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Utta Danella
Utta Danella, eigentlich Utta Denneler, Pseudonym: Stephan Dohl (* 18. Juni 1920 in Leipzig; † Anfang Juli 2015 in München), war eine der kommerziell erfolgreichsten deutschen Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts. Sie verkaufte rund 70 Millionen Bücher. Mehrere ihrer Romane, die im Bereich der Unterhaltungsliteratur angesiedelt sind, wurden auch verfilmt.
Jugend und Heirat
Danellas Vater, der sehr früh starb, war Apotheker und Chemiker. Sie wurde von ihrem Onkel mütterlicherseits aufgenommen und großgezogen. Bereits als Schülerin interessierte sich Utta Denneler für Theater, Oper und Musik. In ihrer Freizeit nahm sie Schauspielunterricht, Tanz- und Gesangsstunden. Sie schrieb gern Aufsätze und verfasste schon mit 14 Jahren heimlich ihren ersten Roman.
Nach ihrem Abitur versuchte sie sich in verschiedenen Berufen, besuchte Vorlesungen an Universitäten und schrieb für Radiosender und verschiedene Zeitungsverlage Berichte.
Anfang der 1950er Jahre heiratete sie den zwanzig Jahre älteren Hermann Schneider und zog mit ihm nach München.
Karriere als Schriftstellerin
Auf dem Dachboden ihrer Wohnung tippte sie heimlich – sie wollte sich vor ihrem Mann nicht bloßstellen – ein 1000-seitiges Manuskript mit dem Titel Alle Sterne vom Himmel. Mehrere Verlage hatten Interesse an dem Werk, schreckten jedoch vor dem Umfang zurück. Der Münchener Verleger Franz Schneekluth bot an, den Roman abzudrucken, wenn er um die Hälfte gekürzt werde. Utta Denneler nahm das Angebot an, woraufhin der Roman 1956 mit einer Startauflage von 6000 Exemplaren erschien.
Franz Schneekluth war es auch, der die junge Schriftstellerin weiterhin motivierte und sie unterstützte. Er erfand auch ihr Pseudonym Utta Danella.
Den Durchbruch schaffte sie mit ihrem vierten Roman Stella Termogen oder Die Versuchungen der Jahre aus dem Jahr 1960. Das Buch erreichte in kürzester Zeit eine Auflage von über 100.000 Exemplaren. 1967 zog sich ihr Verleger Franz Schneekluth aus dem Berufsleben zurück. Seitdem wurde sie von Albrecht Knaus bei Hoffmann und Campe in Hamburg betreut. In ihren Erzählungen bettete sie die jeweilige Handlung in einen zeitgeschichtlichen Hintergrund ein.
Utta Danella schrieb außer Romanen auch Sachbücher, Erzählungen und Jugendbücher. Sie übersetzte viele englische Bücher ins Deutsche. Ein Jugendhörspiel aus ihrer Feder war Zwei gute Freunde.
1992 sendete das ZDF die zehnteilige Serie Regina auf den Stufen mit Katja Riemann nach Danellas gleichnamigem Roman, der 1957 erschien.
Danella starb Anfang Juli 2015 im Alter von 95 Jahren in München.[1]
Auszeichnungen
Danella wurde 1999 mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.[2]
Werke (Auswahl)
- Alle Sterne vom Himmel, Schneekluth, Darmstadt 1956, DNB 450866955; Taschenbuchausgabe: Pavillon, München 2005, ISBN 978-3-453-77078-2.
