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Unheimliche Begegnung der dritten Art
Filmdaten | |
---|---|
Deutscher Titel | Unheimliche Begegnung der dritten Art |
Originaltitel | Close Encounters of the Third Kind |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1977 |
Länge | 134 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 12 |
Stab | |
Regie | Steven Spielberg |
Drehbuch | Steven Spielberg |
Produktion | Julia Phillips Michael Phillips |
Musik | John Williams |
Kamera | Vilmos Zsigmond |
Schnitt | Michael Kahn |
Besetzung | |
|
Unheimliche Begegnung der dritten Art ist ein Science-Fiction-Film von Steven Spielberg, der eine Kontaktaufnahme durch friedliche Außerirdische zeigt. Besondere Bekanntheit erlangte der Film wegen der für die damalige Zeit aufwändigen Licht- und Spezialeffekte, mit denen Spielberg die Landung des außerirdischen Raumschiffs inszenierte.
Filmthema
Der Film handelt vordergründig von UFOs und einer verdeckten Operation der Regierung unter der Leitung des Sprachwissenschaftlers Claude Lacombe, gespielt von François Truffaut. Das Hauptgewicht des Films liegt jedoch auf einer Handvoll authentisch gezeichneter Kleinstadtbewohner, aus deren Blickwinkel die Ereignisse erzählt werden.
Die von Steven Spielberg verfasste, puzzleartig erzählte Geschichte führt an Schauplätze in Mexiko, Indien und verschiedene Orte der USA und läuft gegen Ende auf die Landung eines gigantischen Raumschiffs an einem Berg namens Devils Tower in Wyoming hinaus. Dort kommunizieren die Außerirdischen mit den Menschen per Musik und Handzeichen und laden schließlich den Kleinstädter Roy Neary als Repräsentanten der Menschheit ein, sie auf dem Rückflug zu ihrem Heimatplaneten zu begleiten.
Handlung
Zunächst entdecken die Forscher, die anscheinend von der US-Regierung unterstützt werden und sich durch eine weiße Flagge mit einem blauen Dreieck auszeichnen, auf einem Schrottplatz in der mexikanischen Wüste Sonora die 1945 auf mysteriöse Weise im Bermudadreieck verschwundenen Flugzeuge des Flugs 19. Die Flugzeuge erweisen sich als unbeschädigt und funktionstüchtig. Der Besitzer des Schrottplatzes berichtet, die Sonne sei in der Nacht aufgegangen und sie habe zu ihm „gesungen“. Der Mexikaner weist im Gesicht einen starken Sonnenbrand auf. In der nächsten Szene sind Fluglotsen in Indiana zu sehen, die Meldungen zweier Linienmaschinen über UFOs entgegennehmen. Anschließend wechselt das Geschehen in das einsam gelegene Haus der alleinerziehenden Mutter Jillian Guiler, deren Sohn Barry nachts elektrische Phänomene im Haus und Lichter im Garten sichtet und daraufhin das Haus verlässt. Jillian erwacht, stellt Barrys Verschwinden fest und begibt sich auf die Suche nach ihm. Ungefähr gleichzeitig erhält der mitten im komplizierten Familienleben stehende Elektriker Roy Neary den Anruf, wegen eines umfassenden Stromausfalls zu einem Einsatz aufbrechen zu müssen. Neary verfährt sich und sichtet an einem Bahnübergang plötzlich ein UFO, das seinen Wagen hell erleuchtet. In Panik rast Neary davon und überfährt wenig später beinahe den über die Straße rennenden Barry, der von seiner Mutter vom Auto weggestoßen wird. Neary macht kurz Bekanntschaft mit Jillian, dann tauchen jedoch vier sich entlang der Straße bewegende UFOs auf, die von Polizeifahrzeugen verfolgt werden. Neary fährt den Polizeifahrzeugen nach und stellt fest, dass sich die Flugobjekte nicht einholen lassen. Neary kehrt nach Hause zurück und berichtet verstört und fasziniert seiner ungläubigen Frau Ronnie und den Kindern von seiner Sichtung. Diese sind jedoch auch über den merkwürdigen Sonnenbrand verwirrt, den Neary seit der Nacht im Gesicht trägt.
Wenig später finden die Forscher das Schiff Cotopaxi, das, ursprünglich im Bermudadreieck verschwunden, im mongolischen Teil der Wüste Gobi wieder aufgetaucht ist. Anschließend untersuchen Lacombe und seine Kollegen ein Phänomen in Dharmsala (Indien), wo tausende gläubige Hindi ständig im Chor eine markante Folge von fünf Tönen wiederholen. Auf Nachfrage, woher die Töne gekommen seien, zeigt die versammelte Menge mit den Händen gen Himmel. Lacombe stellt anschließend einem Kongress von Wissenschaftlern seine Entdeckung vor, denn die Tonfolge hat in der Plansprache Solresol eine bestimmte Bedeutung (H-E-L-L-O).
Unterdessen werden Neary und Jillian von einer UFO-Hysterie mitgerissen. Ein Treffen mit Gleichgesinnten, die auf die Ankunft der Außerirdischen warten, wird von der Polizei mit Hubschraubern aufgelöst. Gleichzeitig zeigt sich, dass Neary, Jillian und Barry von der Vision eines eigenartig geformten Berges besessen sind, welche Neary in seinem Rasierschaum und anderen Orten zu erkennen glaubt. Die Wissenschaftler verwenden unterdessen ein Radioteleskop, um mit der außerirdischen Intelligenz Kontakt aufzunehmen. Sie senden die aufgenommene Tonfolge und erhalten lediglich verschiedene Zahlenangaben zurück, die augenscheinlich keinen Sinn ergeben. Erst dem mittlerweile als Dolmetscher für Lacombe arbeitenden Kartographen David Laughlin (Bob Balaban) fällt auf, dass die Zahlenangaben geographische Koordinaten sein könnten. Auf einem Globus führt die Zahlenangabe in den US-Bundesstaat Wyoming.
Szenenwechsel in Jillians Haus. Während Barry die Tonfolge auf einem Xylophon nachspielt, fertigt seine Mutter Kohlezeichnungen des Berges an. Als sie einige ihr ungenau erscheinende Zeichnungen im Müll entsorgt, fällt ihr eine sich nähernde und merkwürdige, von innen beleuchtete Wolkenformation auf. Jillian erkennt, dass sich erneut UFOs nähern, und sperrt sich und Barry im Haus ein. Während das UFO die nähere Umgebung des Hauses in ein rötliches Licht taucht, starken Wind verursacht und elektrische Geräte im Haus verrückt spielen lässt, unternimmt Jillan alle Anstrengungen, um ihr Haus abzuschotten und die unsichtbaren Eindringlinge zu vertreiben. Barry dagegen steht dem Geschehen sehr positiv gegenüber und ist erfreut über den „Besuch“. Schließlich entkommt Barry über eine Katzenklappe aus dem Haus und wird in die Luft gerissen, woraufhin die UFOs verschwinden. Barrys Verschwinden wird auf einem UFO-Kongress thematisiert, dessen erhitzte Atmosphäre jedoch keine sachliche Diskussion zulässt.
Anschließend wird erneut Nearys Schicksal gezeigt. Neary wird immer neurotischer und ist geradezu besessen davon, den Berg aus seiner Vision im Haus nachzubauen. Zunächst versucht er dies beim Essen mit Kartoffelbrei, dann auf dem Modelleisenbahn-Diorama seines Sohnes. Eines Nachts findet seine Frau ihn weinend in der Dusche, wo er sich beklagt, nicht zu wissen, „was dies alles bedeute“. Anschließend wird Neary noch manischer und verwüstet auf der Suche nach Material für den Bau eines neuen Modells den eigenen Garten und auch den der Nachbarn, was seiner Frau schließlich zu viel ist. Sie reist zusammen mit den vier Kindern zu ihrer Schwester. Neary schließlich baut ein riesiges Modell eines Berges aus Erde und anderen Materialien mitten auf dem Wohnzimmerboden auf. Erst eine Meldung im Fernsehen erfüllt ihn: Die Nachrichten berichten vom Unglück eines Nervengas transportierenden Güterzuges in der Nähe des Berges Devils Tower in Wyoming. Dies ist genau jener Berg, der Neary keine Ruhe ließ. Neary bricht mit dem Auto auf, um diesen Berg trotz der drohenden Gefahr aufzusuchen.
Was Neary nicht weiß: Um die Umweltschutzgesetze und den Status des Devils Tower als Nationalpark zu umgehen, hat die Gruppe von Wissenschaftlern die Nachricht vom Unglück lanciert, um ungestört in der Nähe des Berges aktiv werden zu können. Mit Unterstützung von Nationalgarde und U.S. Army, mit getarnten Lastwagen und gemieteten Greyhound-Bussen bringen sie Mengen an Material sowie in orange Overalls gekleidete Menschen in die Nähe des Berges. Zwischenzeitlich trifft Neary an einem Bahnhof, von dem die Menschen in der betreffenden Region mit Zügen abtransportiert werden, auf Jillian, die ebenfalls zum Berg will. Neary nimmt Jillian im Auto mit, um näher an den Berg heranzukommen. Über Feldwege gelingt es den beiden, in die Nähe des Berges zu gelangen, dort werden sie jedoch von einer Militärstreife aufgegriffen. Neary wird in einem provisorischen Militärlager von Laughlin und Lacombe verhört, bei dem Neary betont, die Luft sei nicht vergiftet, sondern sauber. Außerdem wird er gefragt, ob er eine „unheimliche Begegnung mit etwas Ungewöhnlichem“ gehabt habe. Neary beklagt sich anschließend, dass seinen merkwürdigen Erfahrungen, die ihn hierher trieben und den Ort genau kennen ließen, keine Beachtung geschenkt werde.
Neary wird zusammen mit anderen Zivilisten, die im Gebiet aufgegriffen wurden, in einen Hubschrauber gebracht, der sie abtransportieren soll. Neary nimmt die Gasmaske ab und demonstriert den Mitreisenden, völlig frei atmen zu können. Er beschließt, den Hubschrauber zu verlassen; seinem Beispiel folgen Jillian und ein weiterer Mann namens Larry Butler. Die drei fliehen - von Lacombe bemerkt und insgeheim gebilligt - zum Berg; das Militär durchkämmt nach Bekanntwerden der Flucht das Gebiet und setzt ein narkotisierendes Gas ein, dem Larry schließlich zum Opfer fällt. Neary und Jillian jedoch erreichen bis Sonnenuntergang die andere Seite des Berges und entdecken, dass die Wissenschaftler dort eine komplexe Forschungseinrichtung erbaut haben. Die beiden beobachten zunächst das Geschehen aus der Entfernung und entdecken dabei auch Gefühle füreinander.
Wie sich schnell zeigt, dient die Basis am Devils Tower dem Empfang von UFOs und ihrer Insassen. Nachdem drei kleinere UFOs über der um eine große Landefläche angeordneten Anlage stehen bleiben und die Kommunikation über eine Lichttonorgel erwidern, erscheint sehr bald und zum Erstaunen der Forscher das Mutterschiff. Schon bald kann nach einem komplizierten Licht-Ton-Code das Signal des UFOs übersetzt werden, woraufhin die eigentliche Kontaktaufnahme beginnt und das Mutterschiff eine Rampe absenkt. Über diese verlassen zunächst dutzende vermisster Menschen das Raumschiff, darunter auch Barry und die Piloten von Flug 19, die seit der Zeit ihrer „Entführung“ offenbar nicht oder kaum gealtert sind.
Anschließend erscheinen zahlreiche Außerirdische in der Nähe der hell erleuchteten Rampe. Die meisten entsprechen dem häufig beschriebenen kleinwüchsigen Typus mit großem Kopf, ein Außerirdischer sticht jedoch heraus. Dieser breitet zunächst seine langen, dürren Arme wie zur Begrüßung aus und erwidert anschließend dem der Rampe gegenüberstehenden Lacombe die Solresol-Handzeichen in Gestalt der fünf Töne. Neary, der sich mittlerweile auf die Landefläche gewagt hat, wird von Lacombe angesprochen, mit ihm zu kooperieren. Anschließend wechselt die Szene zu einem Gottesdienst, den die Menschen in den orangen Overalls besuchen. Der Priester betont während seiner Predigt, der Herr habe „seinen Engeln Gewalt über diese Pilger gegeben.“ Anschließend verlassen die Menschen den Raum und gehen in einer Reihe in Richtung des Raumschiffs, wobei zu erkennen ist, dass auch Neary nun zu dieser Gruppe gehört. Die kleinwüchsigen Außerirdischen nähern sich und wählen aus der Reihe der „Pilger“ Roy Neary aus, um ihn an Bord des Raumschiffs zu begleiten. Mit dem Abheben des Raumschiffs endet der Film, Barry und Jillian winken unter Tränen dem Schiff nach.
