Philologie in Rostock. 1909 bestand er das Lehramtsexamen in Rostock. Sein Seminar- und Probejahr legte er 1910/1911 unter gleichzeitiger Beschäftigung als wissenschaftlicher Hilfslehrer an seiner alten Schule Gymnasium Fridericianum in Schwerin ab. Seit dem 1. Januar 1912 war er am städtischen Gymnasium in Steele kommissarisch beschäftigt; Ostern 1912 erfolgte seine Ernennung zum Oberlehrer.
1914 wurde er in Rostock mit einer von Johannes Herrmann betreuten und seinem Großvater Otto Carsten Krabbe gewidmeten Dissertation im Fach Altes Testament zum Lic. theol. promoviert. Im Ersten Weltkrieg leistete er Kriegsdienst und wurde 1918 als Leutnant leicht verwundet.[1]
Ab dem 1. Juli 1919 war er als Oberlehrer und später Studienrat am Friderico-Francisceum in Bad Doberan tätig. Ein Konflikt zwischen ihm und dem Direktor Carl Reuter (1885–1956)[2] endete 1932 mit der Versetzung Reuters nach Güstrow.[3]
Klaehn, damals fanatisch nationalsozialistisch eingestellt[4], wurde Ortsgruppenleiter der NSDAP in Doberan[5] und war 1933 ein führender Vertreter der Deutschen Christen in Mecklenburg. Bei der ersten Synode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs nach der nationalsozialistischen Machtübernahme im Herbst 1933 wurde er als Nachfolger von Adolf Langfeld zum Synodalpräsidenten gewählt.[6] 1934 trat er mit Reichsstatthalter Friedrich Hildebrandt als Zeuge der Anklage im Schweriner Pastorenprozess gegen Gottfried Holtz und sechs weitere Pastoren der Bekennenden Kirche auf.
Nach dem Ende von Nationalsozialismus und Zweitem Weltkrieg wurde er schon am 27. Mai 1945 vom Dienst suspendiert.[7] Als Synodalpräsident wurde er durch Friedrich Stratmann ersetzt.
Seit 1911 war er verheiratet mit Anna, geb. Rugenstein. Der Sohn des Paares, Karsten Klaehn (* 25. Mai 1913)[8], wurde 1940 in Rostock promoviert und Mitarbeiter am von Karl Epting geleiteten Deutschen Institut in Paris. Er fiel 1943 in Russland.[9] Ein weiterer Sohn war der Forstmeister und Associate Professor an der Forstlichen Fakultät in Syracuse (New York) Friedrich Ulrich Klaehn (1915–1962).[10]
Werke
- Die sprachliche Verwandtschaft der Quelle K der Samuelisbücher mit der Quelle J das Heptateuch : ein Beitrag zur Lösung der Frage nach der Identität beider Quellen. Borna: Noske 1914, zugl. Diss Rostock (Digitalisate, HathiTrust)
Literatur
- Niklot Beste: Der Kirchenkampf in Mecklenburg von 1933 bis 1945: Geschichte, Dokumente, Erinnerungen. Berlin (Evangelische Verlagsanstalt)/ Göttingen (Vandenhoeck & Ruprecht, Lizenzausgabe; Arbeiten zur Geschichte des Kirchenkampfes, Ergänzungsreihe; 9) 1975 ISBN 3-525-55533-4
- Hannelore Braun, Gertraud Grünzinger: Personenlexikon zum deutschen Protestantismus 1919–1949. Vandenhoeck & Ruprecht; Göttingen 2006, ISBN 3-525-55761-2, S. 135
Weblinks
- Personalbogen von Theodor Klaehn in der Archivdatenbank der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung (BBF)
Einzelnachweise
- ↑ Deutsche Verlustliste Nr. 1144 vom 23. Mai 1918, abgerufen über ancestry.com
- ↑ Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 8104 (nur noch als E-Book/PDF als Download erhältlich).
- ↑ Hermann Langer: Leben unterm Hakenkreuz : Alltag in Mecklenburg 1932–1945. Bremen: Temmen 1996 ISBN 978-3-86108-291-0, S. 75f
- ↑ Niklot Beste: Der Schweriner Prozess im Juni 1934. In: Heinrich Holze (Hrsg.): Die Theologische Fakultät Rostock unter zwei Diktaturen. Festschrift für Gert Haendler. Lit-Verlag, Münster 2004, ISBN 3-8258-6887-7, S. 22
- ↑ Hermann Langer: Leben unterm Hakenkreuz : Alltag in Mecklenburg 1932–1945. Bremen: Temmen 1996 ISBN 978-3-86108-291-0, S. 31
- ↑ Beste (Lit.), S. 56
- ↑ Ulrike Mietzner: Enteignung der Subjekte — Lehrer und Schule in der DDR: Eine Schule in Mecklenburg von 1945 bis zum Mauerbau. Opladen: Leske und Budrich 1998 ISBN 978-3-8100-1463-4, S. 121
- ↑ Eintrag im Rostocker Matrikelportal
- ↑ Peter Schöttler: "Die "Annales"-Historiker und die deutsche Geschichtswissenschaft." ISBN 9783161533389, S. 348f
- ↑ Forstmeister Dr. Klaehn †. In: Deutsche Forstzeitung 18 (19623), S. 178
Personendaten | |
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NAME | Klaehn, Theodor |
ALTERNATIVNAMEN | Klaehn, Theodor Karl Wilhelm Martin (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Pädagoge und nationalsozialistischer Funktionär |
GEBURTSDATUM | 22. Juni 1883 |
GEBURTSORT | Plate |
STERBEDATUM | 5. Januar 1963 |
STERBEORT | Bad Doberan |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Theodor Klaehn aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |