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Walter Rudin
Walter Rudin (geb. 2. Mai 1921 in Wien; gest. 20. Mai 2010) war ein US-amerikanischer Mathematiker, der sich mit Analysis beschäftigte.
Leben
Rudin stammte aus einer alten österreichischen jüdischen Familie. Sein Urgroßvater war Zündholzfabrikant und wurde geadelt, sein Vater Robert Pollak-Rudin war Elektrotechniker. Nach dem Anschluss 1938 war er vom Schulbesuch ausgeschlossen und flüchtete über die Schweiz nach Frankreich. 1940 flüchtete Rudin weiter nach England, wo er in der Marine diente. Nach dem Krieg ging er 1945 in die USA. Er wurde 1949 an der Duke University bei John Gergen promoviert (Uniqueness theory of Laplace Series). Danach war er Moore-Instructor am MIT, an der University of Rochester und schließlich ab 1959 Professor an der University of Wisconsin–Madison, wo er 1991 in den Ruhestand ging und zuletzt Professor emeritus war. 1956 wurde er Sloan Research Fellow.[1]
Rudin beschäftigte sich unter anderem mit harmonischer Analysis und der Theorie der komplexen Funktionen mehrerer Veränderlicher. In den USA ist er vor allem wegen seiner weit verbreiteten Analysis-Lehrbücher bekannt: Principles of Mathematical Analysis (bekannt als „Baby Rudin“) und Real and Complex Analysis (bekannt als „Big Rudin“). Für diese erhielt er 1993 den Leroy P. Steele Prize. 2005 wurde er Ehrendoktor der Universität Wien. 1970 war er Invited Speaker auf dem Internationalen Mathematikerkongress in Nizza (Harmonic analysis in polydiscs) und 1962 in Stockholm (The extension problem for positive definite functions).
Seit 1953 war er mit der Mathematikerin Mary Ellen Rudin, geborene Estill, verheiratet, die ab 1971 als Professorin ebenfalls an der University of Wisconsin-Madison tätig war, spezialisiert auf allgemeine Topologie. Mit ihr hatte er vier Kinder. Das Ehepaar wohnte in Madison in Wisconsin in einem 1957 von Frank Lloyd Wright erbauten Haus.
Schriften
- Principles of Mathematical Analysis. 1953, 2. Auflage, McGraw Hill 1964, deutsch „Analysis“, 3. Auflage, Oldenbourg Verlag 2005.
- Real and Complex Analysis. 1966, 2. Auflage, McGraw Hill 1974, 3. Auflage 1987, deutsch „Reelle und komplexe Analysis“, Oldenbourg Verlag 1999.
- Functional Analysis. 2. Auflage, McGraw Hill 1991.
- Fourier Analysis on Groups. New York, Interscience 1962, Wiley 1990.
- Function Theory in Polydiscs, Benjamin 1969.
- Function Theory in the Unit Ball of . Springer 1980.
- The Way I Remember It, American Mathematical Society 1997 (Autobiographie)
Weblinks
- Literatur von und über Walter Rudin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Rudin beim Mathematics Genealogy Project
- Ehrendoktorverleihung in Wien
- Deborah Ziff: Noted UW-Madison Mathematician Rudin dies at 89 – Artikel im Wisconsin State Journal vom 21. Mai 2010
Einzelnachweise
- ↑ Past Fellows. Alfred P. Sloan Foundation, abgerufen am 2. Juni 2019.
Personendaten | |
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NAME | Rudin, Walter |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Mathematiker |
GEBURTSDATUM | 2. Mai 1921 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 20. Mai 2010 |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Walter Rudin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |