Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Tierpfleger
Tierpfleger ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz eine Berufsbezeichnung und die Bezeichnung für den dazugehörigen Ausbildungsberuf. Ihr Aufgabengebiet umfasst die fach- und artgerechte Pflege, Betreuung und Zucht von Tieren in Tierheimen, Zoos, Forschungseinrichtungen oder Zuchtbetrieben.
Berufsbild
Das Berufsbild differenziert sich in drei Tätigkeitsfelder:
Forschung und Klinik
Hier liegen die Tätigkeitsschwerpunkte auf der Zucht und Haltung von Versuchstieren, vor allem von genetisch veränderten Mäusen. Außerdem unterstützen die Tierpfleger die Wissenschaftler bei Experimenten und Dokumentationsarbeiten sowie bei kleineren Operationen. Hauptsächliches Arbeitsgebiet sind Forschungslabore der Universitätskliniken und Pharmakonzernen. Aktuell vollzieht sich ein Wandel von der reinen Tierpflege hin zu komplexen und differenzierten Tätigkeitsfeldern. Hierbei ist vor allem die Generierung von genetisch veränderten Tieren zu nennen, oder die Arbeit im klassischen Labor. Der Tierpfleger hat hier die wichtige Aufgabe, den Versuchstieren das Leben so angenehm wie möglich zu machen und im Rahmen seiner Tätigkeit den Tierschutz zu gewährleisten.
Zootierpflege
Tätigkeit in zoologischen Gärten und ähnlichen Einrichtungen. Wichtig sind die Errichtung und Wartung (Reinigung) artgerechter Gehege und die Fütterung und Pflege der Tiere selbst. Gegebenenfalls ist die Aneignung umfangreicher Kenntnisse über seltene oder exotische Tierarten nötig. Im Rahmen der Erhaltung bedrohter Tierarten kommt auch hier eine Tätigkeit im Bereich Zucht/Aufzucht infrage. Die Unterstützung tierärztlicher Maßnahmen ist ebenfalls ein wichtiger Teil des Arbeitsfeldes. Zusätzlich kommen Information und Betreuung der Besucher hinzu.
Tierheim- und Pensionstierpflege
Umfasst die Pflege und Betreuung von Haustieren in Tierheimen und -pensionen. Die Einrichtung und der Betrieb solcher Einrichtungen sind hier ebenso Teil des Berufsbildes wie die Pflege der Tiere.
Ausbildung
In Deutschland und Österreich ist für die Ausbildung zum Tierpfleger der Abschluss eines Ausbildungsvertrages mit einem Ausbildungsbetrieb erforderlich. Für die Fachrichtung Zoo bieten alle größeren Zoos bzw. Tiergärten sowie manche Wildparks Ausbildungsplätze an. Viele Tierheime sowie manche Tierpensionen für Hunde und Katzen, aber auch für Pferde oder andere Heimtiere bieten Ausbildungsplätze der Fachrichtung Tierheim und Tierpension an. Schließlich kann man auch einen Ausbildungsplatz der Fachrichtung Forschung und Klinik abschließen, entweder an einer Klinik für Großtiere oder Heimtiere/Kleintiere bzw. einer Forschungseinrichtung mit Tierhaltung (z. B. Institute an Universitäten).
Allgemein umfasst die Ausbildung Grundkenntnisse der Anatomie von Tieren sowie den Erwerb von Kenntnissen über Haltung, Ernährung, Pflege und Transport von Tieren. Tier- und Umweltschutz, sowie entsprechende Rechtsvorschriften sollen vermittelt werden, ebenso Grundlagen des Arbeitsschutzes und der Arbeits- und Betriebsorganisation.
Deutschland
Der Ausbildungsberuf Tierpfleger ist im Berufsbildungsgesetz (BBiG) geregelt. Die dreijährige duale Ausbildung mit Fachrichtungen findet im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt. Im dritten Ausbildungsjahr erfolgt eine Spezialisierung in eine der drei oben aufgeführten Fachrichtungen.[1] Nach ungefähr der Hälfte der Ausbildung führt die zuständige IHK (Industrie- und Handelskammer) eine Zwischenprüfung durch. Die Ausbildung wird nach drei Jahren mit einer schriftlichen Kenntnisprüfung und einer praktischen Fertigkeitsprüfung abgeschlossen. Tierpfleger können während ihrer Arbeit Fähigkeiten und Wissen ansammeln, das sie zur Beförderung zum Reviertierpfleger qualifiziert.[2]
Österreich
Der Lehrling wird ebenfalls drei Jahre im dualen System ausgebildet. Voraussetzung für den Beginn der Lehre ist das Absolvieren der neun Pflichtschuljahre. Die meisten Lehrlinge besitzen aber einen Abschluss der Hauptschule und/oder Polytechnischen Schule. Abhängig vom Ausbildungsbetrieb wird ein Schwerpunkt in einem der drei oben genannten Tätigkeitsbereiche gesetzt.[3] Die Ausbildung wird mit der Lehrabschlussprüfung abgeschlossen. Eine Meisterprüfung ist nicht vorgesehen. Für Höherqualifizierungen an Kollegs, Fachhochschulen und Universitäten braucht man in Österreich meistens die Berufsmatura (Berufsreifeprüfung), die sich aus der Lehrabschlussprüfung und vier weiteren Prüfungen zusammensetzt.
Schweiz
Die Ausbildung zum/zur Tierpfleger/in EFZ (französisch Gardien d’animaux CFC, italienisch Guardiano di animali AFC) dauert drei Jahre. Die angebotenen Fachrichtungen sind Heimtiere, Versuchstiere und Wildtiere.
Einzelnachweise
- ↑ Text der Verordnung über die Berufsausbildung zum Tierpfleger/zur Tierpflegerin
- ↑ Robert Pies-Schulz-Hofen: Die Tierpflegerausbildung. Georg Thieme Verlag, 2004, ISBN 978-3-830-44134-2, S. 291 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
- ↑ Ausbildungsverordnung für Tierpfleger Österreich (PDF; 75 kB) gültig seit 1997
Weblinks
- Berufsverband der Zootierpfleger
- Tierpfleger im Berufenet der Bundesagentur für Arbeit
- detaillierte Aus- und Weiterbildungsinfos für Österreich des Instituts für Bildungsforschung der Wirtschaft: BerufsInformationsComputer (BIC)
- Berufs- und Brancheninfos der Wirtschaftskammer Österreich
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Tierpfleger aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |