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Walter Gutkind
Walter Adolf Gutkind (geb. 26. Mai 1880 in Braunschweig; gest. 1. März 1976 in Guildford) war ein deutscher Jurist und Oberverwaltungsgerichtsrat.
Leben
Der aus einer jüdischen Familie stammende Walter Gutkind war Sohn des Braunschweiger Bankiers Max Gutkind und dessen Ehefrau Fanny, geb. Hertz. Er legte 1898 das Abitur am Martino-Katharineum Braunschweig ab und begann ein einjähriges Praktikum im väterlichen Bankhaus. Er studierte ab 1899 Rechtswissenschaft in München, Berlin, Heidelberg und Leipzig und begann 1902 als Referendar und Gerichtsassessor im braunschweigischen Staatsdienst. Im Jahre 1901 konvertierte Gutkind zur evangelischen Konfession. Das erste juristische Staatsexamen legte er 1902 ab, die zweite Staatsprüfung folgte 1907. Er wurde 1905 mit der Dissertation Das Geschäft "an Aufgabe" (§ 95 H.G.B.) an der Universität Leipzig zum Dr. jur. promoviert. Seine berufliche Karriere begann er 1912 als Amtsrichter in Vechelde. Er nahm von 1914 bis 1918 am Ersten Weltkrieg an der Westfront teil, wurde zum Hauptmann befördert und mehrfach ausgezeichnet. Gutkind war ab 1920 Richter am Landgericht und am Obergericht Braunschweig. Im Jahre 1928 wurde er zum Oberverwaltungsgerichtsrat beim Braunschweigischen Verwaltungsgerichtshof befördert. Unter der Herrschaft der Nationalsozialisten ab 1933 wurde Gutkind als ehemaliger Frontkämpfer zunächst im Amt belassen, wurde jedoch 1935 aufgrund seiner jüdischen Abstammung zwangspensioniert. Er zog nach Berlin, wurde im November 1938 im KZ Sachsenhausen interniert und emigrierte am 30. Dezember 1938 mit seiner Frau und seiner Tochter nach Großbritannien. Er arbeitete als Hausdiener und Büroangestellter, da er keine Pension erhielt. Erst 1951 erhielt Gutkind im Rahmen eines Wiedergutmachungsverfahrens Pensionsnachzahlungen von der Bundesrepublik Deutschland. Die von ihm beantragte nachträgliche Beförderung zum Oberverwaltungsgerichtspräsidenten a. D. wurde 1959 bewilligt. Gutkind starb 1976 in Guildford/Surrey.
Familie
Gutkind war mit der Christin Margarete, geb. Pape (* 1897), aus Calbe (Saale) verheiratet. Die Tochter Lore-Barbara (Annerose) kam 1926 in Braunschweig zur Welt.
Ehrungen
Gutkind war Träger des Eisernen Kreuzes I. und II. Klasse sowie des Ehrenkreuzes für Frontkämpfer.
Literatur
- Reinhard Bein: Ewiges Haus. Jüdische Friedhöfe in Stadt und Land Braunschweig. Braunschweig 2004, ISBN 3-92-526824-3.
- Richard Moderhack: Brunsvicensia judaica. Gedenkbuch für die jüdischen Mitbürger der Stadt Braunschweig 1933–1945. (= Braunschweiger Werkstücke; Band 35), Braunschweig 1966, S. 173.
- Bernhild Vögel: Gutkind, Walter Adolf. In: Braunschweigisches Biographisches Lexikon – 19. und 20. Jahrhundert. Hahnsche Buchhandlung, Hannover, ISBN 3-7752-5838-8, S. 235.
Personendaten | |
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NAME | Gutkind, Walter |
ALTERNATIVNAMEN | Gutkind, Walter Adolf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist und Oberverwaltungsgerichtsrat |
GEBURTSDATUM | 26. Mai 1880 |
GEBURTSORT | Braunschweig |
STERBEDATUM | 1. März 1976 |
STERBEORT | Guildford |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Walter Gutkind aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |
- Jurist
- Richter (Verwaltungsgericht)
- Person (Braunschweig)
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse
- Träger des Eisernen Kreuzes II. Klasse
- Häftling im KZ Sachsenhausen
- NS-Opfer
- Emigrant aus dem Deutschen Reich zur Zeit des Nationalsozialismus
- Deutscher
- Geboren 1880
- Gestorben 1976
- Mann
- Hauptmann (Heer des Deutschen Kaiserreiches)