- Regina auf den Stufen (1957)
- Die Frauen der Talliens (1958)
- Alles Töchter aus guter Familie (1958)
- Stella Termogen (1960)
- Der Maulbeerbaum (1964)
- Der Mond im See (1965)
- Vergiß, wenn du leben willst (1966)
- Unter dem Zauberdach (1967)
- Quartett im September (1967)
- Jovana (1969)
- Niemandsland (1970)
- Tanz auf dem Regenbogen (1971)
- Der Schatten des Adlers (1971)
- Gestern oder Die Stunde nach Mitternacht (1971)
- Der blaue Vogel (1973)
- Die Hochzeit auf dem Lande (1975)
- Der Sommer des glücklichen Narren (1976)
- Der dunkle Strom (1977)
- Flutwelle (1980)
- Sophia Dorothee (1981)
- Eine Heimat hat der Mensch (1981)
- Die Jungfrau im Lavendel (1984)
- Das verpasste Schiff (1986)
- Die Unbesiegte (1986)
- Der schwarze Spiegel (1987)
- Das Hotel im Park (1989)
- Zwei Tage im April (1992)
- Wo hohe Türme sind (1993)
- Wolkentanz (1996)
- Meine Freundin Elaine
- Die andere Eva
- Ein Fisch hat keinen Heiligen Abend
- Morgen ist die Ewigkeit
- Jacobs Frauen
- Eine Liebe die nie vergeht
- Die Reise nach Venedig
- Die Tränen vom vergangenen Jahr
- Das Familiengeheimnis
- Familiengeschichten
- Ein Bild von einem Mann
- Der Kuss des Apollo
Verfilmungen
Seit 2000 werden Romane Utta Danellas im Rahmen der Filmreihe Utta Danella von der ARD/Degeto verfilmt.
- 2000: Utta Danella – Der schwarze Spiegel
- 2001: Utta Danella – Der blaue Vogel (1)
- 2002: Utta Danella – Der blaue Vogel (2)
- 2002: Utta Danella – Die Hochzeit auf dem Lande
- 2003: Utta Danella – Die andere Eva
- 2003: Utta Danella – Der Sommer des glücklichen Narren
- 2004: Utta Danella – Der Mond im See
- 2004: Utta Danella – Das Familiengeheimnis (1)
- 2004: Utta Danella – Das Familiengeheimnis (2)
- 2004: Utta Danella – Plötzlich ist es Liebe
- 2005: Utta Danella – Eine Liebe in Venedig
- 2006: Utta Danella – Eine Liebe im September
- 2006: Utta Danella – Der Himmel in deinen Augen
- 2007: Utta Danella – Tanz auf dem Regenbogen
- 2008: Utta Danella – Wenn Träume fliegen
- 2008: Utta Danella – Das Geheimnis unserer Liebe
- 2008: Utta Danella – Mit dir die Sterne sehen
- 2009: Utta Danella – Der Verlobte meiner besten Freundin
- 2009: Utta Danella – Schokolade im Sommer
- 2010: Utta Danella – Eine Nonne zum Verlieben
- 2011: Utta Danella – Wachgeküsst
- 2011: Utta Danella – Liebe mit Lachfalten
- 2012: Utta Danella – Prager Geheimnis
- 2013: Utta Danella – Wer küsst den Doc?
- 2013: Utta Danella – Sturm am Ehehimmel
- 2014: Utta Danella – Von Kerlen und Kühen
- 2015: Utta Danella – Lisa schwimmt sich frei
Literatur
- Hiltrud Häntzschel: Danella, Utta. In: Killy Literaturlexikon – Band 2. Walter de Gruyter, Berlin 2009, ISBN 978-3-11-020934-1, S. 549–550 (Auszug (Google))
Weblinks
- Offizielle Webpräsenz
- Literatur von und über Utta Danella im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Utta Danella in der Internet Movie Database (englisch)
- Britta Schultejansd: Deutsche Autorin Utta Danella wird 85. Kleine Zeitung, 18. Juni 2009
Einzelnachweise
- ↑ Utta Danella ist tot. In: Spiegel Online, 11. August 2015. Abgerufen am 11. August 2015.
- ↑ Biographie bei ARD abgerufen am 15. Januar 2014.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Danella, Utta |
ALTERNATIVNAMEN | Denneler, Utta (wirklicher Name); Dohl, Stephan (Pseudonym) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schriftstellerin |
GEBURTSDATUM | 18. Juni 1920 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | Juli 2015 |
STERBEORT | München |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Utta Danella aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |