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Weinbergs-Traubenhyazinthe
Weinbergs-Traubenhyazinthe | ||||||||||||
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Weinbergs-Traubenhyazinthe (Muscari neglectum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Muscari neglectum | ||||||||||||
Guss. ex Ten. |
Die Weinbergs-Traubenhyazinthe (Muscari neglectum), auch Übersehene Traubenhyazinthe oder Verkannte Traubenhyazinthe genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Traubenhyazinthen (Muscari) in der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae).
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Weinbergs-Traubenhyazinthe ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von meist 10 bis 20 (4 bis 30) Zentimetern erreicht. Die Zwiebel ist ungefähr 1 Zentimeter dick, hat eine braune Hülle, und bildet zahlreiche Nebenzwiebeln. Der Stängel ist rund und kahl. Die selten zwei, meist drei bis sieben Laubblätter bilden eine grundständigen Rosette. Die einfache Blattspreite ist bei einer Länge von 15 bis 40 Zentimetern sowie einer Breite von 0,2 bis 0,8 Zentimetern linealisch, ausgebreitet bis niederliegend, rinnig, rein grün, am und oberen Ende absterbend.
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht von März bis Mai. Der dichte, 2 bis 6 Zentimeter lange, traubige Blütenstand enthält schwarzblaue fertile Blüten sowie kleinere, blassere sterile Blüten darüber. Die fertilen Blüten sind eiförmig, an der Vorderseite verengt, messen 3,5 bis 7,5 × 1,5 bis 3,5 Millimeter und duften. Sie haben einen Saum aus sechs kleinen, weißen Zähnen und sind durch abstehende bis hängende Stiele mit dem Stängel verbunden.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18, 36, 45, 54 oder 72.[1]
Ökologie
Die Weinbergs-Traubenhyazinthe ist eine herbstfrühjahrsgrüne Zwiebelpflanze. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten. Die Samen verbreiten sich durch Autochorie (Selbstausbreitung), Endochorie (Verdauungsausbreitung) und Anemochorie (Windausbreitung).
Parasiten
In Kroatien wurden die beiden parasitischen Pilzarten Antherospora vaillantii und Urocystis muscaridis an Muscari neglectum gefunden.[2]
Vorkommen
Die Weinbergs-Traubenhyazinthe kommt ursprünglich vom Mittelmeergebiet bis Afghanistan und Pakistan vor. Im südlichen Mittel- und Westeuropa sowie in den USA wurde sie eingebürgert. In Deutschland gilt sie als Archäophyt.[3] Sie wächst in Mitteleuropa in Wäldern, Weiden, Weinbergen und auf Felsen. Sie ist gebietsweise eine Charakterart des Geranio-Allietum vinealis aus dem Verband Fumario-Euphorbion, kommt aber auch in anderen Gesellschaften diese Verbands oder in denen des Convolvulo-Agropyrion oder Mesobromion vor.[1]
Taxonomie
Die Erstbeschreibung von Muscari neglectum erfolgte 1841 in Ann. Civili Regno Due Sicilie, Band 26, S. 49. Synonyme für Muscari neglectum Guss. ex Ten. sind: Botryanthus neglectus (Guss. ex Ten.) Kunth, Hyacinthus neglectus (Guss. ex Ten.) E.H.L.Krause, Muscari racemosum var. neglectum (Guss. ex Ten.) St.-Lag., Hyacinthus racemosus L., Muscari atlanticum Boiss. & Reut., Muscari bootanensis Griff., Muscari breviscapum (Tod.) N.E.Br., Muscari bucharicum Regel, Muscari compactum Baker, Muscari dolioliforme Sobko, Muscari elwesii Baker, Muscari flaccidum O.Schwarz, Muscari fontqueri Sennen, Muscari granatense Freyn, Muscari grandifolium Baker, Muscari grossheimii Schchian, Muscari letourneuxii Boiss., Muscari leucostomum Woronow, Muscari macranthum Freyn, Muscari mordoanum Heldr., Muscari neumayeri (Heldr.) Boiss., Muscari nivale Stapf, Muscari odoratum Montandon, Muscari populeum Braun-Blanq. & Maire, Muscari racemosum (L.) Medik. nom. illeg., Muscari skorpili Velen., Muscari speciosum Marches., Muscari strangwaysii Ten., Muscari szovitsianum Rupr. ex Boiss. nom. illeg., Muscari vandasii Velen., Muscari neglectum subsp. atlanticum (Boiss. & Reut.) O.Bolòs & Vigo, Muscari neglectum subsp. odorum O.Bolòs & Vigo, Muscari neglectum subsp. speciosum (Marches.) Garbari, Muscari botryoides var. bucharicum Regel, Muscari grandifolium var. populeum (Braun-Blanq. & Maire) Maire, Muscari grandifolium var. rifanum Maire, Muscari neglectum var. atlanticum (Boiss. & Reut.) Maire, Muscari neglectum var. fontqueri (Sennen) O.Bolòs & Vigo, Muscari neglectum var. valentinum (Pau) O.Bolòs & Vigo, Muscari racemosum var. alpinum Fiori.[4]
Nutzung
Die Weinbergs-Traubenhyazinthe wird verbreitet als Zierpflanze in Rabatten und Umrandungen genutzt. Sie ist seit spätestens 1568 in Kultur, vermutlich aber schon viel länger.
Quellen
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim), ISBN 3-8001-3131-5, S. 135.
- ↑ Dario Ivic, Zdravka Sever, Christian Scheuer, Matthias Lutz: A preliminary checklist of smut fungi of Croatia. In: Mycotaxon. (online; PDF; 232 kB)
- ↑ Muscari neglectum Guss. ex Ten., Weinbergs-Träubel. In: FloraWeb.de.
- ↑ Rafaël Govaerts: Datenblatt bei WCSP = World Checklist of Selected Plant Families.
Literatur
- Ehrentraud Bayer, Karl-Peter Buttler, Xaver Finkenzeller, Jürke Grau: Pflanzen des Mittelmeerraums (Die farbigen Naturführer). Mosaik Verlag GmbH, München 1986.
- Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Rothmaler Exkursionsflora von Deutschland. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Spektrum Akademischer Verlag, Berlin Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8.
Weblinks
- Muscari neglectum Guss. ex Ten., Weinbergs-Träubel. In: FloraWeb.de.
- Weinbergs-Traubenhyazinthe bei BiolFlor der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Muscari neglectum Guss. bei Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 8. September 2016.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Weinbergs-Traubenhyazinthe aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |