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Uljanowsk
Stadt
Uljanowsk
Ульяновск
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Liste der Städte in Russland |
Uljanowsk (russisch Улья́новск; bis 1924 Simbirsk, russisch Симби́рск) ist eine russische Großstadt an der Wolga mit Vorlage:Metadaten Einwohnerzahl RU-ULY Einwohnern (Stand Vorlage:FormatDate: Ungültiger Wert ("0-0-0") für das Datum! )[1] und Hauptstadt des Gebietes Uljanowsk.
Geografie
Uljanowsk liegt im zentralen Teil des europäischen Russland und erstreckt sich an beiden Seiten des Kuibyschewer Stausees der Wolga, wobei der von der Bevölkerungszahl her größere Teil der Stadt am rechten Ufer liegt. Die Entfernung nach Moskau beträgt knapp 700 Kilometer Richtung Westen. Die nächstgelegene Stadt ist Nowouljanowsk (wörtlich „Neu-Uljanowsk“) etwa 20 km südlich von Uljanowsk.
Stadtgliederung
Uljanowsk ist administrativ in vier Stadtbezirke (sogenannte Rajons) unterteilt (Einwohnerzahlen jeweils mit dem Stand von 2009):
- Leninski (Ленинский, „Lenin-Rajon“) – 100.942 Einwohner
- Saswijaschski (Засвияжский, „hinter der Swijaga“) – 213.193 Einwohner
- Sawolschski (Заволжский, „hinter der Wolga“) – 214.406 Einwohner
- Schelesnodoroschny (Железнодорожный, „Eisenbahn-Rajon“) – 75.241 Einwohner
Klima
Uljanowsk | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Uljanowsk
Quelle: Roshydromet
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Geschichte
Das heutige Uljanowsk wurde im Jahr 1648 gegründet. Ursprünglich hieß der Ort Simbirsk (anfangs Sinbirsk, einigen Hypothesen zufolge abgeleitet von einer zu Zeiten der Goldenen Horde existenten tatarischen Festung namens Sinbar) und diente als militärischer Stützpunkt des Russischen Zarentums an dessen östlichen Grenzen. Zu dieser Zeit war Simbirsk als Festung nach dem Vorbild altrussischer Kremls angelegt. 1670 konnte die Festung einem Angriff der aufständischen Bauern um Stenka Rasin standhalten. Allerdings verlor sie später diese Bedeutung und entwickelte sich als normale Provinzsiedlung. Im 18. Jahrhundert war Simbirsk abwechselnd den Gouvernements Kasan und Astrachan unterstellt, bis es 1796 Stadtstatus erhielt und zum Zentrum des neuen Simbirsker Gouvernements wurde.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Stadt, auch dank der Lage an der Wolga, zu einer bedeutenden Handelsmetropole und einer der reichsten Städte des Russischen Zarenreichs. In dieser Periode entstanden hier zahlreiche öffentliche Einrichtungen und architektonisch anspruchsvolle Gebäude, von denen eine Reihe bis heute erhalten geblieben ist. 1898 erhielt Simbirsk erstmals einen Eisenbahnanschluss und im Jahr 1913 ein Kraftwerk. 1916 wurde die Wolga-Brücke fertiggestellt, was in den Folgejahrzehnten zur Ausweitung der Stadt auf das linke Flussufer geführt hat.
Es folgten die Oktoberrevolution 1917 und der Bürgerkrieg, in dem Kommunisten die Stadt besetzten. Am 21. Juli 1918 wurde die Stadt durch die Weißgardisten mit Unterstützung des tschechoslowakischen Korps erobert. Erst am 12. September 1918 gelang es der Roten Armee unter Führung von G. Gai, die Macht über die Stadt erneut zu erringen.
1924 wurde Simbirsk zu Ehren des kurz zuvor verstorbenen Revolutionsführers Wladimir Iljitsch Uljanow (Lenin), der hier 1870 geboren worden war, in Uljanowsk umbenannt. Diesen Namen behielt die Stadt auch nach dem Ende der Sowjetzeit. In der Stadt bestand das Kriegsgefangenenlager 215 für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs.[2]
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | Einwohner |
---|---|
1897 | 41.684 |
1939 | 103.779 |
1959 | 205.942 |
1970 | 351.085 |
1979 | 463.964 |
1989 | 625.155 |
2002 | 635.947 |
2010 | 613.786 |
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Wirtschaft
Uljanowsk gilt heute als bedeutendes Industriezentrum vor allem mit dem Automobilwerk UAZ, dem Flugzeughersteller Aviastar-SP (bekannt u. a. für das Transportflugzeug Antonow An-124, welche in 532 m langen und 36 m Endmontagehallen gebaut werden) und dem Rüstungsbetrieb Uljanowski Mechanitscheski Sawod. Außerdem gibt es in der Stadt weitere Betriebe des Maschinen- und Gerätebaus. Darüber hinaus ist Uljanowsk Hauptsitz der Fluggesellschaft Volga-Dnepr Airlines.
Im Jahr 2014 wurde ein Produktionswerk der Schaeffler-Gruppe in Uljanowsk eröffnet, in dem u. a. Kupplungen, Komponenten für Motoren und Kegelrollenlagereinheiten gefertigt werden.[3] 2015 eröffnete DMG Mori Aktiengesellschaft ein Werk für Dreh- und Fräsmaschinen, das in großem Umfang mit lokalen Zulieferern zusammenarbeitet.[4]
Verkehr
Die beiden Wolga-Ufer sind in Uljanowsk durch die 1916 fertiggestellte Brücke verbunden, die allerdings inzwischen als überlastet gilt. Eine neue Brücke für den Automobil- und Schienenverkehr wurde gebaut und ist für den Verkehr freigegeben. Aus Geldmangel war der Bau der Brücke für zehn Jahre unterbrochen worden. Die unvollendete Brücke, die an keines der beiden Wolgaufer heranreichte, war 2003 Kulisse für das Musikvideo zum Lied Nitschja des gleichnamigen Gesangsduos Nitschja. Der innerstädtische Personennahverkehr ist in Uljanowsk mit einem eigenen Straßenbahn- (am westlichen Ufer der Wolga) und Trolleybusnetz (am östlichen Ufer) relativ gut ausgebaut. Es gibt außerdem Pläne für eine Stadtbahn, die auch die beiden Wolgaseiten miteinander verbinden soll.
Uljanowsk verfügt über einen Fernbahnhof, den internationalen Flughafen Uljanowsk-Wostotschny, den Regionalflughafen Zentralny (auch Baratajewka genannt) und einen Binnenhafen an der Wolga.[5] Uljanowsk ist mit der russischen Hauptstadt Moskau über eine Zweigstrecke der föderalen Fernstraße M5 verbunden. Hier enden die Fernstraßen R178, die die Stadt mit Saransk verbindet, sowie R241, die nach Kasan führt.
Weiterführende Bildungseinrichtungen
- Filiale der Internationalen Slawischen G.-R.-Derschawin-Universität (des Instituts)
- Filiale der Militärakademie für Etappe und Transport
- Filiale der Militäruniversität für Fernmeldewesen
- Filiale des A.-S.-Gribojedow-Instituts für internationales Recht und Ökonomie
- Höhere militärtechnische Lehranstalt
- Landwirtschaftliche Akademie Uljanowsk
- Luftfahrthochschule für Zivilluftfahrt Uljanowsk
- Ökonomisches Institut Uljanowsk der Staatlichen Ökonomischen Akademie Samara
- Staatliche Pädagogische Hochschule Uljanowsk
- Staatliche Technische Universität Uljanowsk
- Staatliche Universität Uljanowsk
Sport
Die 36. Bandy-Weltmeisterschaft fand 2016 in Uljanowsk und Dimitrowgrad statt. Der Bandyverein HK Wolga Uljanowsk nimmt am Spielbetrieb der Superliga teil.[6]
In Uljanowsk ist der Fußballverein FK Wolga Uljanowsk beheimatet, der die Stadt in der dritthöchsten russischen Spielklasse vertritt.
Militär
In Uljanowsk ist die 31. Luftsturm-Brigade der russischen Luftlandetruppen stationiert. In Uljanowsk befindet sich die Uljanowsker Garden-Suworow-Militärschule, wo Jungen von der 5. bis zur 11. Klasse lernen. Diese Schule ist die einzige in Russland, die unter Leitung der Luftlandetruppen steht.
Städtepartnerschaften
Uljanowsk unterhält unter anderem seit 1993 eine Städtepartnerschaft zur nordrhein-westfälischen Stadt Krefeld.
Söhne und Töchter der Stadt
- Yusuf Akçura (1876–1935), Ideologe des Panturkismus
- Ljudmila Beloussowa (1935–2017), Eiskunstläuferin
- Nikolai Brjuchanow (1878–1938), Politiker
- Juri Fjodorow (* 1949), Eishockeyspieler
- Harry Flosser (* 1967), Trickfilmemacher
- Sergei Fokin (* 1961), Fußballspieler
- Boris Gnedenko (1912–1995), Mathematiker
- Iwan Gontscharow (1812–1891), Schriftsteller
- Nikolai Jasykow (1803–1847), Dichter
- Alexander Kerenski (1881–1970), Politiker, 1917 Minister und Regierungschef, Gegner Lenins
- Sergei Krutowskich (1928–1981), Computeringenieur
- Wladimir Lenin, eigentlicher Name Wladimir Iljitsch Uljanow (1870–1924), Revolutionsführer und Staatsmann
- Ivan Ozhogin (* 1978), Opern- und Musicaldarsteller
- Anatoli Prudnikow (1927–1999), Mathematiker
- Alexander Putschkow (* 1957), Hürdenläufer
- Dmitri Sadownikow (1847–1883), Ethnograph
- Stanislaw Schuk (1935–1998), Eiskunstlauftrainer
- Wadim Solotuchin (* 1967), Lepidopterologe
- Alexei Solowjow (* 1984), Lepidopterologe
- Alexander Turgenew (1784–1845), Historiker
- Marija Uljanowa (1878–1937), Revolutionärin und die jüngste Schwester von Lenin
- Paul Unterberger (1842–1921), russischer Generalleutnant und Gouverneur
- Simon Unterberger (1848–1928), Militärarzt
- Rustam Waliullin (* 1976), weißrussischer Biathlet tatarischer Herkunft
Einzelnachweise
- ↑ Referenzfehler: Es ist ein ungültiger
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-Tag vorhanden: Für die Referenz namenseinwohner_aktuell
wurde kein Text angegeben. - ↑ Maschke, Erich (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962-1977.
- ↑ Schaeffler eröffnet erstes Werk in Russland. In: owc.de. 13. Oktober 2014, abgerufen am 5. Mai 2015.
- ↑ DMG Mori investiert 70 Millionen Euro in Russland. In: Westfalen-Blatt, 30. September 2015.
- ↑ Transport auf welcometoulyanovsk.com (englisch). Abgerufen am 21. November 2013.
- ↑ Vereinswebsite (russisch)
Weblinks
- Stadtverwaltung von Uljanowsk (russisch)
- Deutschsprachige Seite des Wirtschaftsausschusses der Region Uljanowsk
- Uljanowsk auf mojgorod.ru (russisch)
- Uljanowsk-Fotos (russisch)
- Website zur Stadt (russisch/englisch)
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