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VW Passat B2

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Volkswagen
VW Passat (1980–1985)

VW Passat (1980–1985)

Passat B2
Produktionszeitraum: 1980–1988
Klasse: Mittelklasse
Karosserieversionen: Limousine, Kombilimousine, Kombi
Motoren: Ottomotoren:
1,3–2,2 Liter
(40–103 kW)
Dieselmotoren:
1,6 Liter
(40–59 kW)
Länge: 4435–4540 mm
Breite: 1685 mm
Höhe: 1385 mm
Radstand: 2550 mm
Leergewicht: ab 845 kg
Vorgängermodell: VW Passat B1
Nachfolgemodell: VW Passat B3

Der Volkswagen Passat B2 ist die zweite Generation des Mittelklasse-Pkw Passat des Herstellers Volkswagen. Er löste im Oktober 1980 den Passat B1 ab. Im Februar 1981 kamen die besonders in Deutschland populäre Kombivariante, der Passat Variant sowie die dreitürige Schräghecklimousine auf den Markt. Im September 1981 stellte VW dem Passat die besser ausgestattete Stufenheckvariante Santana zur Seite. Im Frühjahr 1988 wurde der Passat B2 in Deutschland vom Passat B3 abgelöst.

Modellgeschichte

Allgemeines

Der Passat B2 (intern Typ 32B) folgte im großen ganzen dem technischen Konzept des VW Passat B1. Die zweite Generation des Passat wuchs gegenüber dem Vorgänger B1 deutlich in den Aussenabmessungen: Er übertrifft als Kombi den Vorgänger in der Länge um fast 30 Zentimeter, die Breite um sieben Zentimeter. Auch neu war die Verbundlenkerhinterachse mit Feder-Dämpfer-Einheiten und „spurkorrigerenden“ Gummilagern, die unter Seitenkrafteinfluß in Längsrichtung härter wurden.

Im August 1982 präsentierte Volkswagen einen Dieselmotor mit Abgasturbolader. Im Oktober 1984 kam der allradgetriebene Passat Variant Syncro hinzu.

Karosserievarianten

Die am weitesten verbreitete Variante ist der fünftürige Kombi (Verkaufsbezeichnung Variant). Außerdem gab es den Passat drei- und fünftürig mit Fließheck und die Stufenhecklimousine Santana.

Passat und Santana (in den USA wurde der Santana unter dem Namen „Quantum“ vertrieben) unterscheiden sich auch an der Front. Der Passat hat Nebelscheinwerfer bzw. den Eindruck von Scheinwerfern erweckende Zierblenden neben den Hauptscheinwerfern und die Blinker in der Stoßstange. Der Santana hat einteilige Scheinwerfer. Die Blinker, generell mit weißen Deckgläsern, sind daneben in den Kotflügelecken.

Modellpflege

Im Januar 1985 nahm VW ein Facelift am Passat vor. Zu den Kennzeichen dieser Überarbeitung gehören voluminösere, um die Ecken bis zu den Radkästen geführte Stoßfänger und ein gröber verrippter Frontgrill. Ferner wurden Retuschen an den Nebelscheinwerfern und im Innenraum vorgenommen und es gab neue Rückleuchten am Fließheck sowie eine eingeklebte statt einer mit Gummi befestigten Heckscheibe. Die dreitürige Limousine entfiel. Außerdem wurde der Santana zum Passat (Stufenheck) umbenannt und erhielt auch dessen Front.

Am 31. März 1988 kam das Produktionsende, wobei die Allrad-Variante (Syncro) noch bis Juli 1988 vom Band lief.

Mit 3.345.248 in Deutschland und insgesamt über 4,5 Mio. hergestellten Fahrzeugen ist der Passat B2 ein erfolgreich verkauftes Auto. Gebaut wurden die in Deutschland verkauften Modelle in den VW-Werken Emden und Brüssel.

Motorvarianten und Technik

Zum Start der neuen Reihe verfügt die Motorenpalette über folgende Aggregate: Zwei Benzin-Vierzylinder mit 1,3 Liter (55 PS) und 1,6 Liter (75 PS bzw. 85 PS), einen Benzin-Fünfzylinder mit 1,9 Liter (115 PS) und einen Diesel mit 1,6 Liter (54 PS). Der Passat wird in Verbindung mit dem 75 PS starken 1,6-Liter-Motor zu Anfang auch in der Formel E-Variante (u. a. Start-Stopp-Funktion) angeboten. Das Modell „Formel E“ (1.6 l mit 75 PS) hatte außer dem 4+E-Getriebe auch eine Start-Stopp-Anlage die den Kraftstoffverbrauch im Stillstand senken sollte. Im Wischerhebel war eine Taste angebracht, bei deren Betätigung der Motor abgestellt wurde. Wurden gleichzeitig Kupplung und Gaspedal betätigt, sprang der Motor wieder an.

Der VW Passat B2 wurde mit einem herkömmlichen 4-Gang-Getriebe und auch mit dem sogenannten "4+E-Gang-Getriebe", durch die der Kraftstoffverbrauch gesenkt werden sollte, ausgestattet. Der zusätzliche fünfte Gang war als „Schongang“ länger übersetzt als ein normaler fünfter Gang. Die Höchstgeschwindigkeit konnte in diesem Gang nicht erreicht werden, dafür wurde bei Autobahnfahrten wegen geringerer Drehzahlen weniger Kraftstoff benötigt, was auch eine Reduktion der Motorgeräusche mit sich brachte. [1] Die längs eingebauten Basismotoren waren von VW, während die Motoren mit mehr als 100 PS Leistung von Audi stammten.

Syncro

Die Version mit Allradantrieb (Typ 32B-299) wurde im Herbst 1984 unter der Bezeichnung Syncro vorgestellt und basiert auf dem Quattro-System von Audi und der zur IAA 1983 vorgestellten Studie Passat Variant Tetra.

Die Bodengruppe des Passat syncro ist anders gestaltet als die der Frontantriebs-Versionen. Der Mitteltunnel wurde vergrößert, um Platz für die Kardanwelle zu schaffen. Im Heck verschwand die Reserveradmulde, die für den nach hinten gerückten Tank und die aufwändige Hinterachse mit Hilfsrahmen, Schräglenkern und Differentialaufnahme Platz machen musste.

Das Reserverad, hier aus Platzgründen nur ein schmales Notrad, stand nun seitlich links unter einer Abdeckung im Kofferraum. Es wurden über ein sperrbares Mitteldifferential permanent alle vier Räder angetrieben mit einer Drehmomentverteilung von 50 % vorn und 50 % hinten bei ungesperrtem Mitteldifferential. Das Heckdifferenzial war ebenfalls sperrbar. Die Syncro-Modelle gab es nur in als Variant, zunächst ausschließlich mit GT-Ausstattung und den 5-Zylinder-Motoren 2,0 l/85 kW (115 PS) und 2,2 l/88 kW (120 PS) mit Katalysator, ab 1985 auch in der Basisversion C mit 1,8 l/66 kW (90 PS) Vergaser und mit Katalysator und Benzineinspritzung.

Sondermodelle

Es wurden verschiedene Sondermodelle angeboten, die auf einer Grundausstattung mit eingeschränkter Farbwahl basierten und eine Vielzahl von Sonderausstattungen zu einem im Vergleich günstigeren Preis boten.

Beispiele sind Tramp, Trophy, Trend, TA-Passat, Topic, Carat, Arena.

Studie „Electronic“

Anlässlich der Internationalen Automobil-Ausstellung 1983 in Frankfurt wurde die Studie „Electronic“ präsentiert. Merkmale waren der Allradantrieb mit ABS, 2,2-l-Fünfzylinder-Turbomotor mit 147 kW (200 PS) aus dem Audi Urquattro, Sportsitze mit Lordosenstütze und Gurtvorholer, elektrische Leuchtweitenregulierung, stufenloses Abblenden, Tempomat, beheizte Scheibenwaschdüsen sowie elektrische Fensterheber mit Sicherheitsautomatik.

Export- und Auslandsmodelle

Auch im Ausland war der Passat B2 beliebt, die Verkaufsbezeichnung des Variant in den USA lautete Volkswagen Quantum, in Mexiko Volkswagen Corsar, in Argentinien Volkswagen Carat. In Brasilien wurde der Passat als Santana bzw. Quantum (Variant) verkauft (hier gab es auch die einzige zweitürige Version des Santana), aber auch mit leichten Karosserieänderungen unter der Marke Ford als Ford Versailles (Stufenheck) oder Ford Royale (Kombi) verkauft. Der Ford Royale war auch als zweitüriger Kombi erhältlich. Somit wurden vom B2 sechs verschiedene Grundkarosserieformen produziert. In China wurde die Variant- und Stufenheckversion noch bis Dezember 2014 ebenfalls als Santana produziert.

Im Laufe der Jahre wurden bei allen nach 1992 in Südamerika hergestellten Versionen Änderungen an der Technik und am Erscheinungsbild vorgenommen, das sie zum Schluss dem ab 1994 in Deutschland produzierten B4 ähnelten. In China wurde auch eine Version des stark geänderten brasilianischen Santanas mit längerem Radstand hergestellt, wobei der Bereich zwischen B- und C-Säule verlängert wurde. Die Version mit längerem Radstand nennt sich Santana 2000 (bis Februar 2003), Santana 3000 (ab März 2003) und Santana Vista (ab Ende 2007). Dieses Modell wurde bis 2013 produziert und erhielt dann einen speziell für den chinesischen Markt entwickelten Nachfolger.

Ottomotoren

Modell Motortyp Zylinder Hubraum
cm³
Max. Leistung
kW (PS) bei min−1
Max. Drehmoment
Nm bei min−1
Motor-
kenn-
buchstaben
Katalysator Bauzeit Bemerkungen
1.3 Vergaser 4 1272 40 (55) / 5800 90 / 3400 FY 10/1980–07/1983
1.3 Vergaser 4 1272 44 (60) / 5800 95 / 3800 FZ 10/1980–07/1983 Exportmodelle
1.3 Vergaser 4 1296 44 (60) / 5600 100 / 3500 EP 08/1983–07/1986
1.6 Vergaser 4 1588 48 (65) / 5000 115 / 3000 WP 10/1980–12/1981 Für Länder mit niedrigeren Oktanzahlen
1.6 Vergaser 4 1588 51 (70) / 5600 121 / 3000 YY 10/1980–07/1981 Für Österreich
1.6 Vergaser 4 1588 51 (70) / 5200 123 / 3200 WVA 08/1981–07/1983 Für Österreich
1.6 Vergaser 4 1588 55 (75) / 5600 119 / 3000 WY 11/1980–07/1983 Für Schweiz und Schweden
1.6 Vergaser 4 1588 55 (75) / 5600 121 / 3200 YN 10/1980–07/1981
1.6 Vergaser 4 1588 55 (75) / 5600 121 / 3200 WV 08/1981–07/1983
1.6 Vergaser 4 1588 63 (85) / 5600 127 / 3200 YP 02/1981–12/1982
1.6 Vergaser 4 1595 51 (70) / 5200 118 / 2700 PP G-Kat 03/1987–03/1988
1.6 Vergaser 4 1595 53 (72) / 5200 120 / 2700 RL U-Kat 04/1986–03/1988
1.6 Vergaser 4 1595 55 (75) / 5500 125 / 2500 JU 08/1983–07/1987
1.6 Vergaser 4 1595 55 (75) / 5000 125 / 2500 DT 08/1983–03/1988
1.7 Vergaser 4 1715 54 (73) / 5000 122 / 3000 WT 08/1981–07/1983 Nur für die USA
1.8 Vergaser 4 1781 64 (87) / 5000 143 / 3200 RM U-Kat 10/1986–03/1988
1.8 Vergaser 4 1781 66 (90) / 5200 145 / 3300 DS 01/1983–03/1988
1.8 Vergaser 4 1781 66 (90) / 5200 145 / 3300 JV 08/1983–12/1987
1.8 KE-Jetronic 4 1781 66 (90) / 5500 137 / 3250 JN G-Kat 01/1984–03/1988
1.8 K-Jetronic 4 1781 82 (112) / 5800 160 / 3500 DZ 03/1984–12/1984
1.9 Vergaser 5 1921 85 (115) / 5900 154 / 3700 WN 10/1980–07/1983
2.0 K-Jetronic 5 1994 83 (113) / 5400 160 / 3200 SK U-Kat 04/1986–11/1986
2.0 K-Jetronic 5 1994 85 (115) / 5400 165 / 3200 JS 08/1983–03/1988
2.0 K-Jetronic 5 1994 85 (115) / 5400 165 / 3200 HP 08/1983–03/1988 mit AGR; für Schweiz und Schweden
2.0 MPI 5 1994 103 (140) / 6400 175 / 4800 JD 01/1987–10/1989 20 Ventile; nur für Japan
2.1 K-Jetronic 5 2144 85 (115) / 5300 168 / 4000 WE 04/1981–07/1983 mit AGR; für Schweiz und Schweden
2.2 KE-Jetronic 5 2226 85 (115) / 5500 165 / 2500 KX G-Kat 08/1985–03/1988
2.2 K-Jetronic 5 2226 100 (136) / 5700 184 / 3550 KV 01/1985–03/1988
2.2 K-Jetronic 5 2226 100 (136) / 5700 184 / 3550 HY 08/1984–03/1988 mit AGR; für Schweiz und Schweden
2.2 KE-Jetronic 5 2226 88 (120) / 5500 170 / 3000 JT G-Kat 08/1985–07/1988 nur für Syncro

Dieselmotoren

Modell Motortyp Zylinder Hubraum
cm³
Max. Leistung
kW (PS) bei min−1
Max. Drehmoment
Nm bei min−1
Motor-
kenn-
buchstabe
Bauzeit Bemerkungen
1.6 D Saugdiesel 4 1588 40 (54) / 4800 102 / 2000 CR 10/1980–07/1982
1.6 D Saugdiesel 4 1588 40 (54) / 4800 100 / 2300 JK 08/1982–03/1988
1.6 TD Turbodiesel 4 1588 51 (70) / 4500 133 / 2500 CY 08/1981–03/1988
1.6 TD Turbodiesel 4 1588 51 (70) / 4500 133 / 2800 MD 08/1984–07/1985 Nur für die USA
1.6 TDS Turbodiesel mit Ladeluftkühlung 4 1588 59 (80) / 4500 155 / 2600 RA 05/1986–03/1988 nur in Testfahrzeugen verbaut, später im Golf II

Die 5-Zylinder- und Dieselmotoren gab es nicht in Brasilien und China.

Ausstattungslinien

Vor 1982

Passat

  • Passat = Grundmodell mit 1,3-Liter-Motor
  • S = Grundmodell mit 1,6-Liter-Motor
  • D = Grundmodell mit Dieselmotor
  • L = L-Ausstattung mit 1,3-Liter-Motor
  • LS = L-Ausstattung mit 1,6-Liter-Motor
  • L5S (bis 03/81) bzw. LS5 (ab 03/1981) = L-Ausstattung mit Fünfzylinder-Motor
  • LD = L-Ausstattung mit Dieselmotor
  • GL = GL-Ausstattung mit 1,3-Liter-Motor
  • GLS = GL-Ausstattung mit 1,6-Liter-Motor
  • GL5S (bis 03/81) bzw. GLS5 (ab 03/1981) = GL-Ausstattung mit Fünfzylinder-Motor
  • GLD = GL-Ausstattung mit Dieselmotor

Santana

  • CL = L-Ausstattung
  • CL5 = L-Ausstattung Fünfzylinder-Motor
  • GL = GL-Ausstattung
  • GL5 = GL-Ausstattung Fünfzylinder-Motor

Ab 1982

Passat

  • Passat = Grundmodell ab Modelljahr 1987
  • C = Grundmodell bis Modelljahr 1986
  • CL = L-Ausstattung
  • CL5 = L-Ausstattung mit Fünfzylinder-Motor bis 12/1984
  • GL = GL-Ausstattung
  • GL5 = GL-Ausstattung mit Fünfzylinder-Motor bis 12/1984
  • Carat = Carat-Ausstattung
  • GT = GT-Ausstattung

Santana

  • CX = Grundausstattung (ab 8/83)
  • LX = L-Ausstattung
  • LX5 = L-Ausstattung mit Fünfzylinder-Motor
  • GX = GL-Ausstattung
  • GX5 = GL-Ausstattung mit Fünfzylinder-Motor

Weblinks

 Commons: Volkswagen Passat B2 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. blechschatz.de: "Kultige Alltagskutsche: Passat 32 B", 22. Juli 2010
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel VW Passat B2 aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.