Auszeichnungen
Unheimliche Begegnung der dritten Art wurde mit folgenden Preisen ausgezeichnet:
Jahr | Preis | Kategorie | Preisträger |
---|---|---|---|
1977 | Oscar [1] | Beste Kamera | Vilmos Zsigmond |
1977 | Sonderoscar [2] | Bester Tonschnitt | Frank E. Warner |
1977 | Saturn Award [3] | Beste Regie | Steven Spielberg |
1977 | Saturn Award [4] | Beste Musik | John Williams |
1977 | Goldene Leinwand | ||
1977 | National Board of Review [5] | Besondere Erwähnung (Special Citation) für die Außerordentlichen Spezialeffekte | |
1978 | BAFTA Award [6] | Bestes Szenenbild | Joe Alves |
1978 | David di Donatello | Bester ausländischer Film | Julia Phillips / Michael Phillips (Produktion) |
1978 | Grammy Award [7] | Bestes Album mit Originalmusik geschrieben für einen Film oder ein Fernsehspecial | John Williams |
1978 | Grammy Award [8] | Beste Instrumentalkomposition | John Williams |
1978 | Golden Reel Award [9] | Bester Tonschnitt / Toneffekte | |
2007 | Library of Congress [10] | Aufnahme in das National Film Registry |
Des Weiteren erfolgten weitere Oscar-Nominierungen in den Kategorien Beste Regie, Bester Schnitt, Beste Visuelle Effekte, Bester Ton, Beste Nebendarstellerin, Beste Originalmusik und Bestes Szenenbild. Viele der Preise gingen aber an Krieg der Sterne. So wurde der Komponist John Williams beispielsweise nicht mit dem Oscar für die beste Filmmusik für "Unheimliche Begegnung der dritten Art" ausgezeichnet, sondern für die beste Filmmusik in "Star Wars".
Erwähnenswert neben den regulären Auszeichnungen und Nominierungen ist die Aufnahme in das National Film Registry, ein Verzeichnis besonders erhaltenswerter US-amerikanischer Filme.
Die neuen Versionen
Drei Jahre nach dem Erscheinen des Films erstellte Spielberg eine überarbeitete Version unter dem Titel Unheimliche Begegnung der dritten Art – Die neue Version.
Wegen des großen finanziellen Erfolgs von Unheimliche Begegnung der dritten Art versuchte das Studio zunächst, Spielberg zu überreden, eine Fortsetzung zu drehen. Für Spielberg war aber der Film mit dem Abheben des Raumschiffs im Finale beendet.
Als Kompromiss schuf Spielberg „Die neue Version“. Dabei fügte er in den bestehenden Film neue Szenen ein. Dazu zählen:
- die Entdeckung des im Bermuda-Dreieck verschollenen Frachters Cotopaxi in der Wüste Gobi
- Roy Nearys nächtlichen Depressionsanfall unter der Dusche
- das Betreten des Raumschiff-Inneren im Anschluss an das ursprüngliche Finale.
Gleichzeitig entfernte (oder kürzte) Spielberg andere Szenen, darunter
- Roy Nearys Ankunft auf der Arbeit
- die Pressekonferenz mit dem anfänglichen Eintreffen von Jillian
- Roy Nearys manischen Trip durch die Nachbarschaft auf der Suche nach Baumaterial für seine Replik des Devils Tower
Dadurch wurde „Die neue Version“ drei Minuten kürzer. Publikum und Kritik waren sich überwiegend darin einig, die Zurschaustellung des Raumschiff-Inneren sei unnötig, die Mehrheit bevorzugte die alte Fassung.
Darum behob Spielberg in seinem Director’s Cut (als Unheimliche Begegnung der dritten Art – Collector’s Edition auf DVD erschienen) die „Fehler“ der neuen Version und nahm das erweiterte Finale wieder heraus. Außerdem fügte er die ursprünglich gekürzten Szenen wieder ein. Die Frachtschiff-Szene in der Wüste Gobi blieb erhalten.
Hintergrund
Der Titel des Films Unheimliche Begegnung der Dritten Art basiert auf einer Terminologie des Astronomen J. Allen Hynek, der dem Filmprojekt als Berater zur Verfügung stand und kurzzeitig im Film zu sehen ist, wie er in Anbetracht der UFO-Landung seine Pfeife anzündet. Hynek war darüber hinaus über Jahrzehnte hinweg wissenschaftlicher Berater für eine Reihe von UFO-Forschungsprojekten der US Air Force, u. a für Project Sign und Project Blue Book. Hynek hatte 1972 in seinem Buch The UFO Experience: A Scientific Study eine Skala für UFO-Sichtungen vorgeschlagen. Angelehnt an diese Klassifizierung wird im Film eine Begegnung der ersten Art (CE1) als Sichtung eines UFOs beschrieben, eine Begegnung der zweiten Art (CE2) als das Vorhandensein physischer Beweise für das UFO, und eine Begegnung der dritten Art (CE3) als Kontakt mit einem UFO oder dessen Insassen. Der französische Ufologe Jacques Vallée, der eng mit Hynek zusammenarbeitete, diente als Vorbild für den Filmcharakter Claude Lacombe.
Spielbergs Aufforderung, sich auf das Unbekannte einzulassen und (wieder) miteinander zu kommunizieren, wurde von vielen als globale Versöhnungsbotschaft verstanden. Diese spiegelte die positive Grundstimmung dieser Jahre wider. In diese Zeit fällt auch die Amtstätigkeit des amerikanischen Präsidenten Jimmy Carter, mit dessen Politik ein erstes Tauwetter zwischen den Großmächten begann.
Michael Hesemann behauptete 1994 in seinem Buch Geheimsache U.F.O., dass ein Teil der Finanzierung des Films im Rahmen eines Erziehungsprogrammes mittelbar durch Jimmy Carter, der selbst eine Ufobegegnung gehabt habe, getragen wurde. „Auf seine (anm. Carters) Anweisung trug die NASA mit einem Millionenbetrag zur Finanzierung von Steven Spielbergs 'Unheimliche Begegnung der dritten Art' bei, einem Film, der wie kein anderer das Bewußtsein der Öffentlichkeit auf die Tatsache lenken sollte, daß 'wir nicht allein sind', wie es im Untertitel des Films hieß. So wurde auch die erste Kopie des Streifens 1978 von Hollywood nach Washington geflogen, um Präsident Carter persönlich vorgeführt zu werden.“(S.311)[11]
Sonstiges
- Die akustischen Signale, die in dem Film so kennzeichnend sind, kombiniert mit den Gesten der Gebärdensprache entstammen der musikalischen Plansprache Solresol des Franzosen François Sudre. Musikalisch basieren sie auf einer Dur-Pentatonik mit Oktavendopplung. Ein Beispiel für eine Tonfolge dieser Art wäre g' – a' – f' – f – c'. Die Folge von fünf Tönen (d' – e' – c' – c – g als Bsp. für die Tonart C-Dur) taucht später in verschiedenen Filmen auf, unter anderem als Türcode im James-Bond-Film Moonraker – Streng geheim. Auch im Computerspiel Indiana Jones und der Turm von Babel gibt es einen Geheimraum, in den man erst nach Drücken von fünf Schaltern in der Reihenfolge 4 – 5 – 3 – 1 – 2 gelangt.
- Hal Barwood, der die Story verschiedener LucasArts-Computerspiele miterdacht hatte, spielt eine kleine Nebenrolle im Film als einer der zurückgekehrten Navy-Piloten.
- Die meisten Außerirdischen wurden von Kindern gespielt. Nur der „große“ Außerirdische, welcher die Menschen mit offenen Armen empfängt, war eine Puppe.
- Am Ende der Szene, in der der Kartograph Laughlin Funksignale als Erdkoordinaten entschlüsselt, prangt ein berühmtes Poster des damaligen Sexsymbols Farrah Fawcett, bekannt aus Drei Engel für Charlie, das sie im Badeanzug zeigt. Während Lacombe auf einem Keyboard die Tonfolge spielt und mitpfeift (ab 0:46:30), ist das Poster verschwommen im Hintergrund zu sehen, wodurch ihr fleischfarbener Badeanzug kaum mehr erkennbar ist und sie nackt erscheint. Erst 1996 gab es tatsächlich Nacktfotos von Fawcett, als sie für den Playboy posierte.
- Der Arbeitstitel des Films war „Watch the Skies“. Das sind die Schlussworte aus Das Ding aus einer anderen Welt.
- Douglas Trumbull wurde für die Spezialeffekte 1978 für den Oscar nominiert, verlor jedoch gegen Krieg der Sterne. Pikanterweise war bei Krieg der Sterne John Dykstra für die Spezialeffekte verantwortlich, der wiederum George Lucas von Trumbull empfohlen worden war.
- Produzentin Julia Phillips machte während der Produktion mehrere Versuche, Kameramann Vilmos Zsigmond zu feuern. Grund dafür war seine Vorstellung, das Finale unter Einsatz zahlreicher starker und teurer Lichtquellen und unter starker Überbelichtung des Filmmaterials zu drehen, um damit die Präsenz der Außerirdischen zu visualisieren. Allerdings fand sich kein Ersatz für Zsigmond, Kamera und Beleuchtung des Finales wurden wie geplant realisiert und Zsigmond schließlich mit dem Oscar ausgezeichnet.[12]
- Auch die vom 2nd-Unit-Team gedrehten Sequenzen wurden unter der Kameraführung renommierter Kameramänner wie John A. Alonzo, William A. Fraker, László Kovács und Douglas Slocombe realisiert.
- Im Schlussakt ist am außerirdischen Raumschiff die Silhouette von R2-D2 zu erkennen.[13]
- Es ist Spielbergs erster Film, der auf einer Blu-ray Disc veröffentlicht wurde.
- Das Finale des Films Paul – Ein Alien auf der Flucht spielt an derselben Stelle, nahe dem Devils Tower, und auch das Raumschiff ist eine direkte Anspielung auf das Original-Ende.
Rezeption
- Die englische Band Yes verwendete 1977/1979 Ausschnitte aus dem Soundtrack als Eröffnung für ihre Konzerte; darüber hinaus war auf dem 1978 veröffentlichten Album Tormato ein Lied namens „Arriving UFO“ enthalten. Auch Motörhead verwendeten zeitweilig die markante Tonfolge als Eröffnung für Konzerte.
- Isao Tomita adaptierte 1978 auf dem Album The Bermuda Triangle das akustische Finale des Films unter dem Titel The Venus Wearing The Space Uniform Shining In a Fluorescent Light Color, eine Ausnahme auf dem überwiegend von Prokofjew-Adaptionen bestimmten Werk.
- Die im Franz Schneider Verlag 1978–1979 erschienene Jugendbuch-Trilogie „Unheimliche Gegner der vierten (fünften, sechsten) Art“ von Rainer M. Schröder knüpft direkt an die Filmstory an und setzt die Abenteuer von Roy Neary (aus urheberrechtlichen Gründen heißt der Charakter im Buch Raymond Leary) und der anderen Mitglieder der irdischen Delegation an Bord des Außerirdischen-Raumschiffs fort.
Kritiken
„[…] Ein optisch faszinierendes Science-Fiction-Märchen, ganz aus dem Geiste Walt Disneys, das die Utopie einer von Harmonie und Glückseligkeit erfüllten außerirdischen Welt umschreibt. Der naive Glaube an die Erlösung aus dem All kann kaum als ernsthafte Antwort auf die Probleme des modernen Menschen verstanden werden, aber als filmtechnisches Kabinettstück ist der Film dennoch ein fantasievolles Vergnügen. In seinen besten Momenten wird er zudem zur geistreichen Karikatur einer der technischen Dinge überdrüssigen Erwachsenenwelt.“
Literatur
- Steven Spielberg: Unheimliche Begegnung der dritten Art. Science Fiction-Roman. (Das Buch zum Film) (OT: Close Encounters of the Third Kind). Goldmann, München 1978, ISBN 3-442-23297-X
- Zum Film
- Roland Vogler: Close Encounters of the Third Kind. In Filmstellen VSETH & VSU (Hrsg.): Science Fiction. Dokumentation. Verband Studierender an der Universität VSU, Zürich 1990, ohne ISBN, S. 147–153 [15]
Weblinks
- Unheimliche Begegnung der dritten Art in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Einzelnachweise
- ↑ Vilmos Zsigmond in der Academy Awards Database
- ↑ Frank E. Warner in der Academy Awards Database
- ↑ Past Saturn Awards
- ↑ Past Saturn Awards
- ↑ National Board of Review of Motion Pictures
- ↑ Joe Alves in der BAFTA-Datenbank
- ↑ Grammy Award Winners
- ↑ Grammy Award Winners
- ↑ Motion Picture Sound Editors
- ↑ Unheimliche Begegnung der dritten Art in der National Film Registry
- ↑ Michael Hesemann: Geheimsache UFO: Die wahre Geschichte der unbekannten Flugobjekte. Silberschnur-Verlag Neuwied 1994, S.295-320, ISBN 3828933920
- ↑ American Cinematographer, 9/2008, S. 62.
- ↑ http://www.imdb.com/title/tt0075860/trivia IMDB.com
- ↑ Unheimliche Begegnung der dritten Art im Lexikon des Internationalen Films
- ↑ Vogler hat die Artikel kompiliert und ins Deutsche übersetzt. Mit Filmographie, als Regisseur von Kinofilmen, 12 Titel. Es handelt sich um verschiedene Auszüge aus Fachbüchern oder -zeitschriften, meist in den USA, ferner aus Newsweek, sowie aus: Tony Crowley: St. Sp., eine Erfolgsstory. München 1989
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